Die Porphyrsarkophage der oströmischen Kaiser von Neslihan Asutay-Effenberger | Versuch einer Bestandserfassung, Zeitbestimmung und Zuordnung | ISBN 9783895003530

Die Porphyrsarkophage der oströmischen Kaiser

Versuch einer Bestandserfassung, Zeitbestimmung und Zuordnung

von Neslihan Asutay-Effenberger und Arne Effenberger
Mitwirkende
Autor / AutorinNeslihan Asutay-Effenberger
Autor / AutorinArne Effenberger
Buchcover Die Porphyrsarkophage der oströmischen Kaiser | Neslihan Asutay-Effenberger | EAN 9783895003530 | ISBN 3-89500-353-0 | ISBN 978-3-89500-353-0
Inhaltsverzeichnis

„Es handelt sich um eine äußerst komplexe und höchst komplizierte, aber darum auch um eine sehr materialreiche und detaillierte Untersuchung, was die monumentalen und literarischen Quellen betrifft. Gleiches gilt für die Berücksichtigung belangreicher Sekundär-Literaturen.“

Claudia Nauerth und Bernd Jorg Diebner

In: Gnomon. 84 (2012) Heft 6. S. 549-554.

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„Es handelt sich um eine gediegene wissenschaftlich Arbeit von herausragender Qualität, deren Informationsgehalt und Lektüre jedoch ohne Bedenken empfohlen werden kann, sofern man sich für die Spätantike, das oströmische Kaisertum, die frühchristlich-byzantinische Kunstgeschichte oder die Stadt Konstantinopel/Istanbul interessiert.“

Thomas Pratsch

In: Das Altertum. 56 (2011) 2. S. 148-149.

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“(...) the authors have produced a workmanlike study that anyone interested in one of the thornier problems Constantinopolitan historiography should probably consult. Not everyone will agree with their conclusions, which, in spite of their insistence to the contrary, must remain hypothetical given the nature of the surviving evidence, but all can be grateful for the attempt, which is nothing if not thought-rpovoking in the way that scholarship should be.”

Sarah Bassett, Indiana University

In: Speculum. April 2010. pp. 358-359.

Die Porphyrsarkophage der oströmischen Kaiser

Versuch einer Bestandserfassung, Zeitbestimmung und Zuordnung

von Neslihan Asutay-Effenberger und Arne Effenberger
Mitwirkende
Autor / AutorinNeslihan Asutay-Effenberger
Autor / AutorinArne Effenberger

Nach den byzantinischen Schriftquellen, vor allem dem Gräberverzeichnis im Zeremonienbuch Kaisers Konstantins VII. Porphyrogennetos (Mitte 10. Jahrhundert), waren im konstantinischen Mausoleum und in der Apostelkirche zu Konstantinopel zwischen Konstantin dem Großen (H 337) und Markian (H 454) neun Kaiser und eine Kaiserin (Eudoxia) in Sarkophagen aus ägyptischem Porphyr beigesetzt. In Istanbul (Archäologische Museen, Hagia Eirene, Nur-u Osmaniye Moschee) sind heute noch acht Porphyrsarkophage ganz oder in Teilen erhalten; zwei weitere ließen sich aus einem 1766 von Jean-Claude Flachat publizierten Kupferstich erschließen. So konnte die Forschung bislang davon ausgehen, dass die zehn bezeugten Sarkophage zufällig noch erhalten bzw. nachweisbar seien. Durch die Auswertung von Reiseberichten und türkischen Quellen vornehmlich des 18./19. Jahrhunderts sowie durch die Einbeziehung großformatiger Porphyrplatten, die in den Höfen dreier Istanbuler Moscheen (Bayezit, Süleymaniye, Nur-u Osmaniye) verlegt sind und auf Grund ihrer Maße von Sarkophagen stammen müssen, können nunmehr mindestens 19 Porphyrsarkophage nachgewiesen werden. Die scheinbare Koinzidenz der schriftlichen und monumentalen Überlieferung ist damit hinfällig. Da die Schriftquellen hierüber schweigen lassen sich jedoch für die überzähligen Sarkophage keine dem Kaiserhaus nahestehende Persönlichkeiten als Inhaber namhaft machen. Nach ausführlicher Untersuchung der Abfolge der kaiserlichen Bestattungen werden anhand von Indizienketten (Auswertung der Schriftquellen, metrologische, typologische, stilistische und ikonographische Untersuchungen) vier der erhaltenen Porphyrsarkophage mit Vorbehalt bestimmten Kaisern (Konstantin, Konstantios II., Julian Apostata, Eudoxia) zugewiesen.
In Auseinandersetzung mit Paul Speck werden in einem Exkurs Probleme der Gestalt des konstantinischen Mausoleums und der Apostelkirche sowie der ursprünglichen räumlichen Beziehung beider Bauten zueinander behandelt. Darin wird die schon früher vertretene These untermauert, wonach sich Konstantin der Große zunächst ein Rundmausoleum errichten ließ und erst unter Konstantios II. eine kreuzförmige Apostelkirche hinzukam, die gegen 359/60 den Kult der Apostel übernahm, während das konstantinische Mausoleum nur noch als kaiserliche Begräbnisstätte diente.
Eine Auflistung sämtlicher kaiserlicher Begräbnisstätten in Konstantinopel und - sofern bekannt - der dabei verwendeten Sarkophage mit Angabe des Materials ergänzt den bislang erreichten Forschungsstand.