Die Inschriften des Landkreises Böblingen von Anneliese Seeliger-Zeiss | ISBN 9783895000508

Die Inschriften des Landkreises Böblingen

von Anneliese Seeliger-Zeiss
Buchcover Die Inschriften des Landkreises Böblingen | Anneliese Seeliger-Zeiss | EAN 9783895000508 | ISBN 3-89500-050-7 | ISBN 978-3-89500-050-8

„Der durch eine präzise Einl. und 10 Reg. erschlossene Bd. bietet auf dem gewohnten Ausstattungsniveau dieser etablierten Reihe zahlreiche souverän präsentierte, über regionale Aspekte hinausgehende Informationen zu philologischen, historischen und kunsthistorischen Fragestellungen. Gewünscht hätte man sich eine konsequentere Gestaltung des Lit. verz. sowie benutzerfreundlichere Reg. Einige Abb. sind qualitativ bzw. im gewählten Ausschnitt nicht zufriedenstellend und erlauben keine Nachprüfung des edierten Textes. Gelegentlich wird kunstgeschichtlichen Aspekten sehr viel, literarhistorischen hingegen eher wenig Platz eingeräumt, doch schmälert das nicht den bleibenden Wert des vorl. Quellenwerks.“

In: Germanistik. 44 (2003) Heft 1/2. S. 220-221.

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„»Bedauerlicherweise verzichten auch neuere Veröffentlichungen der historischen, kunsthistorischen und landesgeschichtlichen Forschung zu Inschriften-Denkmälern in schon epigraphisch erforschten Gebieten und Städten gelegentlich noch immer darauf, die entsprechenden DI-Bände zu konsultieren«. Diese Anmerkung, die einem Seufzer gleicht (S. XV Anm. 22), kann ich durchaus nachvollziehen. Daher bietet das Erscheinen des vorliegenden Bandes einmal mehr Gelegenheit, nachdrücklich auf die herausragende wissenschaftliche Bedeutung der Reihe der »Deutschen Inschriften« hinzuweisen. Nicht nur Kirchenhistoriker finden hier reiches, exzellent erschlossenes Quellenmaterial.
Frau Seeliger-Zeiss hat mit gewohnter Souveränität und Sorgfalt die 422 Katalognummern bearbeitet und ausführlich kommentiert. 281 Inschriften vor 1650 sind im Original erhalten; die Zeit bis 15o0 betreffen 125 Nummern. Die instruktive Einleitung bespricht die Geschichte der wichtigsten Standorte: die württembergischen Städte Leonberg, Herrenberg, Böblingen und Sindelfingen, die kleine katholische Reichsstadt Weil der Stadt sowie die evangelische Dorfkirche St. Veit im ritterschaftlichen Ort Gärringen (S. XV–XVIII). Man wird natürlich auch über die – im Untersuchungsgebiet eher spärliche – kopiale Überlieferung, den kunstgeschichtlichen Kontext und die Schriftformen in Kenntnis gesetzt. Daß die Autorin von Haus aus Kunsthistorikerin ist, kommt vielen Katalogbeschreibungen zugute.
Zu begrüßen ist, daß ein Anhang mit 18 nicht in den Katalog aufgenommenen Inschriften (S. 287-294) beigegeben wurde.“

In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte. 103 (2003). S. 382-384.

Die Inschriften des Landkreises Böblingen

von Anneliese Seeliger-Zeiss
Der Inschriftenbestand auf Bauwerken, Grabmälern, Glocken, kirchlichen Ausstattungsstücken und liturgischen Geräten spiegelt die Geschichte einer Landschaft wider, die im 13. Jahrhundert Machtbereich der Pfalzgrafen von Tübingen, seit dem 14. Jahrhundert aber ein Kerngebiet der württembergischen Herrschaft war. Die im 19. Jahrhundert einsetzende stürmische Entwicklung als Industrieregion mit den ehemaligen Amtsstädten Böblingen, Herrenberg, Leonbert und Sindelfingen wirkt sich bis heute verhängnisvoll für den Bestand historischer Inschriften aus. Von den 442 Katalognummern der vor 1650 entstandenen Inschriften sind 281 (nämlich 67%) im Original erthalten. Darunter befinden sich einerseits kunsthistorische Spitzenwerke, so das Altarkreuz von Weil der Stadt, der Herrenberger Hochaltar von Jörg Ratgeb und das Herrenberger Chorgestühl von Heinrich Schickhardt. Andererseits besteht ein großer Teil aus kaum mehr leserlichen Fragmenten; da sie der Zerstörung unrettbar entgegengehen, war ihre Erfassung besonders dringlich. Für die nach der Reformation im 16. Jahrhundert neu erblühende Grabmal-Produktion der Amtsstädte ist es gelungen, zwei Bildhauer-Werkstätten nachzuweisen: die des Jeremias Schwartz in Leonberg und die des Jacob und Philipp Forster in Herrenberg.