Leben statt Überleben von Marlen Schumann | Reflexionen über sexuellen Missbrauch | ISBN 9783893702053

Leben statt Überleben

Reflexionen über sexuellen Missbrauch

von Marlen Schumann, Horst Schumann und Gottfried Sante
Mitwirkende
Autor / AutorinMarlen Schumann
Autor / AutorinHorst Schumann
Autor / AutorinGottfried Sante
Buchcover Leben statt Überleben | Marlen Schumann | EAN 9783893702053 | ISBN 3-89370-205-9 | ISBN 978-3-89370-205-3
Betroffene sexueller Ausbeutung, sexuellen Missbrauchs (durch den Vater), deren Partner und Freunde, WissenschaftlerInnen und Studierende der Geschlechterforschung, PraktikerInnen sozialer Berufe, die mit sexuellem Missbrauch konfrontiert werden, und alle an dem Thema Interessierte

Leben statt Überleben

Reflexionen über sexuellen Missbrauch

von Marlen Schumann, Horst Schumann und Gottfried Sante
Mitwirkende
Autor / AutorinMarlen Schumann
Autor / AutorinHorst Schumann
Autor / AutorinGottfried Sante
Man muss sich erinnern, um Verdrängtes vergessen zu können oder „ein wahres zweites Mal bedeutet die Befreiung vom ersten Mal“ (Moreno)
Dieses Buch ist der außergewöhnliche Bericht einer Überlebenden, die in ihrer Kindheit sexuellen Gewalterfahrungen ausgesetzt war.
Die Autorin setzt sich mit dem Thema der sexuellen Ausbeutung und deren Folgen mit emotionaler Sensibilität und zugleich höchst reflexiv auseinander, auch mit sich selbst. Ohne Distanz zu ihrem emotionalen Erleben herzustellen, beschreibt sie mit bemerkenswerter Offenheit und Aufgeschlossenheit ihren Aufarbeitungsprozess.
Mit aller Deutlichkeit und unverblümt berichtet die Autorin über ihre eigene Sexualität, über ihre Schwierigkeiten, Ängste, Hoffnungen, Befürchtungen und Verwirrungen. Viel Raum und Engagement widmet sie dem Tabu der „schönen“ Gefühle beim sexuellen Missbrauch und macht deutlich, wie viel hier in der öffentlichen Diskussion immer noch verdrängt und verleugnet wird.
In Ihrer Selbsteinschätzung werden die Auswirkungen des eklatanten Macht- und Vertrauensmissbrauchs nachvollziehbar herausgearbeitet. Realistisch schätzt sie ihre eigene Entwicklung ein und verschließt auch nicht die Augen vor immer noch bestehenden Problemen.
In Ergänzung mit dem Beitrag ihres Partners und dem ihres Therapeuten liegt mit diesem Buch eine umfassende Studie über sexuellen Missbrauch am Kind vor. Die Autorin untermauert, bestätigt und hinterfragt ihre eigene Wahrnehmung und ergänzt und vervollständigt sie durch Reflexionen und Zitate aus der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur. Fragen, Unsicherheiten und eigenen Zweifeln geht sie nicht aus dem Weg. Poesie und Wissenschaft finden sich in bemerkenswerter Symbiose in diesem Buch vereint.
Der Autorin ist es gelungen, offen, ehrlich, engagiert, spontan und sensibel zu schreiben. Aufkeimende Gefühle werden dabei nicht hinter einer sterilen Ausdrucksweise versteckt. Ihr lebendiger Schreibstil, gepaart mit Humor, und wenn es sein muss, auch schon einmal mit Galgenhumor und einer Prise Ironie, machen dieses Buch zu einer spannenden und zugleich informativen und wichtigen Lektüre – nicht nur für Überlebende sexueller Ausbeutung, für denen Partner und Freunde, für Wissenschaftlerinnen und Studierende insbesondere der Frauenforschung sowie Praktikerinnen sozialer Berufe, die dort mit sexuellem Missbrauch konfrontiert werden, sondern auch für eine breite interessierte Öffentlichkeit.