Religion und Politik
Die wechselvolle 130jährige Geschichte der jüdischen Gemeinde Adass Jisroel zu Berlin
von Lothar MertensDie wechselhafte Geschichte der Juden in Deutschland birgt auch in der Neuzeit noch wenig bekannte Kapitel. Eine wichtiger Abschnitt ist der Austritt gesetzestreuer Juden aus der Berliner Gemeinde. Im Jahre 1869 gründeten 200 orthodoxe Juden die 'Israelitische Synagogengemeinde Adass Jisroel zu Berlin' aus Protest gegen die Einführung deutschsprachiger Gebetstexte oder die Verwendung einer Orgel beim Gottesdienst. Die neue Gemeinde lehnte die damals verbreitete Assimilation bzw. Anpassung der jüdischen Minderheit an die Mehrheitskultur strikt ab.
Die vorliegende Studie beleuchtet die Geschichte dieser orthodoxen Gemeinde unter den wechselnden politischen Systemen in Deutschland. Der Spannungsbogen reicht von der Gründung im Kaiserreich, dem Untergang im „Dritten Reich“, über die ambivalente Neugründung in der DDR in den 1980er Jahren bis zur gesamtdeutschen Entwicklung nach 1990, welche durch den starken Zustrom von jüdischen Zuwanderern aus den GUS-Staaten geprägt ist. Der Autor liefert damit Anschauungsmaterial für das schwierige und bis heute aktuelle Verhältnis von Religion, Kultur und Politik, von Integration und (selbst gewählter) Ab- bzw. Ausgrenzung.
Die vorliegende Studie beleuchtet die Geschichte dieser orthodoxen Gemeinde unter den wechselnden politischen Systemen in Deutschland. Der Spannungsbogen reicht von der Gründung im Kaiserreich, dem Untergang im „Dritten Reich“, über die ambivalente Neugründung in der DDR in den 1980er Jahren bis zur gesamtdeutschen Entwicklung nach 1990, welche durch den starken Zustrom von jüdischen Zuwanderern aus den GUS-Staaten geprägt ist. Der Autor liefert damit Anschauungsmaterial für das schwierige und bis heute aktuelle Verhältnis von Religion, Kultur und Politik, von Integration und (selbst gewählter) Ab- bzw. Ausgrenzung.