Revolutionen ohne Alternativen? von Christoph Lieber | 1917: Von der Februarrevolution zur Gefahr bolsche­wistischer Selbstzerstörung Eine Flugschrift | ISBN 9783899657852

Revolutionen ohne Alternativen?

1917: Von der Februarrevolution zur Gefahr bolsche­wistischer Selbstzerstörung Eine Flugschrift

von Christoph Lieber
Buchcover Revolutionen ohne Alternativen? | Christoph Lieber | EAN 9783899657852 | ISBN 3-89965-785-3 | ISBN 978-3-89965-785-2

Revolutionen ohne Alternativen?

1917: Von der Februarrevolution zur Gefahr bolsche­wistischer Selbstzerstörung Eine Flugschrift

von Christoph Lieber
Die Rückblicke auf 100 Jahre Oktoberrevolution fallen in eine Zeit, die z. T. an die »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«, den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, erinnert: Ungleiche globale Entwicklung, Kriege, autoritäre Regime und »failed states«. Aber zu einer Neuauflage des Zerbrechens »schwächster Kettenglieder« im Kapitalismus hat dies bislang nicht geführt.
Dennoch gab und gibt es zahlreiche globalisierungs- und kapitalismuskritische Protestbewegungen (Arabellion, »Bewegung der Plätze« in Europa, Occupy, Sanders), die man im Zeichen der Ideen von 1789 lesen kann: Citoyens fordern Demokratie und Rechte gegenüber der Kapitalmacht und ein Ende der Privatisierung von Commons.
Ganz anders der Bolschewismus, der an die »Revolution als Lokomotive der Weltgeschichte« glaubte – entgegen der selbstkritischen Erkenntnis von Marx und Engels, dass soziale Revolutionen aus Fehlern lernen, sich korrigieren und keinem linearen Verlauf folgen.
Christoph Lieber greift die Idee der Selbstkorrektur auf und zeigt, dass die Atempausen im russischen Revolutionszyklus nur unzulänglich genutzt wurden. Statt die Februarrevolution emanzipatorisch zu vertiefen, wurden die Bolschewiki zu kriegsgesellschaftlich geprägten Modernisierern eines parteizentrierten state building. Dabei blockierte die bolschewistische Partei Alternativen im Revolutionszyklus und fiel so demokratiepolitisch hinter 1789 zurück.
Diese Bewertung des roten Oktober provoziert die Frage: Was kann die heutige sozialistische Linke daraus lernen?