Die Red Books des Landschaftskünstlers Humphry Repton von André Rogger | ISBN 9783884622254

Die Red Books des Landschaftskünstlers Humphry Repton

von André Rogger
Buchcover Die Red Books des Landschaftskünstlers Humphry Repton | André Rogger | EAN 9783884622254 | ISBN 3-88462-225-0 | ISBN 978-3-88462-225-4

Die Red Books des Landschaftskünstlers Humphry Repton

von André Rogger
Das Werk von Humphry Repton (1752-1818) ist vorwiegend in den ›Red Books‹ überliefert: Manuskriptbände, in denen der englische Landschaftsgärtner die von ihm angeregten Verschönerungen für herrschaftliche Anwesen in Text und Aquarellskizzen festhielt. In einer Kombination aus Kritik des Bestehenden und Entwurf von Neuem definierten die Red Books indes nicht nur die künftige Gesamterscheinung eines Familiensitzes, sondern sie entwickelten einen übergreifenden Kriterienkatalog zu einer ästhetischer Beurteilung. Ihren raschen Erfolg verdankten die Red Books nicht zuletzt Reptons Idee, viele der Aquarelle mit Klappen zu versehen, welche die Wirkung der Massnahmen veranschaulichten: Führte eine Ansicht mit aufliegender Klappe einen unbefriedigenden Status Quo vor, so eröffnete sich mit dem Anheben der Klappe ein geläutertes und nach Reptons Grundsätzen verbessertes Bild.
Ausgehend von einem Werkkatalog mit 123 heute lokalisierbaren Red Books stellt diese Monografie eine übergreifende Deutung dieses einzigartigen Mediums der Landschaftsdiskussion vor. An die Stelle einer Lesart der Red Books als Quellen zur Idealrekonstruktion von Reptons oft nie ausgeführten Gartenanlagen, setzt sie eine Würdigung des künstlerischen Potenzials der Red Book als Artefakte. Eine Aufarbeitung ihrer Rezeptionsgeschichte, die formale und strukturelle Analyse des zusammengeführten Red Book-Korpus und dessen Verankerung in einem publizistischen Kontext von illustrierten Reisekompendien erschliesst unbearbeitete Felder der Interpretation. Als bedeutsamste Aspekte erweisen sich hierbei Funktion und Stellenwert der Zeichnung für ein Amateur-Publikum des späten 18. Jahrhunderts, die Herausforderung des pittoresken Darstellungsideals für Reptons Selbstverständnis als topografischen Zeichner und der Beitrag seiner Skizzen zu einer territorialen Aneignungs-Debatte.