Monaden von Klaus Walch | Erlebte Geschichte | ISBN 9783897741072

Monaden

Erlebte Geschichte

von Klaus Walch
Buchcover Monaden | Klaus Walch | EAN 9783897741072 | ISBN 3-89774-107-5 | ISBN 978-3-89774-107-2

Monaden

Erlebte Geschichte

von Klaus Walch
Das Buch beschreibt Kindheitserinnerungen an die letzten Wochen und Monate des zweiten Weltkrieges. Es handelt von der Geschichte eines Jungen, der das Kriegsende erlebt hat, die schrecklichen Bombenangriffe auf die Großstadt, die Evakuierung in die kleine Kreisstadt, Tieffliegerangriffe und Flucht vor den anrückenden Amerikanern bis zum Ende des Krieges im Bayerischen Wald.
Rückschau und Geschichte braucht auch Erinnerungen und existentielle Erfahrung Einzelner, auch der Menschen, die macht- und einflusslos den Ereignissen ausgeliefert waren. Die offizielle Geschichtswissenschaft stützt sich heute neben der Berücksichtigung der bislang im Vordergrund stehenden offiziellen Unterlagen und Beschreibungen herausragender Zeitzeugen mehr und mehr auf Schilderungen dieser Art. Jeder Mensch erlebt die Ereignisse aus einer für ihn ganz einzigartigen Perspektive. Erst die Vielheit der Perspektiven lassen für den historisch Interessierten ahnen wie es einmal war.
Der Titel „Monaden” wurde in Anlehnung an den von dem Philosophen Leibniz benutzten Begriff gewählt. Die Erlebnisse des einzelnen sind oft so einmalig und von der Erlebniswelt anderer ganz verschieden und wie abgeschlossen. Das gilt auch für die Erlebnisse in verschiedenen Zeitepochen. Der Titel „Monade”, als Stichwort für das Einmalige, in sich Abgeschlossene und doch auch in den größeren Zusammenhang eingebettete, ist gut gewählt. --------Presseinfo
„Jede Geschichtsschreibung geht aus einer personen-, zeit- und kulturgebundenen Perspektive hervor und enthält deshalb ein ideologisches Element. Jeder Versuch, dieses perspektivische Element zu leugnen, wie das von Ranke bis zu den Vertretern einer wertfreien empirischen Sozialwissenschaft immer wieder geschehen ist, hat die Werturteile und die ideologischen Voraussetzungen, auf denen die Wissenschaft beruht, nur verschleiert. Perspektivität schließt aber keineswegs die um Erkenntnis bemühte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aus.” (Georg G. Iggers, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert, Göttingen 1993)
Im Sinne eines solchen Verständnisses von Geschichtswissenschaft ist es legitim, auch Einzelschicksale und Erlebnisse von Individuen mit einzubringen, um Vergangenheit aus verschiedenen Perspektiven zu erkennen. Insofern verstehen sich die vorliegenden Erinnerungen und Kommentare aus heutiger Sicht, wie partiell sie auch sein mögen, als Versuch, eine weitere „Perspektive” beizutragen.
Leibniz’ Begriff von der Monade wurde diesem Buch vorangestellt. Oft erscheint unser Erleben abgeschlossen von dem der anderen Menschen. Menschen die zusammen leben, kommt es vor, als hätten sie die gleichen Erlebnisse. Wenn sie sich dann berichten, stellen sie fest, dass eigentlich jeder eine etwas andere Erfahrung gemacht hat. Dies liegt an den unterschiedlichen Veranlagungen und vor allem an den unterschiedlichen Lebenserfahrungen, die jeder Mensch gemacht hat und die er in sein Erleben einbringt. Durch unterschiedliche Lebenserfahrungen geprägt, erleben wir verschieden. Sehen sozusagen eine andere Perspektive des Geschehens.
Wenn wir erleben, auch wenn wir entscheiden, ist es, als seien wir voneinander getrennt, wie durch eine durchsichtige Glasscheibe, wir leben alle wie in einer eigenen Welt, ohne vollständigen Dialog mit anderen Menschen. Wir scheinen gleichsam, im übertragenen Sinne von Leibniz, in einer jeweils besonderen Monade zu leben.