Ganz normale Bürger von David King | Die Opfer Stalins | ISBN 9783886341283

Ganz normale Bürger

Die Opfer Stalins

von David King, aus dem Englischen übersetzt von Christine Nemeth
Buchcover Ganz normale Bürger | David King | EAN 9783886341283 | ISBN 3-88634-128-3 | ISBN 978-3-88634-128-3
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Die Bilder stammen aus OGPU/NKVD-Unterlagen, die im Archiv von Memorial in Moskau lagern. Die auf Bildtafelformat vergrößerten Porträts zeigen durchweg Menschen, die sich in der Hand der sowjetischen Geheimpolizei befanden und allesamt, teils von administrativen Organen, teils - in einer geringeren Zahl von Fällen - vom Militärkollegium des Obersten Gerichts zum Tode verurteilt und erschossen wurden. Es sind Aufnahmen von großer Eindringlichkeit. Die Blicke der Porträtierten richten sich meist direkt auf den Betrachter. Jürgen Zarusky, sehepunkte Die Fotos strahlen eine ungeheure Intensität aus, lassen den Betrachter kaum wieder los, wenn er den Band erst einmal aufgeschlagen hat. Furcht, Wut, Trotz, Verzweiflung, Traurigkeit aber auch Schmerz, Stolz, Zorn und Aufrichtigkeit, ja bei einigen sogar der Versuch, in die Kamera zu lächeln, sind zu entdecken. Verletzte Gefangene, offenkundig von Folterspuren gezeichnet, sind ebenso auszumachen wie wirre, der Welt bereits völlig entrückte Gesichter. Auch Kinder wurden fotografisch erfasst – Kinder von Verurteilten. Ihre Fotos sind mit akkurat notierten Nummer versehen. Namenlos landeten ihre Bilder im Archiv, während die Kinder selbst in Heimeabgeschoben wurden. Stefan Brams, Neue Westfälische

Ganz normale Bürger

Die Opfer Stalins

von David King, aus dem Englischen übersetzt von Christine Nemeth
Die in diesem Band abgebildeten Fotografien waren jahrzehntelang verschollen in den Tiefen der Lubjanka, des Hauptquartiers der Geheimpolizei mitten in Moskau. Es sind Polizeifotos aus Vernehmungsakten von Menschen, die während Stalins Schreckensherrschaft von Ende der 1920er Jahre bis zu seinem Tod 1953 aufgrund falscher Anklagen verhaftet, verurteilt und erschossen wurden.
Diese ganz normalen Bürger stehen für Millionen Unschuldiger, die in das Räderwerk von Stalins Tötungsmaschinerie gerieten. Ingenieure, Künstler, Fabrikarbeiter, Lehrer, Hausfrauen, Helden der Sowjetunion, sogar Agenten der Geheimpolizei selbst: Niemand war vor der Verfolgung sicher. Jedes Foto wird ergänzt durch allgemeine Lebensdaten der betreffenden Person und die gegen sie erhobene Anklage. Da diese Aufnahmen im Gegensatz zu westlichen Polizeifotos in natürlichem Licht mit einer längeren Belichtungszeit entstanden, geben sie eine Vielfalt von Gesichtsausdrücken wieder: Furcht, Wut, Trotz, Verzweiflung oder einfach nur grenzenlose Traurigkeit. Manche lächeln sogar in die Kamera. Welch grauenhafte Ironie, dass der tödliche Blick der Geheimpolizei solch sensible Porträts hervorbringen konnte. David Kings Einleitung schildert die wichtigsten Ereignisse, die zur Tyrannei durch die Geheimpolizei mit ihren furchtbaren Folgen für das sowjetische Volk führten. Die Fotografien stammen aus seinem umfangreichen Archiv, das die Geschichte der Sowjetunion dokumentiert.