Thomas Manns Geisterbaron von Manfred Dierks | Leben und Werk des Freiherrn Albert von Schrenck-Notzing | ISBN 9783898068116

Thomas Manns Geisterbaron

Leben und Werk des Freiherrn Albert von Schrenck-Notzing

von Manfred Dierks
Buchcover Thomas Manns Geisterbaron | Manfred Dierks | EAN 9783898068116 | ISBN 3-89806-811-0 | ISBN 978-3-89806-811-6
Leseprobe

»Ebenso sachkundig wie unterhaltsam.« Martin Halter, Frankfurter Allgemeine Zeitung am 9. November 2012
»Dass sich Dierks auch da nicht vorschnell über ›Thomas Manns Geisterbaron‹ lustig macht, wo Schrenck-Notzing zum Opfer seiner pseudowissenschaftlichen Phantasmen wurde, macht die kenntnisreiche und mit dem Einfühlungsvermögen und Rüstzeug eines Romanciers geschriebene Darstellung sympathisch.« Oliver Pfohlmann, Neue Zürcher Zeitung am 15. August 2012
»Das Buch erzählt nicht nur den Lebenslauf des Barons, sondern auch die komplizierte Geschichte der frühen Tiefenpsychologie mit ihrer Theorienvielfalt von Mesmer über Charcot, Liébeault, Bernheim, Janet, du Prel, Freud, Jung, Bleuler und vielen anderen bis 1930. Das Namenregister macht die Biographie zum Kompendium. Wir werden daran erinnert, wie aus Mesmerismus, Hypnotismus und Somnambulismus sich auch Freuds Theorie des Unbewussten entwickelt hat. Dierks hat einen scharfen Blick für die verhüllten und offenen Machtkämpfe und für die Netzwerke von Freunden und Feinden, welche für die Durchsetzung einer Lehre oder eines Paradigmas oft wichtiger sind als ihre Wahrheitsnachweise.« Walter Schönau, Jahrbuch für Literatur & Psychoanalyse Bd. 32
»Der Literaturwissenschaftler und ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Thomas-Mann-Gesellschaft ordnet Schrenck-Notzing souverän in den literatur-, wissenschafts- und zeithistorischen Kontext ein und widmet selbst Randfiguren luzide Portraits.« Martin Halter im Tages-Anzeiger vom 20. August 2012
»Besonders lesenswert sind Biografien, wenn sie über das Subjekt der Beschreibung hinaus ein Porträt der Epoche zeichnen. Das ist Manfred Dierks mit seinem Buch über ›Thomas Manns Geisterbaron‹ gelungen.« Jürgen Feldhoff, Lübecker Nachrichten am 25. Mai 2012
»Eine unterhaltsame und gelehrte Biografie, die den Leser fesselt und zugleich mitnimmt auf eine okkulte Reise ins Geisterhafte.« F. W. Schmitt, Gnostika Mai 2012
»So skurril manche Begebenheiten auch anmuten mögen, so ernsthaft treffend ist dem Biografen Manfred Dierks die Beschreibung der geistigen Strömungen zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende gelungen.« Hildegard Przybyla, Unser Lübeck am 2. Juni 2012
»Die Erzählung ist, wie das Leben, das es schildert, eingebunden in den ideengeschichtlichen und geistig-politischen Kontext der damaligen Zeit, des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, und führt Leserin und Leser quasi wie in eine Zeitreise dorthin.« Christoph Fleischer auf www. der-schwache-glaube. de, 3. September 2013

Thomas Manns Geisterbaron

Leben und Werk des Freiherrn Albert von Schrenck-Notzing

von Manfred Dierks
Der Münchener Psychotherapeut und Mediziner Albert von Schrenck-Notzing war ein reicher, fanatischer Außenseiter, der sich in seinem Palais ein okkultistisches Labor eingerichtet hatte. Dort veranstaltete er Séancen, die auch Persönlichkeiten seiner Zeit wie Thomas Mann anzogen. Die dabei präsentierten Medien erzeugten den konkreten Eindruck, sie würden mit psychischer Energie menschliche Gliedmaßen produzieren. Dieses Phänomen stieß sowohl auf heftige Ablehnung als auch auf Faszination – so hatte Thomas Mann »nicht den Schatten eines Zweifels« an der okkulten Echtheit der Materialisation, die er sah.
Seine Karriere hatte Schrenck-Notzing als einer der ersten Sexualmediziner fortschrittlich begonnen. Er arbeitete mit Hypnose und Suggestion und stand als bedeutende Figur in der Geschichte der Tiefenpsychologie in Kontakt mit Charcot, Freud und den okkultistisch interessierten Psychiatern Bleuler und C. G. Jung. Somit bildet die Geschichte um den »Geisterbaron« ein Sonderkapitel der Moderne – strikt nach den Quellen, aber als lebendige Erzählung dargeboten.