Zungen wie Schwerter von Gerd Schwerhoff | Blasphemie in alteuropäischen Gesellschaften 1200-1650 | ISBN 9783896697165

Zungen wie Schwerter

Blasphemie in alteuropäischen Gesellschaften 1200-1650

von Gerd Schwerhoff
Mitwirkende
Autor / AutorinGerd Schwerhoff
Reihe herausgegeben vonUlinka Rublack
Reihe herausgegeben vonAndreas Blauert
Reihe herausgegeben vonMartin Dinges
Reihe herausgegeben vonGerd Schwerhoff
Reihe herausgegeben vonMark Häberlein
Buchcover Zungen wie Schwerter | Gerd Schwerhoff | EAN 9783896697165 | ISBN 3-89669-716-1 | ISBN 978-3-89669-716-5
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe 1

„Diskussionsstoff bietet die material- und ideenreiche Studie nicht zuletzt dank ihrem Zeitrahmen vom Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert.“ Neue Zürcher Zeitung
„Es ist die soziale, räumliche und geschlechtsspezifische Kontextualisierung des Phänomens ›Blasphemie‹, die Schwerhoffs Darstellung in ganz besonderer Weise auszeichnet. Mit seiner Untersuchung hat Schwerhoff für eine praxeologische Neuorientierung der Blasphemieforschung wichtige und entscheidende Impulse geSetzt.“ H-Soz-u-Kult
Die Untersuchung ist in ihrem Ansatz, in ihrer Durchführung und in dem Detailreichtum, der aus den Quellen heraus ausgebreitet wird, beispielhaft. (Das Historisch-Politische Buch, 03/ 2006)
Ein besonderes Verdienst der vorliegenden Untersuchung liegt darin, das breite Spektrum sozialer Praxis wie diskursiver Normierung und Fixierung und deren Wandlungen im Laufe von fünf Jahrhunderten in den Blick zu nehmen. Die vielfältigen, in der Untersuchung immer wieder konstatierten Ambivalenzen im Hinblick auf Definition und Praxis der Gotteslästerung zeigen eindrücklich, wie komplex und zugleich ganz konkret auf spezifische soziale Situationen bezogen diese alteuropäische Gesellschaft mit der Problematik von Grenzziehungen und Ausgrenzungen umging. Für weitergehende Fragen nach Funktionen und Bedeutungen solch situativ fein austarierter Markierungen im symbolischen Raum wie in der sozialen Praxis bietet die vorliegende Arbeit reiches Anschauungsmaterial. (Historische Anthropologie, 03/2006)
Ein verdammt starkes Buch! (Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 7/8 2007)
Schwerhoff's multipronged approach and emphasis on the contrast between ideal and reality, as well as the attempt to unite (versus the tendency of a great deal of social and cultural history) the intellectual and the practical worlds of the discourse of blasphemy lead to a colorful and provocative picture of the early modern world of cursing. Few historians writing today are so at home simultaneously in the world of learned discourse and in the minutiae of archival social history. The book merits our attention as one of the best recent Titles in early modern history. (sehepunkte. de, 15.09.2007)
Schwerhoff macht sich durch seinen erfreulich unmodischen Umgang mit kulturwissenschaftlichen Theoremen den Weg frei für ein Verständnis von Blasphemie als einem mehrere Jahrhunderte lang über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg produktiven kulturellen System unter Wahrung der Irreduzibilität seiner christlich-okzidentalen religiösen Spezifik. (Historische Zeitschrift, Band 283/ 2006)

Zungen wie Schwerter

Blasphemie in alteuropäischen Gesellschaften 1200-1650

von Gerd Schwerhoff
Mitwirkende
Autor / AutorinGerd Schwerhoff
Reihe herausgegeben vonUlinka Rublack
Reihe herausgegeben vonAndreas Blauert
Reihe herausgegeben vonMartin Dinges
Reihe herausgegeben vonGerd Schwerhoff
Reihe herausgegeben vonMark Häberlein
Gotteslästerung - nichts scheint dem frommen Mittelalter und dem Zeitalter von Reformation und Konfessionskämpfen ferner zu sein als der Angriff auf die göttliche Ehre. Gerd Schwerhoff zeigt, dass Blasphemie ein „außergewöhnlich normales“ Phänomen jener Epoche war. Dabei begreift er die Blasphemie als theatralische Selbstinszenierung, als einen sozialen Code, der in verschiedenen Kontexten sehr unterschiedliche Bedeutungen hatte. Seine Studie basiert auf einer Analyse des theologischen und rechtlichen Diskurses, aber auch der gesellschaftlichen Praxis. Anders als bisher vorliegende Arbeiten überschreitet sie die Epochenschwelle um 1500 und zeigt, wie dabei in der ersten Hälfte der Frühen Neuzeit mittelalterliche Praktiken aufgenommen und fortgeführt werden.