Die Melodie der Freiheit von Amit Chaudhuri | Drei Novellen | ISBN 9783896671295

Die Melodie der Freiheit

Drei Novellen

von Amit Chaudhuri, aus dem Englischen übersetzt von Gisela Stege
Buchcover Die Melodie der Freiheit | Amit Chaudhuri | EAN 9783896671295 | ISBN 3-89667-129-4 | ISBN 978-3-89667-129-5

Die Melodie der Freiheit

Drei Novellen

von Amit Chaudhuri, aus dem Englischen übersetzt von Gisela Stege
„17 Vivekananda Road, Kalkutta, Indien, Asien, Erde, Sonnensystem, Universum“- diese „Seltsame und erhabene Adresse“ (so der Titel von Chaudhuris erster Novelle) trägt der kleine Abhi Das auf seinem Schulranzen - sehr zum Staunen seines zehnjährigen Cousins Sandeep, der alljährlich zusammen mit seiner Mutter bei Abhis Familie die Sommerferien verbringt. Für die Kinder sind es Wochen des Entdeckens und des Faulseins, geprägt vom ewig gleichen und doch immer wieder neuen Alltag in der großen Familie und den schier unzähligen Räumen des Hauses, in dem sie lebt.
Alltag: Das sind die allmorgendlichen Kämpfe des Onkels Chhotomama mit dem nie anspringenden Auto und die abendlichen Gebete der Tante um mehr Erfolg am nächsten Morgen; das sind die gewaltigen Mittagsmahlzeiten und die Siesta danach, bei der Sandeep und seine Cousins am liebsten ihren Müttern lauschen, die, nur vom leisen Klirren ihrer Armreife und dem Rascheln ihrer Saris begleitet, auf dem großen Doppelbett liegen und von alten Zeiten plaudern; das sind die übermütigen Stunden im Bad, die von Gesang begleiteten Rasierrituale des Onkels und die genüsslichen Spaziergänge der Kinder auf seinem verspannten Rücken; oder die Abendstunden auf der offenen Veranda, wenn die Jungen bei einem Teller Sirupkonfekt die Vorgänge auf der Straße betrachten wie einen Film im Fernsehen. Manchmal aber kommt auch Abwechslung ins Einerlei: durch einen Ausflug zum Freiluftkino, vorbei an den alten bröckelnden Häusern der staubigen Stadt, die alle eine Geschichte zu erzählen scheinen; durch das Auftauchen des Kehrmannes, der nach zwei Tagen Arbeitsausfall, sozusagen als Erklärung, einfach sein neugeborenes Baby mitbringt und den Jungen eine Weile zum Spielen überlässt; oder den Besuch des Marktes, bei dem sich Sandeep in ein schielendes Mädchen zu verlieben glaubt, das ganz alleine einen Kartoffelberg bewacht und rohen Blumenkohl verzehrt.
Wochen vergehen. Mit dem Monsun kündigt sich das Ende der Ferienzeit an, und Sandeep wünscht
„Seine melancholische, elliptisch-schöne Prosa ist unvergleichlich.“ Salman Rushdie
„So zart und schön wie die Kreidemuster, die indische Frauen vor ihre Türschwellen malen.“ Sunday Times
„Eine Sprache von größter Präzision und bestechender Schlichtheit. Jedes Ereignis, jede kleine Enthüllung aus der Vergangenheit hat ihren Platz, wie ein sorgsam gesetzter Pinselstrich.“ Penelope Lively im Spectator