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Der Werturteilsstreit
Die Äusserungen zur Werturteilsdiskussion im Ausschuss des Vereins für Sozialpolitik (1913)
herausgegeben von Heino H NauDas Postulat der Werturteilsfreiheit spielt für das Selbstverständnis der modernen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften eine entscheidende Rolle. Heute - vor dem Hintergrund insbesondere ökologischer Gefahren - gerät dieses methodische Verständnis wieder in die Diskussion. „Moral“ und „Ethik“ sind auch für Ökonomen wieder diskutierbare Themen. Das Postulat der Werturteilsfreiheit ist das Resultat einer Debatte, die in der deutschsprachigen Ökonomik spätestens seit 1871 um die wissenschaftliche Ausrichtung und Begründung des Fachs geführt wurde. Ihren Höhepunkt erlangte diese Auseinandersetzung 1913 im sogenannten Werturteilsstreit im Verein für Sozialpolitik. Während bislang meist nur die Diskussionsbeiträge von Max Weber und Eduard Spranger rezipiert wurden, blieben die anderen Positionen weitgehend unberücksichtigt. Die nun erscheinende Edition gibt die 1913 lediglich als Manuskript gedruckten und nur an die Teilnehmer der Debatte versandten schriftlichen Beiträge dieser Werturteilsdebatte im Verein für Sozialpolitik vollständig wieder. In einer ausführlichen Einleitung zeigt H. H. Nau den Bezug auf zwischen dem auf die Begründung der Disziplin ausgerichteten Methodendiskurs und der Werturteilsdiskussion. Inhalt: