Zivilisierungsmissionen | Imperiale Weltverbesserung seit dem 18. Jahrhundert | ISBN 9783896697097

Zivilisierungsmissionen

Imperiale Weltverbesserung seit dem 18. Jahrhundert

herausgegeben von Jürgen Osterhammel und Boris Barth
Mitwirkende
Herausgegeben vonJürgen Osterhammel
Herausgegeben vonBoris Barth
Buchcover Zivilisierungsmissionen  | EAN 9783896697097 | ISBN 3-89669-709-9 | ISBN 978-3-89669-709-7
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe 1

Insgesamt leistet der Band einen nützlichen Beitrag zum Forschungsfeld der globalgeschichtlichen Betrachtung imperialer Expansion, das sich erst langsam erschließt und zu dem derzeit nur wenige überzeugende Arbeiten vorliegen. (Jahrbuch für europäische Überseegeschichte, 07/2007)
Aus der hier skizzierten sowohl geographischen, analytischen als auch inhaltlichen Breite des Bandes dürfte deutlich geworden sein, dass das erklärte Ziel der Herausgeber, der Leserschaft eine Sammlung von Denkanstößen zu bieten, erfüllt wird. Auch wenn Einzelnes disparat erscheint und sich das Konzept der Zivilisierungsmission noch in weiterer Forschung und theoretischer Diskussion wird beweisen müssen, zeigt sich insgesamt ein anregendes Interpretament auf, dem viel Beachtung und kritische Diskussion zu wünschen ist. (Periplus, 2007)
Wesentlich ergiebiger, ja das Glanzstück des gesamten Buches ist der Schlussbeitrag von Osterhammel. Ihm gelingt es meisterlich, die Ergebnisse der Einzelbeiträge in vergleichender Perspektive zusammenzufassen und gleichzeitig zahlreiche Aspekte zu entwickeln, die in eine mögliche Systematik zu diesem Thema einfließen müssten - das alles vor dem Hintergrund souveräner historischer Sachkenntnis in globaler Perspektive. Aber nicht nur diesem furiosen Finale ist es zu verdanken, dass dem Buch bescheinigt werden kann, zu einem bedeutsamen historischen Konzept viele wichtige Aufschlüsse vermittelt zu haben. (H-Soz-Kult, 27.10.2005)
Un livre tout à fait stimulant. (Francia, 34/2)
Die Sammlung ist inklusive der Perspektiven auf eine Gegenwartseinschätzung von Zivilisierungmissionen insgesamt überaus zu schätzen. (Z. - Zeitschrift für Marxistische Erneuerung, Nr. 64/2005)
Osterhammel gelingt es meisterlich, die Ergebnisse der Einzelbeiträge in vergleichender Perspektive zusammenzufassen und gleichzeitig zahlreiche Aspekte zu entwickeln, die in eine mögliche Systematik zu diesem Thema einfließen müssten - das alles vor dem Hintergrund souveräner historischer Sachkenntnis in globaler Perspektive. (H-Soz-U-Kult, 27.10.2005)
Dieser ausgezeichnete Band macht auf eine bisher kaum erforschte Seite der Ideen- und Ideologiegeschichte aufmerksam, deren Kenntnis die Urteilsfähigkeit besser zu schärfen vermag als manche aktuelle Berichterstattung aus den Krisengebieten der Welt. (Die Zeit, 25.05.2005)

Zivilisierungsmissionen

Imperiale Weltverbesserung seit dem 18. Jahrhundert

herausgegeben von Jürgen Osterhammel und Boris Barth
Mitwirkende
Herausgegeben vonJürgen Osterhammel
Herausgegeben vonBoris Barth
Bis hin zum aktuellen Versuch der USA, im Irak demokratische Verhältnisse westlichen Typs zu etablieren, haben es Europäer und Nordamerikaner immer wieder als ihre Pflicht angesehen, eine Mission zur Zivilisierung der Welt zu erfüllen. „Zivilisierungsmissionen“ waren mit fast allen wichtigen Weltordnungsvorstellungen der Neuzeit verbunden, unabhängig davon ob es sich um Liberalismus, Sozialismus, Faschismus, Kolonialismus und Imperialismus handelte. Sie dienten oft als Vorwand, um nationale Interessen jenseits der eigenen Grenze zu verfolgen. Hinter solchem Machtstreben steht die kulturell tief verwurzelte Vorstellung von einer weltgeschichtlichen Sonderrolle des „Westens“: Ihm allein sei es gelungen, universell gültige Werte und Lebensformen hervorzubringen. Deshalb sei ihm die historische Aufgabe zugefallen, diese weltweit und zum Nutzen aller zu verbreiten.
Sechzehn Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Irland und den USA behandeln in systematisch aufeinander bezogenen Fallstudien den vielgestaltigen Komplex der „Zivilisierungsmission“. Die exemplarischen Untersuchungen reichen von der russischen Erschließung Sibiriens im 18. Jahrhundert und dem Imperium Napoleons über die christliche Mission im 19. Jahrhundert oder die Umdeutung der japanischen Identität bis zur „zivilisierend“ gemeinten Intervention der USA in Südostasien in den 1960er Jahren.