Kunstschriftstellerei von Eduard Beaucamp | Konturen einer kunstkritischen Praxis | ISBN 9783889601827

Kunstschriftstellerei

Konturen einer kunstkritischen Praxis

von Eduard Beaucamp und weiteren, herausgegeben von Stephanie Marchal, Andreas Degner und Andreas Zeising
Mitwirkende
Herausgegeben vonStephanie Marchal
Herausgegeben vonAndreas Degner
Herausgegeben vonAndreas Zeising
Autor / AutorinEduard Beaucamp
Autor / AutorinMagdalena Bushart
Autor / AutorinAndreas Degner
Autor / AutorinElisabeth Furtwängler
Autor / AutorinJost Hermand
Autor / AutorinJoseph Imorde
Autor / AutorinInes Kleesattel
Autor / AutorinAstrid Mania
Autor / AutorinMelanie Sachs
Autor / AutorinGottfried Schnödl
Autor / AutorinAntonius Weixler
Autor / AutorinHarald Tausch
Autor / AutorinWolfgang Ullrich
Buchcover Kunstschriftstellerei | Eduard Beaucamp | EAN 9783889601827 | ISBN 3-88960-182-0 | ISBN 978-3-88960-182-7

Kunstschriftstellerei

Konturen einer kunstkritischen Praxis

von Eduard Beaucamp und weiteren, herausgegeben von Stephanie Marchal, Andreas Degner und Andreas Zeising
Mitwirkende
Herausgegeben vonStephanie Marchal
Herausgegeben vonAndreas Degner
Herausgegeben vonAndreas Zeising
Autor / AutorinEduard Beaucamp
Autor / AutorinMagdalena Bushart
Autor / AutorinAndreas Degner
Autor / AutorinElisabeth Furtwängler
Autor / AutorinJost Hermand
Autor / AutorinJoseph Imorde
Autor / AutorinInes Kleesattel
Autor / AutorinAstrid Mania
Autor / AutorinMelanie Sachs
Autor / AutorinGottfried Schnödl
Autor / AutorinAntonius Weixler
Autor / AutorinHarald Tausch
Autor / AutorinWolfgang Ullrich
Die Kunstschriftstellerei entwickelte sich um 1900 unter genuin modernen Bedingungen: Die Printmedien und der Kunstmarkt boomten, der Kunstbetrieb differenzierte sich aus. Die Kunstkritik positionierte und legitimierte sich infolge neu und generierte mit der Durchsetzung des Impressionismus neue Formen des Schreibens. Als Scharnierzeit greift die Kunstschriftstellerei gleichermaßen auf romantische Gattungstraditionen zurück wie auf heutige kunstkritische Fragen voraus. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bezeichnete der Terminus »Kunstschriftstellerei« eine spezifisch populäre Praxis des Schreibens über Kunst, die sich jenseits der wissenschaftlichen Kunstgeschichte verortete. Als kunsthistorische Populärliteratur in vielfach weltanschaulicher Perspektive ergänzte sie mit ihrem kulturedukativen Anspruch die journalistische Kunstkritik in den Periodika und suchte Kunst jenseits wissenschaftlicher Methodenstrenge an ein zumeist bürgerliches Lesepublikum zu vermitteln. Auf Wirksamkeit bedacht, kennzeichneten sie spezifische Formen der Vermittlung, eine experimentelle, oft bildhafte Sprachlichkeit sowie die Verschränkung gesellschaftlich-sozialer und künstlerischer Fragen. Kunstschriftsteller wie Hermann Bahr, Carl Einstein, Roger Fry, Clement Greenberg, Wilhelm Hausenstein, Julius Meier-Graefe, Richard Muther, Karl Scheffler u. a. erschrieben das Verständnis der jeweils zeitgenössischen Kunst und trugen maßgeblich zur Konturierung eines modernen Werkbegriffs bei. Sie veröffentlichten ihre heute zum Teil kanonischen Texte durchaus mit dem Anspruch, nahe am Werk zu argumentieren und Kulturedukation als ein Mittel zur gesamtgesellschaftlichen Orientierung in einer Gegenwart begreiflich zu machen, in der Religion und Tradition ihre Verbindlichkeit zu verlieren begannen. Der Band versucht, die Vermittlungsleistung der Kritik, ihre Literarizität und ihre produktiven Ansätze zur individuellen und kollektiven Selbstdeutung in der kulturellen Moderne zu würdigen, und dabei auch den soziologischen Aspekten einer Praxis des Populären Rechnung zu tragen, die in gegenwärtigen Bildungsdiskussionen um Teilhabe und Wissenschaftspopularisierung nach wie vor virulent ist. Die versammelten Aufsätze zielen ferner darauf ab, eine grundlegende, ideen-, wissens- und gattungsgeschichtliche sowie institutionelle Verortung und zeitliche Konturierung der Kunstschriftstellerei im Spannungsfeld von Kunstkritik, akademischer Kunstgeschichte, Kunsttheorie und populärer Kunstvermittlung vorzunehmen – die bis heute ungeschriebene Geschichte der Kunstkritik wird hier in einem grundlegenden Kapitel greifbar.