Die Ortsnamen des Kreises Herford von Birgit Meineke | ISBN 9783895349249

Die Ortsnamen des Kreises Herford

von Birgit Meineke
Buchcover Die Ortsnamen des Kreises Herford | Birgit Meineke | EAN 9783895349249 | ISBN 3-89534-924-0 | ISBN 978-3-89534-924-9
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung 1
1. Einwohner des Kreises Herford 2. Sprachwissenschaftler, insbes. Namenforscher 3. Landeshistoriker Westfalen

Wer ist Hiddo?
Neues Buch über Ortsnamen im Kreis Herford erschienen – 230 Bezeichnungen
Uffeln, Hiddenhausen, Besenkamp: An originellen Ortsbezeichnungen mangelt es dem Kreis Herford nicht. Mit Bedeutung und Herleitung hat sich die Historikerin Dr. Birgit Meineke beschäftigt. Die Ergebnisse lassen sich in dem neuen Buch 'Die Ortsnamen im Kreis Herford' nachlesen.
Dem Kreis Herford mangelt es nicht an originellen Ortsnamen. Viele lassen sich auf topographische Gegebenheiten zurückführen, manche verweisen auf Personen – zum Beispiel Hiddo (Hiddenhausen). Freuen sich über das neue Buch, in dem 230 Ortsnamen erläutert werden: (von links) Michael Kristen (Sparkasse Herford), Gerd Heining, Stellvertretender Landrat Hartmut Golücke, Dr. Kirstin Casemir und Dr. Birgit Meineke. Foto Hartmut Horstmann
Gestern hat Birgit Meineke das Buch im Haus des Sponsors, der Sparkasse Herford, vorgestellt. Viel Lob erhielt sie bei der Präsentation, so meinte der stellvertretende Kreisheimatfpfleger Gerd Heining: 'Ich kann gar nicht sagen, wie begeistert ich bin.'
230 Siedlungsnamen umfasst die Publikation – als vierter Band des Westfälischen Ortsnamenbuches. Insgesamt 48 Bände sind vorgesehen, 20 aus Westfalen und 28 aus Niedersachsen. 'Am Ende werden wir wohl auf etwa 55.000 Ortsnamen kommen', sagt Mitherausgeberin Kirstin Casemir.
Einen wichtigen Beitrag hat Birgit Meineke geleistet. In Frage kamen Siedlungsnamen, soweit sie vor 1600 bezeugt waren. Verschiedene Aussagen und Rahmenbedingungen lassen sich den Bezeichnungen entnehmen. So komme in vielen Ortsnamen die räumliche Lage zum Ausdruck.
Ein Beispiel hierfür liefert Uffeln, jener Stadtteil Vlothos an der Grenze zu Porta Westfalica. Ortsnamen mit Uffeln gebe es vor allem im Bereich nördlich der Mittelgebirge und südlich der norddeutschen Tiefebene, hat Meineke festgestellt. Das Wort 'Uffeln' setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: 'Uf' bedeutet 'unterhalb von', Die zweite Silbe lässt sich laut Meineke zurückführen auf 'lan' oder 'lon' (Waldbereich). Uffeln könnte demnach 'Unterhalb von lichten Wäldern' heißen. Typisch für Uffeln-Ortschaften sei die Hanglage.
Mit der räumlichen Situation hat auch der Name 'Elverdissen' zu tun. Der Ortsname bezeichne ursprünglich eine Ansiedlung an der Kante eines Flusses.
Auch Herford verweist nicht auf einen Herrn, sondern ebenfalls auf einen Ort: Eine Doppelfurt (Werre und Aa), durch die ein großes Heer gelangen kann.
In eine andere Richtung führt Hiddenhausen. Der Ort bezeichne eine Siedlung 'bei den Häusern des Hiddo', heißt es in dem Buch. Unklar ist, welche Person, vermutlich ein Adeliger, sich hinter dem Kurznamen Hiddo verbirgt.
Die Historikerin Birgit Meineke hat herausgefunden, dass sich im Kreis Herford sehr alte Namentypen finden. Diese können in ihrer Bildeweise bis in die Zeit um Christi Geburt oder sogar noch früher zurückführen – Stichwort Bünde, Dünne, Exter, Siele.
Die über Sprechergenerationen hinweg entstandene Namenlandschaft erweist sich so als mehrschichtiges Gebilde. So finden sich auch Hinweise auf klösterliche oder rechtliche Gegebenheiten: zum Beispiel Klosterbauerschaft oder Stedefreund.
Hartmut Horstmann, in: Westfalen-Blatt, 24.11.2011

Die Ortsnamen des Kreises Herford

von Birgit Meineke
Im Gebiet des heutigen Kreises Herford sind rund 230 Siedlungsnamen nachzuweisen, die vor 1600 erstmals schriftlich bezeugt sind (einschließlich der vor 1300 überlieferten Hofnamen) und zum Teil deutlich ältere Namenschichten sichtbar machen. Der vierte Band des Westfälischen Ortsnamenbuches dokumentiert die ältesten Ortsnamen anhand ausgewählter historischer Belege und bietet dazu eine wissenschaftliche Deutung. Der vorliegende Band liefert damit zugleich einen weiteren Baustein zum Westfälischen Ortsnamenbuch, das als Grundlagenwerk zur Namenlandschaft Westfalens auch für landes- und ortsgeschichtliche, kulturgeographische und genealogische Forschungen von Interesse ist.