Die friedfertige Antisemitin reloaded von Ljiljana Radonić | Weibliche Opfermythen und geschlechtsspezifische antisemitische „Schiefheilung“ | ISBN 9783902542694

Die friedfertige Antisemitin reloaded

Weibliche Opfermythen und geschlechtsspezifische antisemitische „Schiefheilung“

von Ljiljana Radonić
Buchcover Die friedfertige Antisemitin reloaded | Ljiljana Radonić | EAN 9783902542694 | ISBN 3-902542-69-1 | ISBN 978-3-902542-69-4

Die friedfertige Antisemitin reloaded

Weibliche Opfermythen und geschlechtsspezifische antisemitische „Schiefheilung“

von Ljiljana Radonić
Jahrzehntelang hat die „neue Frauenbewegung“ ein positives, auf den Opferstatus zentriertes Bild von „der Frau“ im Nationalsozialismus gezeichnet, was nicht selten zu einer den Holocaust verharmlosenden Argumentation führt(e). Entgegen der Tatsache, dass Frauen als KZ-Aufseherinnen oder Denunziantinnen an der antisemitischen Ausgrenzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden mitwirkten, wurden sie in feministischen Schriften oft nur als auf die Mutterrolle reduzierte „Gebärmaschinen“ dargestellt, die „wie die Juden“ gelitten hätten – ein feministischer Fall von Täter(innen)-Opfer-Umkehr. Handelt es sich um einen spezifisch feministischen Antisemitismus, wenn Matriarchatsforscherinnen dem Judentum und seinem historischen „Ausmordungsprogramm“ die Schuld an der Zerstörung des Matriarchats geben und es als besonders patriarchale Religion imaginieren? Ist dem weiblichen Opfermythos seine Grundlage entzogen, so lässt sich auf Basis einer kritischen Theorie des Antisemitismus die Frage stellen, ob der Antisemitismus bei Frauen und Männern die gleichen Bedürfnisse befriedigt oder ob entsprechend der verschiedenen Geschlechterrollen unterschiedliche Inhalte projiziert werden. Schließlich werden aktuelle Publikationen wie Judith Butlers antizionistisches Buch „Am Scheideweg“ und die Debatte um den kontrovers diskutierten Band „Beißreflexe. Kritik an queerem Aktivismus, autoritären Sehnsüchten, Sprechverboten“ diskutiert.