Die Beiträge berichten in Form regionalbezogener Fallstudien über die Auswirkungen, die der Friedensschluß von 1648 auf Lutheraner und Reformierte im Reich hatte. Der Bogen spannt sich von Westfalen über Holstein und Mecklenburg, Sachsen und Schlesien bis nach Franken und in die Pfalz. Die Beiträge bieten ein breitgefächertes Panorama über den deutschen Protestantismus am Ende des Dreißigjährigen Krieges. Der Band überzeugt nicht zuletzt durch die perspektivische Vielfalt der unterschiedlichen Forschungsansätze.
Peter Arnold Heuser, in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde 44, 1999
Der Westfälische Frieden 1648 und der deutsche Protestantismus
herausgegeben von Bernd HeyDer Westfälische Frieden von 1648 wollte die konfessionellen Spannungen in Deutschland abbauen und bestimmte damit weitgehend die Entwicklung des deutschen Protestantismus – lutherischer und reformierter Prägung – für die nächsten anderthalb Jahrhunderte. Dabei schuf er nicht nur die Basis für friedlichen Ausgleich, sondern ebenso für fortdauernde Verfolgung und Unterdrückung. Zu groß war die Differenz zwischen dem status quo von 1648 und dem Normaljahr 1624, zu sehr unterschieden sich die Interessen der Landesherren mit ihrem jus reformandi von denen ihrer Untertanen. Der Band beschreibt das Schicksal des deutschen Protestantismus vor, um und nach 1648 in wichtigen Regionen des Alten Reiches.