Latènzeitliche Funde aus dem Stadtbereich von Passau von Jan Michálek | ISBN 9783896460233

Latènzeitliche Funde aus dem Stadtbereich von Passau

von Jan Michálek
Mitwirkende
Autor / AutorinJan Michálek
Beiträge vonThomas Fischer
Beiträge vonErika Riedmeier-Fischer
Buchcover Latènzeitliche Funde aus dem Stadtbereich von Passau | Jan Michálek | EAN 9783896460233 | ISBN 3-89646-023-4 | ISBN 978-3-89646-023-3

Latènzeitliche Funde aus dem Stadtbereich von Passau

von Jan Michálek
Mitwirkende
Autor / AutorinJan Michálek
Beiträge vonThomas Fischer
Beiträge vonErika Riedmeier-Fischer
Die Arbeit bietet einen Überblick über latènezeitliche Fundstellen der Stadt und spätlatènezeitliche Funde im Landkreis. Das vermutete Oppidum liegt im Winkel zwischen Donau und Inn in der heutigen Altstadt, besitzt etwa 37 ha Fläche und war mit Gehöften bebaut. Es bestand nach Kleinfunden von LT C2 bis zum Ende von LT D1 [Mitte 1. Jh. v. Chr.]. Südlich des Inns finden sich Siedlungsspuren, die Bebauung oder einen Brückenkopf erweisen. Im Westen wird eine spätkeltische Stadtmauer vermutet, die zu finden noch eine der wichtigsten Aufgaben der Passauer Stadtarchäologie ist. Die Herstellung von Grobkeramik ist bezeugt, ebenso wurde kammstrichverzierte Graphittonkeramik mit Wulsträndern und Graphit aus den Lagerstätten um Kropfmühl produziert und weithin verhandelt. Drehscheiben- und bemalte Keramik sowie Glas führte man von auswärts ein. Die günstige Lage an Donau, Inn und Ilz öffnete Verbindungslinien in alle Richtungen und erlaubte eine Teilhabe am Salzhandel entlang des Inns. Die Vermutung, der keltisch klingende Name Boiodurum des mittelkaiserzeitlichen Kastells von Passau sei vom Oppidum auf die andere Innseite übertragen worden, ist weiterhin nicht belegbar.
The book gives a survey of all find-sites of the Latène Period within the town and of Late Latène finds within the region. The supposed oppidum was situated in the angle between the rivers Danube and Inn within the Medieval town centre, extended over c. 37 ha and probably consisted of joined farmsteads. Finds indicate an occupation from LT C2 till the end of LT D1 [middle of 1st century B. C.]. South of the Inn more remains of a settlement or of a bridge-head were located. In the West the existence of a late Celtic town wall is supposed, but remains yet to be proved. The production of coarse pottery is attested, as is the making of graphite wares with thick rims and comb-scratched surfaces. The graphite was found in natural deposits near Kropfmühl. Turned and painted pottery and glas were brought from elsewhere. The remarkable postition on the three rivers Danube, Inn and Ilz opened lines of communication into all directions and allowed the people to participate in the salt trade along the river Inn. The assumption, that the Celtic name Boiodurum of the Roman fortress of the Middle Empire originally was transferred from the Celtic oppidum to the other side of the river Inn, cannot be confirmed yet.