Eröffnungen - richtig gespielt von Jerzy Konikowski | ISBN 9783888054228

Eröffnungen - richtig gespielt

von Jerzy Konikowski
Buchcover Eröffnungen - richtig gespielt | Jerzy Konikowski | EAN 9783888054228 | ISBN 3-88805-422-2 | ISBN 978-3-88805-422-8
Geeignet für fortgeschrittene Spieler.

Eröffnungen - richtig gespielt

von Jerzy Konikowski
„Übel angefangen, ist selten glücklich ausgegangen.“ Was das Leben lehrt, gilt kaum minder auf den vierundsechzig Feldern des Schachbrettes: Wer beim Spiel die Grundsätze einer gesunden Eröffnungsbehandlung verletzt, seine Figuren nicht zügig entwickelt, überstürzt angreift oder seinen König nicht rechtzeitig aus der Gefahrenzone entfernt, der findet ein oft schnelles Ende. Davon handelt dieses Buch.
234 Kurzpartien, keine länger als 25 Züge, hat der Verfasser aus der Zeit von 1961 bis 2010 zusammengetragen, um an ihnen die schlimmsten Eröffnungssünden zu erörtern – und wie diese mit taktischen Mitteln bestraft werden können. Im Vergleich mit der Version von 1993 wurde diese Ausgabe völlig mit Computertechnik überprüft und mit vielen neuen verbesserten Analysen und aktuellen Partien ergänzt.
Geordnet nach zahlreichen Abspielen in den drei Kapiteln Offene Spiele, Halboffene Spiele sowie Geschlossene Spiele, geht es zunächst fragestellend voran: Schaubilder zeigen die Höhepunkte der Kämpfe, deren entscheidende Wendungen der Leser selbst entdecken soll. Im folgenden Hauptteil werden die Partien sodann in ihrem gesamten Verlauf ausführlich diskutiert.
Der Verfasser ist überzeugt davon, besonders nützliches, lehrreiches und anschauliches Material aus dem praktischen Turnierschach ausgesucht zu haben. Eine Einschränkung darf gleichwohl nicht unterbleiben: Obwohl die erläuternden Kommentare sogar noch um viele weitere Partiefragmente ergänzt wurden und dadurch zum Teil den aktuellsten Stand der Eröffnungstheorie widerspiegeln, ist es auf der Basis von lediglich 234 Beispielen gewiss unmöglich, sämtliche Eröffnungsprobleme anzuschneiden oder gar erschöpfend zu behandeln. Doch allemal: Nach dem Studium dieses Buches sollte der engagierte Schachfreund zumindest gegen die bekannteren Eröffnungsüberraschungen und typischen Reinfälle in allen gängigen Systemen gefeit sein. Zugleich kann er dabei kombinatorischen Fertigkeiten ganz allgemein auf die Probe stellen beziehungsweise trainieren. Jerzy Konikowski, FIDE-Meister
Zum Aufbau und zur Handhabung des Buches:
Das Buch besteht aus zwei deutlich voneinander unterschiedenen Abschnitten:
1. Der Aufgabeteil. Er zeigt mit seinen Diagrammen jeweils den kritischen Moment einer Partie, mit anderen Worten ihren Wendepunkt. Aus didaktischen Gründen wurde dieser Teil nicht mit den Lösungen vermengt, denn die Aufmerksamkeit des Lesers soll zunächst durch keinerlei hilfreiche Angaben abgelenkt werden (Eine hier im übrigen ebenfalls als unzulässig zu betrachtende Hilfestellung wäre das Gruppieren der Aufgaben nach taktischen Grundmotiven gewesen; es unterblieb folglich). Es ist einfach wichtig, dass der Übende die Aufgaben selbständig und hartnäckig bearbeitet, auch wenn dies am Ende vielleicht nicht in jedem Fall zum gewünschten Erfolg führt. Die Verbesserung der taktischen Fähigkeiten beim Schach kann auf Dauer nur durch Anstrengung erzielt werden.
2. Der Haupt- oder Lösungsteil. Entsprechend der Nummerierung der Diagramme findet man hier nicht nur die richtige Fortsetzung zu jeder Aufgabenstellung, sondern auch die komplette dazugehörige Partie. Denn schließlich ist es wichtig, die Vorgeschichte einer Eröffnungskatastrophe zu studieren, damit unsere Sinne allmählich geschärft werden für die Prinzipien, gegen die man nicht verstoßen darf, wenn man die erste Partiephase gesund überstehen möchte. Es ist darum auch eindringlich zu empfehlen, keinesfalls hastig von Aufgabe zu Aufgabe zu eilen und sich demzufolge beim Nachspielen ausschließlich auf das taktische Finale einer Partie zu beschränken. Für den Fall, dass der Leser die Arbeit mit diesem Buch nicht nur als eine den Erwerb neuen Schachwissens in den Vordergrund rückende Übung betrachtet, sondern dass er zugleich auch eine Überprüfung seiner bisherigen taktischen Fertigkeiten bezweckt, möchte der Verfasser folgende Anregungen geben:
Führen Sie Buch über Ihren Erfolg, indem Sie sich für jede vollständig gefundene Lösung 5 Punkte gutschreiben. Veranschlagen Sie die Hälfte (2,5 Punkte), wenn Sie die entscheidenden Züge zwar gefunden haben, aber Ihnen dabei irgendein bedeutsamer Aspekt (z. B. eine wichtige Nebenvariante) entgangen ist. Und geben Sie sich schließlich einen Trostpunkt, falls Sie zwar das zugrunde liegende taktische Motiv erkannt oder geahnt haben, sich dessen eigentliche Ausnutzung durch den Angreifer aber bis zum Nachschlagen in der Lösung nicht so recht hatten vorstellen können. Wenn Sie in der beschrieben Weise unter dem Strich mindestens 995 der insgesamt 1170 möglichen Punkte sammeln, dürfen Sie sehr zufrieden sein und sich mit Fug und Recht als einen guten Taktiker bezeichnen. 585 bis 995 Punkte zu erreichen, bedeutet sicher auch noch einen Erfolg. Liegen Sie mit weniger als 585 Punkten unterhalb der 50-Prozent-Grenze, dann führen Sie ein gefährliches Leben am Schachbrett! Sie haben dann zwar viel für Ihr taktisches Sehvermögen getan (und dadurch Ihr eigenes Testergebnis womöglich schon überholt). Aber Sie sollten schleunigst mit ähnlichen Übungen fortfahren.
Doch warten Sie es erst einmal ab, und beginnen Sie mit der Lektüre!