Gottesdiener, Gotteskrieger & Gottesmanager von Hans Jörg Staehle | Zeugnisse aus dem Kirchenleben von Heidelberg–Handschuhsheim im 20. Jahrhundert und heute | ISBN 9783897359741

Gottesdiener, Gotteskrieger & Gottesmanager

Zeugnisse aus dem Kirchenleben von Heidelberg–Handschuhsheim im 20. Jahrhundert und heute

von Hans Jörg Staehle
Buchcover Gottesdiener, Gotteskrieger & Gottesmanager | Hans Jörg Staehle | EAN 9783897359741 | ISBN 3-89735-974-X | ISBN 978-3-89735-974-1
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Gottesdiener, Gotteskrieger & Gottesmanager

Zeugnisse aus dem Kirchenleben von Heidelberg–Handschuhsheim im 20. Jahrhundert und heute

von Hans Jörg Staehle
Kirchen können unser Dasein bereichern und erleichtern. Sie können aber auch dazu beitragen, Schrecken zu verbreiten und Leid zu vergrößern. In diesem Buch wird am Beispiel der kleinen Gemeinde Heidelberg-Handschuhsheim aufgezeigt, wie nahe Verheißungen und Abgründe zuweilen beieinander liegen. Den Leser erwartet ein Blick hinter kirchliche Kulissen, um aufmerksam auch für das zu werden, was sich häufig der Wahrnehmung der Öffentlichkeit entzieht. In dem Buch werden die diversen Richtungen des kirchlichen Nationalismus, Sozialismus und (Neo)liberalismus, die in den letzten 100 Jahren Protestanten und Katholiken beschäftigt haben, beschrieben. Dabei wird auch aufgezeigt, wie sich der Klerus zu religiösen Fehden im Wandel der Zeiten positioniert hat und positioniert. Auf dieser Grundlage wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss das relativ neue Fach des sog. Kirchenmarketings in der polarisierten kapitalistischen Leistungsgesellschaft mit ihren unterschiedlich begüterten und gebildeten Zielgruppen auf das Kirchenleben nehmen wird.
1932: „Der einzelne Katholik ist nicht unser Gegner, einer der Hauptfeinde der evangelischen Gemeinde ist vielmehr der Katholizismus als solcher mit seiner papistischen Idee“ (Heinrich Vogelmann, protestantischer Pfarrer) 1949: „Einen einzelnen Juden kann man durchaus schätzen (vorausgesetzt, dass er „anständig“ ist), nicht aber das Jüdische als solches. Der „jüdische Geist“ ist übel und dämonisch“ (Otto Frommel, protestantischer Pfarrer) 2016: „Einem einzelnen Muslim sollte man durchaus mit Achtung begegnen, der Islam hingegen gehört weder zu Heidelberg noch zu Deutschland. Diese uns verachtende Religion ist und bleibt uns fremd“ (Josef Mohr, katholischer Pfarrer)