Die Waffen aus dem Oppidum von Manching von Susanne Sievers | ISBN 9783895007545

Die Waffen aus dem Oppidum von Manching

von Susanne Sievers
Buchcover Die Waffen aus dem Oppidum von Manching | Susanne Sievers | EAN 9783895007545 | ISBN 3-89500-754-4 | ISBN 978-3-89500-754-5

„Die über zwanzig Jahre währende Beschäftigung nicht nur mit den Waffen von Manching, sondern auch mit den dortigen Grabungen der Jahre 1984 bis 1987 und seit 1995 haben dazu geführt, dass Susanne Sievers als die derzeit sachkundigste Bearbeiterin und Interpretin des Oppidums von Manching anzusehen ist. Trotz bereits mehrerer von ihr seit 1989 erschienener Publikationen zu den dortigen Waffen stellt die vorliegende Monographie unter Einbeziehung parallel laufender Bearbeitungen, so der Stücke von Staré Hradisko, Alesia und Osuna, einen ausgezeichneten Überblick zu Manching dar. (...)
Susanne Sievers nimmt die an den Waffen Manchings gewonnenen Ergebnisse zum Anlass, die Geschichte Manchings von La Tène B an darzulegen (S. 126 ff.), was nach zahllosen seither erfolgten wissenschaftlichen Diskussionen wertvoll und vor allem kompetent ausgeführt ist. (...)
Das mit Katalog, umfangreicher Literaturliste und vorzüglichen Zeichnungen ausgestattete Werk von Susanne Sievers ist vorbildlich.“

Hans-Eckart Joachim

In: Bonner Jahrbücher. 209 (2009) S. 354-355.

Die Waffen aus dem Oppidum von Manching

von Susanne Sievers

Die Waffen aus dem Oppidum von Manching haben durch ihre große Zahl seit Beginn der Ausgrabungen in den 50er Jahren große Beachtung gefunden. Sie wurden von Werner Krämer ursprünglich als Zeugen einer Eroberung des Oppidums durch die Römer im Jahre 15 v. Chr. aufgefasst. Nachdem das Ende des Oppidums nach einer länger anhaltenden Diskussion dieser These deutlich vor der römischen Eroberung Süddeutschlands angesetzt worden war, traten andere, schon zuvor gemachte Beobachtungen verstärkt in den Vordergrund: Die Masse der Waffen stammt nämlich nicht aus dem 1., sondern aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Die Bearbeitung der Waffen macht deutlich, dass sich ihre große Zahl in Manching, etwa 800 Stück, nicht mit einer einzigen Theorie erklären lässt. So werden die großteiligen Waffen des Siedlungszentrums nunmehr mit einer Krisensituation am Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. in Zusammenhang gebracht. Frühe Deponierungen im Umfeld eines Heiligtums treten neben Verlustfunde und Waffenfragmente, die nur in handwerklichen Zusammenhängen oder als Zeugen von Recycling-Vorgängen in einer Spätphase der Siedeltätigkeit zu verstehen sind. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Waffen aus den Deponierungen vom Leisenhartfeld und aus dem Umfeld des zentralen Tempelchens. Erstmals werden die bisher auf mehrere Manching-Bände verstreuten Funde im Zusammenhang abgebildet und auf den Hintergrund ihrer Niederlegung hinterfragt.
Grundlagen dieser Interpretationen sind eine sorgfältige Analyse der Auffindungs- und Erhaltungsbedingungen der Waffen, die Diskussion der Datierungsmöglichkeiten, ihr Verteilungsbild, aber auch typologische Beobachtungen und ein Vergleich mit den Waffen aus den beiden Manchinger Gräberfeldern Hundsrucken und Steinbichel. Darüber hinaus werden Waffen aus anderen gleichzeitigen Siedlungen Europas auf ihre Interpretationsmöglichkeiten hin untersucht. Dabei wird deutlich, dass kaum eine andere Siedlung vergleichbar viele Waffen geliefert hat und letztlich so weit reichende Schlussfolgerungen zulässt.
Die Waffen aus dem Oppidum von Manching tragen somit wesentlich dazu bei, die Geschichte der Siedlung von ihren ersten Anfängen bis zu ihrem Ende zu rekonstruieren. Ein Katalog und eine Konkordanz vervollständigen den Band.