Glaube und Skepsis von Jürgen Michael Schmidt | Die Kurpfalz und die abendländische Hexenverfolgung 1446-1685 | ISBN 9783895343186

Glaube und Skepsis

Die Kurpfalz und die abendländische Hexenverfolgung 1446-1685

von Jürgen Michael Schmidt
Buchcover Glaube und Skepsis | Jürgen Michael Schmidt | EAN 9783895343186 | ISBN 3-89534-318-8 | ISBN 978-3-89534-318-6
1. Hexenforscher 2. Frühneuzeithistoriker 3. Landeshistoriker Südwestdeutschland
Darauf haben wir gewartet: Auf eine Untersuchung zum Thema Hexenverfolgung, die einmal vom umgekehrten Ende her ansetzt, nämlich mit der Frage, ob die Kurpfalz denn wirklich inmitten einer Zone dichtester Hexenverfolgungen davon weitgehend frei geblieben ist, und, wenn ja, warum dies möglich war. Jürgen Michael Schmidt ist beides gelungen: Mittels akribischer Spurensuche und -auswertung die Feststellung, dass die Kurpfalz nach anfänglicher Vorreiterrolle im 15. Jahrhundert dann in den klassischen Verfolgungsperioden des späten 16. und 17. Jahrhundert trotz heftigster Impulse von außen und innen von Hexenprozessen frei geblieben ist, und zum zweiten mittels einfühlsamer Interpretation der Nachweis, dass diese Abstinenz einer grundsätzlichen Entscheidung – mit freilich komplexer Motivation – zu verdanken war. Wir verdanken Schmidt eine umfassend recherchierte und gut geschriebene Arbeit mit einer Fülle von zeitgenössischen Aussagen, die sich kritisch vom allgemeinen Trend absetzen und die es wert sind, nicht in Vergessenheit zu geraten. Walter Rummel, in: Perform 2, 2001

Glaube und Skepsis

Die Kurpfalz und die abendländische Hexenverfolgung 1446-1685

von Jürgen Michael Schmidt
Die im Alten Reich politisch bedeutsame Kurpfalz spielte auch in der Hexenverfolgung eine besondere Rolle. Im ausgehenden Mittelalter führte das Land sehr früh die ersten Hexenprozesse durch und gehörte damit zu den Vorreitern in Deutschland. Als aber um 1560 die eigentliche Zeit der großen Hexenprozesse begann, nahm die Obrigkeit der inzwischen reformierten Kurpfalz eine ausgesprochen verfolgungskritische Haltung ein. Diese blieb fortan bestimmend, war aber keineswegs unumstritten. Sie mußte gegen innere und äußere Anfechtungen verteidigt werden. Es gab Konflikte mit den Nachbarn und vor allem immer wieder Zaubereianklagen und Verfolgungsbegehren aus der Bevölkerung. Extreme Pole – tiefer Glaube und radikale Skepsis gegenüber den Hexereibeschuldigungen – wechselten sich in der Geschichte der Kurpfalz also mehrfach ab. Das Buch fragt nach den bestimmenden Kräften dieser gegensätzlichen Phasen und untersucht die scharfen Auseinandersetzungen zwischen Verfolgungsbefürwortern und ihren Gegnern sowohl im gelehrten Diskurs als auch in konkreten Hexenprozessen. https://www. regionalgeschichte. de/detailview? no=0318