Die Künste am Hofe Karls des Großen von Michael Jansen | Artes liberales et artes mechanicae | ISBN 9783896537980

Die Künste am Hofe Karls des Großen

Artes liberales et artes mechanicae

von Michael Jansen und Frank Pohle
Mitwirkende
Autor / AutorinMichael Jansen
Autor / AutorinFrank Pohle
Buchcover Die Künste am Hofe Karls des Großen | Michael Jansen | EAN 9783896537980 | ISBN 3-89653-798-9 | ISBN 978-3-89653-798-0
historisch Interessierte

Die Künste am Hofe Karls des Großen

Artes liberales et artes mechanicae

von Michael Jansen und Frank Pohle
Mitwirkende
Autor / AutorinMichael Jansen
Autor / AutorinFrank Pohle

Auszug

Zu der Zeit, als Karl der Große in Rom gekrönt und ein neues Kapitel der abendländischen Geschichte aufgeschlagen wurde, ging in Aachen sein ehrgeizigstes Bauprojekt seiner Fertigstellung entgegen - die Marienkirche, der heutige Dom, von dem Karls Biograph Einhard sagt, daß der Herrscher sie 'selbst aus Liebe zu Gott und unserem Herrn Jesus Christus und zu Ehren der heiligen und ewigen Jungfrau, seiner Mutter, in Aachen auf eigene Kosten hatte erbauen lassen.'
Wer aber hat diese Kirche in seinem Auftrag gebaut? Mit welchen Mitteln wurde sie vermessen? Wie ausgeschmückt? Welche Rolle spielten dabei die Wissenschaftler und Handwerker, die in Aachen an der Hofschule tätig waren, der Herrschaft Karls ihren Glanz verliehen und seine Bildungsreform trugen? Und welche Kenntnisse hatten sie? Solche Fragen wurden zum Auslöser der Idee des Arbeitskreises 'Karolingisches Aachen' der RWTH, sich der Wissenschaften, Künste und Handwerke der Karolingerzeit, der artes liberales et artes mechanicae in einer Tafelausstellung anzunehmen und sie einem breiten Publikum vorzustellen.
Durch die Mitarbeit der Handwerkskammer Aachen gelang es, in eine fruchtbare Kooperation mit Handwerkern des Kammerbezirks zu treten, die die historisch-wissenschaftlichen Recherchen um eine lebendige Komponente zu ergänzen und das Verständnis für die praktischen Abläufe auch in den karolingischen Handwerken zu stärken vermochten. Mit dieser Kooperation dehnte sich die Thematik der Ausstellung aus und erreichte schließlich fast enzyklopädische Vielfalt, die nur durch einen straffen roten Faden zu bändigen war. Dieser rote Faden war im Schema der 'freien' und 'mechanischen' Künste gefunden, das im Mittelalter als wissenschaftstheoretisches Modell und Bildungsprogramm ein enzyklopädisches Wissen systematisierte. Es bildet das Grundgerüst der Ausstellung, deren Schwerpunkt auf den artes mechanicae liegt, den Handwerken und Gewerben einschließlich der Landwirtschaft. Sie erscheinen im ganzen weniger gut erforscht als die artes liberales, die die Wissenschaften der damaligen Zeit vereinigen. Zwei bedeutende internationale Kongresse zu diesem Thema fanden bereits in Aachen statt: 'Science in Western and Eastern Civilization in Carolingian Times' 1991 und 'Colloquium Garalus Magnus- 1200 Jahre Wissenschaft in Zentraleuropa' 1995. Mitglieder des späteren Arbeitskreises 'Karolingisches Aachen' gehörten zu den Organisatoren und Vortragenden dieser Veranstaltungen.