Institutionen in der Bewässerungs-Landwirtschaft im Jemen von Stefan Kohler | Die Ursachen der Wasserübernutzung im Jemen und die Zukunftsperspektiven für die Bewässerungswirtschaft | ISBN 9783895001000

Institutionen in der Bewässerungs-Landwirtschaft im Jemen

Die Ursachen der Wasserübernutzung im Jemen und die Zukunftsperspektiven für die Bewässerungswirtschaft

von Stefan Kohler
Buchcover Institutionen in der Bewässerungs-Landwirtschaft im Jemen | Stefan Kohler | EAN 9783895001000 | ISBN 3-89500-100-7 | ISBN 978-3-89500-100-0

Institutionen in der Bewässerungs-Landwirtschaft im Jemen

Die Ursachen der Wasserübernutzung im Jemen und die Zukunftsperspektiven für die Bewässerungswirtschaft

von Stefan Kohler

Das zentrale Thema der Arbeit ist die hohe Übernutzung der Wasserressourcen im Jemen. Der Autor Stefan Kohler analysiert die Ursachen der Wasserkrise, beschreibt die Konsequenzen für die weitere Zukunft der Bewässerungslandwirtschaft und zeigt mögliche Auswege aus der momentanen Wasserkrise auf.
Ausgangspunkt ist die theoretische Diskussion um die “common property“-Ressourcen: Institutionelle Mängel fördern die Übernutzung von Ressourcen, die sich in gemeinschaftlichem Besitz befinden, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen für deren Nutzung trotz wirtschaftlichen und technologischen Wandels unverändert bleiben.
Im Jemen hat sich die Technologie in der Bewässerungslandwirtschaft in den letzten 30 Jahren stark gewandelt. Zwar wurde der Zugang zum Wasser durch die neue Technologie wesentlich vereinfacht, doch die Regelungen über dessen Nutzung blieben die alten. Die technischen Neuerungen führten vor allem in den dichtbevölkerten und landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen des Hochlands zu einer stetigen Übernutzung der Wasservorräte und einem rapiden Absinken des Grundwasserspiegels.
Alle Versuche des Staates, die Übernutzung einzuschränken, sind bislang gescheitert. Zentralistische Versuche zur Neuordnung der Wassernutzung finden bei den Bauern nur geringe Akzeptanz. Staatliche Maßnahmen können aufgrund der dezentralen sozialen Organisationsformen und der fehlenden Durchsetzungskraft der Regierung in den ländlichen Gebieten gegenwärtig nicht verwirklicht werden.
Zukünftig müssen politische, wirtschaftliche und technologische Maßnahmen ineinandergreifen, um der weiteren Übernutzung erfolgreich zu begegnen. Um wieder zu einem Gleichgewicht von Wassernutzung und Erneuerung des Wassers zu kommen, müssen die institutionellen Rahmenbedingungen an die sich verändernden Verhältnisse angepaßt werden. Im Idealfall sollten dabei die politischen Maßnahmen auch die lokalen Machtstrukturen mit einbeziehen. Der gezielte Einsatz von Subventionen bzw. der Entzug bislang gewährter Subventionen in der Wirtschaftspolitik würde weitere Anreize für eine technologische Verbesserung bieten.