Die Ortsnamen des Kreises Lippe von Birgit Meineke | ISBN 9783895348426

Die Ortsnamen des Kreises Lippe

von Birgit Meineke
Buchcover Die Ortsnamen des Kreises Lippe | Birgit Meineke | EAN 9783895348426 | ISBN 3-89534-842-2 | ISBN 978-3-89534-842-6
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung 1
1. Lipper 2. Landeshistoriker Westfalen 3. Namenforscher

Dem Projekt der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 'Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe – Onomastik im europäischen Raum', dessen Untersuchungsgebiete nahezu komplett zum Bereich des Niederdeutschen gehören, liegt eine bundesländerübergreifende Konzeption zugrunde. Im Rahmen des Forschungsunternehmens konnten für das Arbeitsgebiet Niedersachsen (Niedersächsisches Ortsnamenbuch = NOB) seit dem Jahr 1998 bereits sieben Bände vorgelegt werden, in gleicher Weise werden aber auch westfälische (Westfälisches Ortsnamenbuch = WOB) und sächsisch-anhaltinische (Ortsnamenbuch Sachsen-Anhalt = ONSA) Ortsnamen erfasst.
Der westfälische Kreis Lippe mit seinen zehn Städten und sechs Gemeinden grenzt im Osten an die niedersächsischen Landkreise Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden, seine Grenzlage und zahlreiche Bezüge zu Niedersachsen rechtfertigen eine Besprechung in diesem landesgeschichtlichen Jahrbuch. Nach dem ersten, 2009 erschienenen Band zu den Ortsnamen des Kreises Soest, liegt damit nunmehr für Westfalen der zweite Band vor, womit das Projekt noch ganz am Anfang steht, aber ein solider Start gemacht worden ist. Insgesamt sind für diesen Raum 19 Bände vorgesehen.
Erfasst wurden insgesamt mehr als 400 Ortsnamen von 'Abbedeshagen' bis 'Wymannessiek', die vor 1600 in den Schriftquellen Erwähnung gefunden haben. Die ältesten Belege in den Annales regni Francorum reichen bis ins 8. Jahrhundert. Bei über 100 Siedlungsnamen handelt es sich wiederum um wüstgefallene Siedlungen, deren exakte Lage nicht immer bekannt ist. Die größte Namengruppe im Kreis Lippe sind solche auf -husen und -dorp, mit letzterem Grundwort gebildete Ortsnamen sind damit wesentlich häufiger als etwa im benachbarten Landkreis Holzminden anzutreffen. Auffällig sind ferner zahlreiche ursprüngliche Naturnamen, die auf alte Flur- oder Gewässernamen zurückgehen und für die ein sehr hohes Alter anzusetzen ist (Grundwort -apa oder -mar). Aufbau und Duktus des Bandes entsprechen der bereits im Niedersächsischen Ortnamenbuch bewährten Form, wodurch raumübergreifende und vergleichende Untersuchungen erleichtert werden. Ein umfangreiches Register ermöglicht einen raschen Zugriff auf alle Ausprägungen.
Der Bearbeiterin, Birgit Meineke, ausgewiesen durch zahlreiche Veröffentlichungen zur Historischen Sprachwissenschaft, insbesondere zu althochdeutschen Glossen, gebührt Anerkennung für die solide Aufnahme der historischen Belege und der wissenschaftlichen Deutung der Namen. Sie bilden einen Steinbruch für Philologen, Ethnologen, Historiker und Siedlungsforscher. Meineke setzt ihre Arbeit mit der Aufnahme der Ortsnamen des Kreises Herford und der Stadt Bielefeld fort, die aber wohl nicht mehr im Rahmen dieser Zeitschrift besprochen wird, da dieses Untersuchungsgebiet nicht an die Landesgrenze von Niedersachsen stößt.
Den übergreifenden Ertrag des Projektes 'Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe' kann freilich erst die Zusammenschau des gesamten Ortsnamenmaterials des Untersuchungsgebietes erbringen. Dann erst wird sich etwa zeigen lassen können, ob und in welcher Weise die Namen Westfalens, Bremens, Niedersachsens und Sachsen-Anhalts in Beziehung zu europäischen Nachbarländern stehen, vor allem zu England, den skandinavischen Ländern und dem östlichen Mitteleuropa (besonders dem Slavischen und dem Baltischen). Schließlich hofft man auch anhand der Ortsnamen und ihrer Überlieferung das Eindringen des Hochdeutschen in das Niederdeutsche verfolgen zu können. Bis zur synthetisierenden Phase wünscht man dem Projekt und seinen Bearbeitern langen Atem, so dass die Einzelbände als Grundlagenwerke auch weiterhin von so großer Sorgfalt wie der vorliegende ausgezeichnet bleiben.
Ulrich Ritzerfeld, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 83, 2011

In jedem Fall ist das Erscheinen des durch die Erläuterung ausgewählter Fachausdrücke, ein Literatur-, Quellen- und Kartenverzeichnis und ein Register sowie zwei Übersichtskarten abgerundeten Bandes sehr zu begrüßen. Darüber hinaus ist auf ein zügiges Voranschreiten des Westfälischen Ortsnamenbuchs wie des Niedersächsischen Ortsnamenbuch in gleicher gediegener Arbeitsweise und Ausstattung sehr zu hoffen. In jedem Fall verdient die Initiative der modernen kritischen Erfassung der deutschen Ortsnamen als eines wertvollen Kulturerbes größtmögliche Unterstützung. Gerhard Köbler, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanische Abteilung 128, 2011

Die Ortsnamen des Kreises Lippe

von Birgit Meineke
Auf dem Gebiet des heutigen Kreises Lippe sind über 400 Siedlungsnamen nachgewiesen worden, die vor 1600 erstmals schriftlich bezeugt sind. Diese Namen, die zum Teil ein sehr hohes Alter haben, werden im zweiten Band des Westfälischen Ortsnamenbuches in ausgewählten historischen Belegen und mit einer wissenschaftlichen Deutung des Namens präsentiert. Damit ist zugleich ein Grundlagenwerk zur Namenlandschaft Westfalens entstanden, das auch für landes- und ortsgeschichtliche, kulturgeographische und genealogische Forschungen von Interesse ist.