Die Hallstattkultur und ihre räumliche Differenzierung von Nils Müller-Scheessel | Der West- und Osthallstattkreis aus forschungsgeschichtlich-methodologischer Sicht | ISBN 9783896465634

Die Hallstattkultur und ihre räumliche Differenzierung

Der West- und Osthallstattkreis aus forschungsgeschichtlich-methodologischer Sicht

von Nils Müller-Scheessel
Buchcover Die Hallstattkultur und ihre räumliche Differenzierung | Nils Müller-Scheessel | EAN 9783896465634 | ISBN 3-89646-563-5 | ISBN 978-3-89646-563-4

Die Hallstattkultur und ihre räumliche Differenzierung

Der West- und Osthallstattkreis aus forschungsgeschichtlich-methodologischer Sicht

von Nils Müller-Scheessel
Mit den Begriffen „Hallstattkultur“, „Osthallstattkreis“ und „Westhallstattkreis“ werden in der Fachliteratur keineswegs einheitliche Inhalte bezeichnet. Ausgehend von dieser Beobachtung unternimmt der Autor den Versuch einer konstativen, d. h. vom tatsächlichen Gebrauch der Begriffe ausgehenden, Definition vor dem Hintergrund einer ausführlichen Forschungsgeschichte. Der Begriff „Hallstattkultur“ geht demnach auf das letzte Drittel des 19. Jh. zurück, als die Funde von Hallstatt mit dem Konzept eines „Hallstattstils“ verbunden wurden. In den 1920er Jahren kamen andere Kriterien hinzu, die jedoch abstrakt oder unbeweisbar blieben und die Definition ihrer Akzeptanz und Plausibilität beraubten. Hinsichtlich des „Westhallstattkreises“ lassen sich drei räumlich und zeitlich verschiedene Auffassungen herausstellen, noch unklarer ist die Lage beim „Osthallstattkreis“. Zudem reicht die Spannweite der hinter der Zweiteilung vermuteten Ursachen von naturräumlichen Unterschieden bis hin zu verschiedenen ethnischen Gruppen [Kelten - Illyrer]. Insgesamt stellt der Autor den heuristischen Wert des archäologischen Kulturkonzeptes in Frage.
The precise meaning of the terms „Hallstattkultur“, „Osthallstattkreis“ und „Westhallstattkreis“ widely differs in the scientific literature. Starting from this observation, the author attempts an observing definition, that is a definition based on the actual usage of the terms in texts, against the background of a detailed history of research from the beginning onwards. As a result, the term „Hallstattkultur“ can be traced back into the final third of 19th cent. when the finds from Hallstatt were combined with the concept of a „Hallstatt style“. During the 1920s other criteria were added. However, they remained abstract and unprovable and deprived the definition of its acceptance and plausibility. With regard to the „Westhallstattkreis“, three research opinions different as to space and time can be distinguished. For the „Osthallstattkreis“, the situation is even worse. More over, the span of reasons assumed behind this division stretches from differences of the natural environment to different ethnic groups [Celts-Illyrians]. As a result of all this, the author questions the heuristical value of the archaeological culture concept.