Frau Bürgermeister Annemarie Mevissen von Renate Meyer-Braun | Eine Biographie | ISBN 9783897574137

Frau Bürgermeister Annemarie Mevissen

Eine Biographie

von Renate Meyer-Braun
Buchcover Frau Bürgermeister Annemarie Mevissen | Renate Meyer-Braun | EAN 9783897574137 | ISBN 3-89757-413-6 | ISBN 978-3-89757-413-7

Frau Bürgermeister Annemarie Mevissen

Eine Biographie

von Renate Meyer-Braun
In diesem Buch geht es um das Leben und Wirken von Annemarie Mevissen (1914-2006), einer sozialdemokratischen Bremer Spitzenpolitikerin, die in den ersten drei Jahrzehnten nach 1945 eine wichtige Rolle in der Hansestadt gespielt hat, in den Darstellungen zur bremischen Geschichte der jüngsten Zeit aber nur am Rande erwähnt wird. Diese Lücke musste dringend geschlossen werden. Schließlich war diese Frau von 1967 bis zu ihrem Ausscheiden aus der Politik 1975 die erste Bürgermeisterin Bremens, Stellvertreterin des Präsidenten des Senats, damals Hans Koschnick. Sie selbst bestand auf der Anrede „Frau Bürgermeister“, ebenso wie sie stets als „der Senator für Soziales, Jugend und Sport“ firmierte. So hieße eben das Amt, war ihre Begründung - von feministischem Bewusstsein noch keine Spur. Dabei hat sie viel für die Sache der Frauen getan. 23 Jahre – von 1952 bis 1975 - als einzige Frau in der Männerdomäne Senat sich gegen anfängliche Widerstände behauptet zu haben, schließlich weit über Bremens Grenzen hinaus wegen ihrer engagierten und erfolgreichen Arbeit Anerkennung gefunden zu haben, das konnte anderen Frauen schon Mut machen. Als verheiratete Frau – ihr Ehemann war der langjährige Direktor der Stadtbibliothek Werner Mevissen – und Mutter zweier Kinder musste sie sich immer wieder mit dem noch weit verbreiteten Vorurteil gegen berufstätige Mütter auseinandersetzen. Wegen ihres mutigen Auftretens auf der Domsheide während der sogenannten Straßenbahnunruhen im Januar 1968 wurde sie in der Presse „der einzige Mann im Senat“ genannt. Diese Bezeichnung mochte sie nicht, ihre männlichen Senatskollegen auch nicht. Als Jugendpolitikerin vertrat sie in der Vorschulerziehung moderne Konzepte, desgleichen setzte sie im sozialpolitischen Bereich neue Akzente in der Arbeit mit älteren Menschen und mit Menschen mit Behinderungen. Mit der 68er-Bewegung hatte sie allerdings Schwierigkeiten, entsprechend mit den neuen jungen linken SPD-Politikern, die Anfang der 70er Jahre in die Politik drängten. Im Ruhestand beschäftigte sie sich hauptsächlich mit ihrer geliebten Malerei und stellte ihre Bilder in zahlreichen Ausstellungen in Bremen aus. 2005 wurde der hochbetagten ehemaligen Politikerin die Ehrenbürgerwürde der Freien Hansestadt Bremen verliehen. Das Buch beruht auf vielen schriftlichen Quellen und zahlreichen Interviews mit ihren Weggefährten, geschätzten und weniger geschätzten. Es spricht hoffentlich viele Bremer und Bremerinnen an, die sich für die jüngste Geschichte ihrer Stadt interessieren – und insbesondere für das Leben einer bemerkenswerten Frau.