Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II. von Franz-Joachim Verspohl | Moses - Heerführer, Gesetzgeber, Musenlenker | ISBN 9783892448044

Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II.

Moses - Heerführer, Gesetzgeber, Musenlenker

von Franz-Joachim Verspohl, herausgegeben von Alois Riklin
Buchcover Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II. | Franz-Joachim Verspohl | EAN 9783892448044 | ISBN 3-89244-804-3 | ISBN 978-3-89244-804-4

Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II.

Moses - Heerführer, Gesetzgeber, Musenlenker

von Franz-Joachim Verspohl, herausgegeben von Alois Riklin
Michelangelos Moses gilt seit seiner Entstehung als Symbolgestalt des historischen Papstes Julius II. und des Papsttums der Renaissance schlechthin. Mit der Darstellung des biblischen Moses verbanden sich hohe nicht nur künstlerische Ansprüche.
Obwohl sich die Ausführung des Grabmals von Papst Julius II. in der römischen Kirche San Pietro in Vincoli von 1505 bis 1545 hinzog, das Vorhaben mehrfach abgewandelt und der Standort verlegt wurde, gehörte eine der über vierzig zunächst vorgesehenen Skulpturen von Beginn an zum festen Bestandteil des Monuments: Die Sitzstatue des Moses, seit ihrer Vollendung Inbegriff der bildhauerischen Arbeitsweise Michelangelos, war bereits ein Schlüsselwerk des ersten Entwurfs eines Mausoleums für Alt-St. Peter in Rom und wurde in der Folgezeit sowohl für den Künstler als auch für den Auftraggeber und seine Erben, welche die Ausführung des Projektes wie die jeweils regierenden Päpste mit Argusaugen verfolgten, zum Paradigma des Vorhabens. Mit der Darstellung des biblischen Moses verbanden sich hohe religiöse, ehrgeizige politische und dynastische, vor allem aber umfassende künstlerische Ansprüche. Für Michelangelo verkörperte die Sitzstatue den Triumph über widrige Arbeitsumstände, gegen die er sich mit seinem ruhelos schöpferischen Geist in der Formfindung zu behaupten wußte. Der Moses gilt seit seiner Entstehung als Symbolgestalt des historischen Papstes, ja des Papsttums der Renaissance schlechthin. Die Statue bleibt gerade auch nach der 2002 abgeschlossenen Restaurierung das Schlüsselmotiv der Deutung des Epitaphs.