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Die Theorie der permanenten Revolution ist von Trotzki 1905, im Alter von 26 Jahren, am Vorabend der ersten russischen Revolution ausgearbeitet worden.
Ihr Kerngedanke besteht in Folgendem: In der Epoche des Imperialismus ist eine demokratische Revolution als selbständiges Stadium der gesellschaftlichen Entwicklung nicht mehr möglich. Der weltumfassende Charakter von Wirtschaft und Politik versperrt den zurückgebliebenen Ländern den Weg zu einer „normalen“ bürgerlich-demokratischen Entfaltung. Die Bourgeoisie ist unfähig, sie aus dem Teufelskreis feudaler Rückständigkeit und kolonialer Abhängigkeit hinauszuführen. Die Lösung der demokratischen Aufgaben erfordert die Eroberung der Macht durch das Proletariat. Liegt die Macht aber einmal in den Händen des Proletariats, dann kann es nicht bei der Lösung der Aufgaben der historisch verspäteten bürgerlichen Revolution stehen bleiben. Zur Macht gelangt, muß es den Weg sozialistischer Maßnahmen beschreiten. Die demokratische Revolution geht ohne Unterbrechung in die sozialistische über. Die sozialistische Revolution ihrerseits kann nicht im nationalen Rahmen abgeschlossen werden. Sie ist ein Bestandteil der sozialistischen Weltrevolution. Ihr endgültiges Schicksal kann nur im Weltmaßstab entschieden werden. Der Begriff „permanent“ bezieht sich also auf mehrere, miteinander verbundene Prozesse: Auf den Übergang der demokratischen in die sozialistische Revolution, auf die sozialistische Revolution selbst und auf deren Übergang in die Weltrevolution.
Aus dem Vorwort Leo Trotzkis zur deutschen Ausgabe: