Thüring von Ringoltingen. Melusine (1456) | Nach dem Erstdruck Basel: Richel um 1473/74 | ISBN 9783895005084

Thüring von Ringoltingen. Melusine (1456)

Nach dem Erstdruck Basel: Richel um 1473/74

herausgegeben von André Schnyder und Ursula Rautenberg
Mitwirkende
Herausgegeben vonAndré Schnyder
Herausgegeben vonUrsula Rautenberg
Buchcover Thüring von Ringoltingen. Melusine (1456)  | EAN 9783895005084 | ISBN 3-89500-508-8 | ISBN 978-3-89500-508-4
Inhaltsverzeichnis

„Die von dem Schweizer Mediävisten André Schnyder aus Lausanne besorgte Ausgabe schließt nicht nur eine Lücke für die Arbeit der Philologen, sondern sie schenkt allen Literaturfreunden eine gut lesbare und prächtig ausgestattete bibliophile Kostbarkeit im Großformat.

Von Andreas Schorr

In: Die neueste Melusine. 3 (2009) Heft 2 (Dezember). S. 26-29.


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„Der Buchdruck der Inkunabelzeit ist unter verschiedenen Vorzeichen – von nationalistischen bis mediengeschichtlichen – im deutschsprachigen Raum so gut untersucht worden wie sonst kaum irgendein Gegenstand der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. Als Überlieferungsträger volkssprachiger Literatur sowie als Medium narrativer Bilderzyklen kommt er dagegen erst in jüngerer Zeit stärker ins Bewusstsein. Die gründliche monographische Untersuchung einer wichtigen illustrierten Inkunabel, die André Schnyder und sein Autorenteam mit der hier angezeigten Melusine-Ausgabe vorgelegt haben, ist deshalb sehr zu begrüßen. Auch wenn die Inkunabelspezialisten vielleicht die Reproduktion des Textes vermissen, werden die Kunsthistoriker die hochwertigen Farbreproduktionen dankbar studieren, die hoffentlich auch das durch ihre bislang übliche Präsenz in kleinen und qualitativ bescheidenen schwarz-weißen Strichreproduktionen (z. B. im Corpus von Albert Schramm) wenig günstige Image aufpolieren helfen.
Die Interdisziplinarität, die man zu Recht von einem solchen Editions- und Kommentierungsprojekt erwartet, ist durch die Zusammenarbeit eines Germanisten, einer Buchwissenschaftlerin, eines Historikers und einer Sprachwissenschaftlerin zum großen Teil auf dem wünschenswerten Niveau eingelöst worden.“

In: Iaslonline.
http://www. iaslonline. de/ (27.07.2009)

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„Bei all dem ist aber zu sagen, dass es sich um eine ausgesprochen schöne Ausgabe handelt. Es ist ein sehr großer Gewinn, dass der Basler Druck mit seinen 67 Holzschnitten auf ästhetisch so ansprechende Weise zugänglich gemacht wurde.“

In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. Band 130 (2008) Heft 3. S. 544-547.

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„Der hier vorgestellte Nachdruck mit Faksimile der Illustrationen und Übersetzung des „Melusinen“-Romans ist ein Kompromiß. Er liefert z. B. nur indirekt die Möglichkeit, einen Einblick in die Gestaltung des ursprünglichen Textes zu bekommen. Trotzdem bildet er gerade in Verbindung mit den im zweiten Band als Kommentar und Interpretation zusammengestellten Aufsätzen eine sehr ansprechende und wissenschaftlich fundierte Ausgabe des Richel-Druckes, die Schnyders Ziel erfüllt, zum ersten Mal in der Rezeptionsgeschichte des Romans Thürings von Ringoltingen Leser in die Lage zu versetzen, Fragen des Verhältnisses zwischen Text und Bild „im Selbstversuch nachzugehen“. Trotz des großen Formats ist er deswegen im universitären Unterricht hervorragend als Anschauungsmaterial einsetzbar. Es bleibt zu hoffen, daß durch die vorgestellten Thesen und die weiteren Desiderata die Forschung zu neuen (u. a. ikonographischen) Auseinandersetzungen mit dem Roman und den Illustrationen der „Melusine“ animiert wird - solche Untersuchungen müßten die Bedenken des Herausgebers endgültig beseitigen, ob „Bämler wegen einige Monate oder eines Jährchens vielleicht doch der Vorrang bleiben sollte“.“

In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. 138 (2009) Heft 2. S. 265-270.

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„Overall, this set is a valuable contribution to late-medieval German literature studies, especially in the context of rising urban cultures and the fascination of wealthy patricians with courtly life and manners. „Melusine“ has become a popular topic for research in recent years, and this edition has laid a cornerstone for broader study into the popularity and reception of this curious work. Fortunately, funding for an initiative dedicated to „Melusine“research was recently announced. This two-volume set aims to appeal to both specialists and general readers, and it largely succeeds. While the size of the two volumes does not encourage casual reading, the set offers plenty for researchers from a wide variety of fields (literature, social history, printing history, gender studies, etc.) and should be a welcome addition to any academic or research library collection.“

In: Speculum. 10 (2008). pp. 1041-1043.

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„Der Dichter Thüring von Ringoltingen brachte in seinem 1456 beendeten Roman „Melusine“ nach der französischen Vorlage ins Deutsche, das Buch wurde 1473 oder 1474, mit prächtigen Holzschnitten versehen, in Basel gedruckt und liegt nun in einer aufwendigen Neuausgabe wieder vor, die nicht nur die Bilder, sondern auch eine Übersetzung ins Neuhochdeutsche enthält sowie in einem zweiten Band eine ausführliche wissenschaftliche Diskussion des Werkes.
Schwer vorstellbar, was einem an dieser Edition fehlen sollte, die alles tut, um dem Werk seine historische Aura zu lassen und gleichzeitig die Rezeptionshürden für den heutigen Leser so niedrig wie möglich zu halten. Und wer sich einmal darauf einlässt, der entdeckt in der „Melusine“ bei aller Zeitgebundenheit eine Geschichte von Schuld, Verstrickung und Projektion, die kaum zufällig ein enormes Nachleben hatte und hat.“

In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 297 vom 21. Dezember 2007. S. 34.

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„Die Begleittexte der Ausgabe liefern eine willkommene, interdisziplinär angelegte Einführung in verschiedene historische Aspekte der „Melusine“.“

In: Aus dem Antiquariat. 5 (2007) vom 12.10.2007. S. 371-372.

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„Die akribisch aufbereitete Ausgabe bietet eine Transkription der Inkunabel von 1473/74 nach dem Exemplar der Badischen Landesbibliothek sowie die kolorierten Holzschnitte nach dem Exemplar der Staatsbibliothek Berlin. Die Übersetzung besorgte „vorlagengetreu wie möglich“ A. Schnyder. Der Nachdruck mit Wiedergabe der Bilder ist eine überzeugende Lösung, die dem Wissenschaftler wie dem interessierten Laien den Text leichter zugänglich macht. Während der erste (Folio-)Band die Edition, Übersetzung und die Faksimiles der Bildseiten enthält, bringt der zweite Band Kommentar und Aufsätze zur Biographie Thürings, zum Basler Erstdruck und zur Sprache des Bernhard Richel. Den Abschluss bildet Schnyders Untersuchung der literarischen Aspekte des Werkes, zur Stoffgeschichte und nicht zuletzt zu Sinn und Absicht des Werkes. Damit liegt eine ästhetisch ansprechend gestaltete und wissenschaftlich fundierte Ausgabe von Thürings Werk vor, die nicht nur als Textausgabe, sondern auch mit den informativen Kommentaren und Untersuchungen keine Wünsche offenlässt.“

In: Germanistik. Band 48 (2007). Heft 1-2. S. 245.

„In the preface to his recent edition of Thüring von Ringoltingen's Melusine, Andre Schnyder lays forth grounds for his recurrent devotion to the Basel incunabulum of the work dating from 1473 or 1474. Although nearly dissuaded in the early 1990s from drawing on this printing and its famous woodcuts as the basis of a new scholarly edition, Schnyder has returned to his plan with the support of a research team committed to the primacy of the Basel text. The first volume of this collaboration presents a nearly diplomatic transcription and translation of the text as well as the woodcuts from the Basel printing; the second volume is devoted both to Schnyder's commentaries on the text and to essays by additional contributors on format, layout of the printing (Ursula Rautenberg), linguistic factors within Early New High German (Mechthild Habermann), biographical significance of the Ringoltingen family (Vinzenz Bartlome), and a comparison with other early printings (Rautenberg).
In his transcription of the text Schnyder attempts to represent the Basel printing with the least amount of editorial intrusion and as precisely as modern typography will allow. To be sure, certain concessions are observed (e. g., round –r is not differentiated, the suprascript abbreviations for –us and ra- are resolved), so that we cannot speak of a fully diplomatic rendition. Nevertheless, most characters and abbreviations are reproduced faithfully, page and live breaks match the original printing exactly, and the placement of woodcuts approximates the order in the alleged first Melusine. Here a note of balance might be considered. The editor's goal, as stated in his introduction, is to encourage a reacquaintance with Ringoltingen's text in its 15th-century form. Since Schnyder har introduced, as noted, at least a small degree of modernization, one might reckon with additional minor intrusion as a means to foster this renewed familiarity. For instance, the resolution of nasal abbreviations would not violate the editorial principles as already stated and followed by Schnyder, if he were to indicate such resolution by a simple underscore. At the saure time, this process would facilitate reading and further encourage a greater access to Ringoltingen's original text. In the preface to his translation into modern German, Schnyder addresses three issues of relevante to 15th-century German prose fiction. To avoid the trag of textual false friends, Schnyder commits to a broad palette of lexical differentiation in modern German. This attempt will be counted as an aid to the reader who wishes to appreciate Ringoltingen's original yet needs the reminder of semantic shifts occurring between Early New High German and the present stage of the language. Concerning Syntax and the tendency to extended clauses, characterized here as „zeittypisch,“ Schnyder strikes a middle ground: the rhythmic flow of periodic sentence structure is preserved to the degree that it would not be perceived as needless exaggeration in modern German. In his third concern at undertaking the translation, the adaptor concedes to producing a version that is „stillos,“ this admission stemming from the humble realization that sufficient studier haue not yet completed an historic definition of style in keeping with Ringoltingen's own Sense of composition. Of course, idiosyncracies of both the text as edited and its translation are treated in Schnyder's detailed commentary, occupying approximately the first third of the second volume.
Essays by scholars in the second volume of this edition take issue to varying degrees with previous depictions of the German transmission of Melusine. While Schnyder maintains his position on the Basel incunabulum as the earliest printed document of the Ringoltingen Melusine, he acknowledges in the commentary his debt to the 1992 edition under the direction of Jan-Dick Müller. The latter version argued for the primacy of the Augsburg printing of Melusine by Bämler and repeated an accepted chronology suggesting that both text and woodcuts of the Basel printing should be accorded a secondary slot. Despite his deference to Müller's textual commentary, Schnyder and his team of scholars have now reassessed the evidence joining both text and supporting Images. In an extensive contribution by the art historian Ursula Rautenberg, a chronological list, in keeping with the use of pictorial evidence, surveys all surviving copies of pertinert early printings. Her conclusions place the Basel incunabulum, in agreement with Schnyder's contentions, slightly before the presumed date of Bämler's Augsburg printing and hence now give precedence to the document from Basel. Aside from providing useful Information on the controversy of dating, Rautenbergs list of printings can be used in additional investigations of the relationship between incunabula and surviving manuscripts of Ringoltingen's Melusine. Now that we have two recent, fine editions of the early printings, the issues of parallel transmission can be effectively broached. Karin Schneider's 1958 roster and discussion of the manuscripts would now still provide a base of comparison when considered together with intervening scholarly positions. In reference to Schnyder's edition here reviewed, much can be said for the fruits of persistence.“

In: Encomia. Vol. 29-30 (2009). p 47-49.

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„vff donrstag morgens nechst noch sant vincencius tag de heiligen martelers Do man von crists geburt zalt Tusent vierhu[n]dert fünfftzig vnd sechs ior“1 beendete Thüring von Ringoltingen (~1415-1483) einen Roman, dessen Fremdheit und Rätselhaftigkeit uns heute noch fasziniert: Die Erzählung der Melusine. Es ist die Geschichte einer Fee, die einen Ritter unter der Bedingung heiratet, daß sie am Samstag von ihm gänzlich unbeobachtet baden kann. Natürlich bricht er irgendwann das ihm auferlegte Tabu, und die Fee, die ihm soviel Glück und Ansehen gebracht hat, muß klagend das Weite suchen. Reymund selbst, der schon vor der ersten Begegnung mit Melusine Schuld auf sich geladen hatte – sein Ziehvater war bei einer Jagd durch Reymunds Hand getötet worden – muß erkennen, daß er die Verantwortung für das Geschehene trägt.
Grundlage für Thürings Version des Mythos’ war der Versroman von Couldrette,2 der die Sage um die Ahnfrau des französischen Geschlechts der Lusignans, die Fee Melusine, um 1400 niedergeschrieben hatte. Thüring von Ringoltingen übersetzte die Vorlage nicht nur, sondern bearbeitete sie durch neue inhaltliche Akzentuierung, wie er selbst vermerkt: „Vn[d] ob ich den sinne der marterye nicht gancz noch dem welschen gesetzet hab So hab ich doch die substantz der materye so best ich kunde begriffe[n].“3 Nicht zufällig nennt er mit dem Datum der Fertigstellung den Patron des Berner Münsters. Thüring stammte aus einer vornehmen Berner Familie, die unter anderem das Dreikönigsfenster im Münster stiftete; er selber wurde nach seinem Tod im Münster beigesetzt. Zwar ist das Autograph seines Romans heute verloren, fünfzehn zeitgenössische Handschriften sind jedoch erhalten. Nachgewiesen werden können außerdem zwanzig Drucke aus dem 16. Jahrhundert und nur fünf weniger – nämlich fünfzehn – aus der Inkunabelzeit.
Einer der Wiegendrucke stammt aus der Basler Offizin des wohl im Frühjahr des Jahres 1472 aus Nürnberg eingewanderten Druckers Bernhard Richel (GW 12656).4 Er liegt der vorliegenden zweibändigen Edition von Schnyder und Rautenberg zugrunde. Gab es bislang zwar durchaus einige Ausgaben des Romans, die man mit Genuß lesen konnte,5 so bietet diese die Erfüllung fast aller Wünsche, selbst der bislang nicht gehegten. Einerseits nimmt das Teilfaksimile, das zum 550jährigen Jubiläum des Druckes erschienen ist, dem Werk nichts von seiner historischen Aura, andererseits gibt es auch für heutige Leser keine unüberwindlichen Hürden, die das Verständnis des historischen Textes erschwerten. Schnyder zeigt die Unerläßlichkeit, auch scheinbar verständliche deutsche Texte des Spätmittelalters zu übersetzen; Wortbedeutungen und Begriffe werden bis in detaillierte Verästelungen im ausführlichen Stellenkommentar erörtert. Dabei werden auch immer wieder entsprechende Passagen der Versfassung von Couldrette und des Prosatextes von Jean d’Arras, den dieser 1387 im Auftrag des Herzogs von Berry verfaßt hatte, mit einbezogen.
Außer vollständiger Transkription und Übersetzung nebst Stellenkommentar enthält die Ausgabe im ersten Teil Faksimiles aller blattgroßen Holzschnitte des unbekannten Basler Meisters nach dem zeitgenössisch kolorierten Exemplar der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe (St. Peter pap. 23) in hervorragender Qualität.
Der zweite Band ist der wissenschaftlichen Aufbereitung des Romans und seines Erschließungsstandes gewidmet. Ursula Rautenberg führt zunächst den biographischen Nachweis, um anschließend aufgrund materieller und textlicher Indizien festzustellen, daß – wie bereits von Schnyder vermutet – die Basler Melusine als Erstdruck der Bearbeitung von Thüring von Ringoltingen anzusehen ist und nicht, wie bislang angenommen, die Ausgabe des Augsburger Druckers Johann Bämler, die das Datum des 2. November 1474 trägt (GW 12655): „Die editio princeps der ‚Melusine’ des Thüring von Ringoltingen aus der Basler Werkstatt Bernhard Richels ist demnach auf frühestens auf 1473 zu datieren, spätestens auf Mitte 1474, in jedem Fall aber vor 2. November 1474. Die Ausgabe gehört in die Anfangsjahre der Offizin; sie ist das erste textbegleitend illustrierte und vermutlich das erste deutsche Druckwerk Richels.“6 Allerdings kehrt Rautenberg nun auch nicht die von GW behauptete Abhängigkeit der einen Ausgabe von der anderen ins Gegenteil um: „Richel und Bämler werden ihre Melusine-Ausgaben unabhängig voneinander geplant haben, denn bei Bämlers Ausgabe handelt es sich nicht um einen Nachdruck des Basler Textes. Auch dieses Beispiel zeigt, dass besonders für die Anfangszeit des Druckes nicht ungeprüft mit einfachen ‚Vorlage-Abdruck-Verhältnissen’ gerechnet werden darf.“7 Im Gesamtkatalog der Wiegendrucke heißt es zum Richel-Druck noch ausdrücklich: „Zur Datierung: Die Hlzs. sind Nachschnitte der Hlzs. der vorhergehenden Nr.“8 Wie das Verhältnis der Holzschnitte beider Ausgaben zueinander zu beurteilen ist und ob es überhaupt eines gibt, sie nicht auch in Unabhängigkeit voneinander entstanden sein können, bleibt weiterer – kunsthistorischer – Forschung vorbehalten.
Vinzenz Bartlomé widmet sich in seinem Aufsatz der Herkunft und der Person des Autors Thüring von Ringoltingen; Mechthild Habermann geht der Sprache des Textes nach und ordnet sie in die frühneuzeitlichen Schreiblandschaften
ein; André Schnyder verfolgt die literarischen Aspekte des Werkes. Eine ausführliche Biographie dokumentiert den aktuellen Forschungsstand zum deutschen Roman und seinen französischen Vorgängern; ein Verzeichnis der Eigennamen nach dem Erstdruck beschließt den zweiten Band.
Die zweibändige Ausgabe wird ihrem märchenhaften Gegenstand aufs Schönste gerecht. Man wünscht ihr viele Leser, die in diesem Falle ihrer Neugierde freien Lauf lassen können, ohne befürchten zu müssen, daß sich der Zauber verflüchtigte.

Eva Raffel

1 Bd. 1, S. 202, Z. 3344 - 3347.
2 In manchen Quellen auch: Coudrette. - Vgl. jetzt: 550 Jahre deutsche Melusine : Coudrette und Thüring von Ringoltingen ; Beiträge der wissenschaftlichen Tagung der Universitäten Bern und Lausanne vom August 2006 = 550 ans de Mélusine / André Schnyder … (Hrsg.) - Bern [u. a.] : Lang, 2008 (August). - 468 S. : Ill. ; 22 cm. - (Tausch ; 16). - ISBN 978-3-03-911597-6 : EUR 70.60.
3 Bd. 1, S. 8 Z. 24 - 26.
4 Bd. 2, S. 63 - 64.
5 Romane des 15. und 16. Jahrhunderts : nach den Erstdrucken mit sämtlichen Holzschnitten / hrsg. von Jan-Dirk Müller. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Deutscher Klassiker-Verlag, 1990. - 1460 S. : Ill. ; 19 cm. - (Bibliothek der frühen Neuzeit : Abt. 1, Literatur im Zeitalter des Humanismus und der Reformation ; 1) - (Bibliothek deutscher Klassiker ; 54). - ISBN 3-618-66310-2. - Enthält u. a.: Melusine. Fortunatus. Faust. - Melusine / Thüring von Ringoltingen. Nach den Handschriften kritisch hrsg. von Karin Schneider. - Berlin : E. Schmidt, 1958. - 133 S. ; 8°. - (Texte des späten Mittelalters ; 9).
6 Bd. 2, S. 77.
7 Bd. 2, S. 76.
8 GW 12656, Anmerkung.


QUELLE
Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft. 15 (2007). Heft 2.
http://ifb. bsz-bw. de/
http://swbplus. bsz-bw. de/IFB_07-2_269. htm (10. November 2008)

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Thüring von Ringoltingen. Melusine (1456)

Nach dem Erstdruck Basel: Richel um 1473/74

herausgegeben von André Schnyder und Ursula Rautenberg
Mitwirkende
Herausgegeben vonAndré Schnyder
Herausgegeben vonUrsula Rautenberg

Am 29. Januar 1456 schließt der Berner Patrizier Thüring von Ringoltingen die Prosabearbeitung der „Melusine“ nach der französischen Versfassung des Coudrette ab. Der Roman um die Fee, die zur Ahnfrau des Geschlechts Lusignan wird, selbst aber unerlöst bleibt, gehört mit seiner weitreichenden Rezeptionsgeschichte zu den bekannten Stoffen der europäischen Literatur. Die deutsche Tradition beruht auf Thürings Prosaroman. Zum 550jährigen Jubiläum wird er hier in der editio princeps des Basler Druckerverlegers Bernhard Richel (um 1474) in einer neuen Ausgabe vorgelegt.
Diese Ausgabe, als Teilfaksimile angelegt, erweitert den bisherigen Erschließungsstand des Romans markant, bringt sie doch neben Transkription, Übersetzung und Stellenkommentar (André Schnyder) auch den qualitätvollen Illustrationszyklus eines unbekannten Basler Meisters mit 67 blattgroßen Holzschnitten nach dem zeitgenössisch kolorierten Exemplar der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe (St. Peter pap. 23). Ein Aufsatzteil widmet sich der Herkunft und Person des Autors Thüring (Vinzenz Bartlome), dem Druck der Erstausgabe, Basel als Druckort und den Grundzügen der frühen Drucküberlieferung (Ursula Rautenberg), der Sprache des Erstdrucks (Mechthild Habermann) sowie literarischen Aspekten des Werks (André Schnyder). Eine ausführliche Bibliographie dokumentiert die Forschung zum deutschen Roman und zu seinen französischen Vorgängerwerken; den Band beschließt ein Verzeichnis der Eigennamen nach dem Erstdruck.