AVVA radikal-digital von Wilhelm Reismann | Überlegungen zu Ausschreibung Vergabe Vertrag Abrechnung Was erwartet uns in 5-10 Jahren? Provokation zur Diskussion! | ISBN 9783903024892

AVVA radikal-digital

Überlegungen zu Ausschreibung Vergabe Vertrag Abrechnung Was erwartet uns in 5-10 Jahren? Provokation zur Diskussion!

von Wilhelm Reismann und Gerald Goger
Mitwirkende
Autor / AutorinWilhelm Reismann
Autor / AutorinGerald Goger
Buchcover AVVA radikal-digital | Wilhelm Reismann | EAN 9783903024892 | ISBN 3-903024-89-9 | ISBN 978-3-903024-89-2

AVVA radikal-digital

Überlegungen zu Ausschreibung Vergabe Vertrag Abrechnung Was erwartet uns in 5-10 Jahren? Provokation zur Diskussion!

von Wilhelm Reismann und Gerald Goger
Mitwirkende
Autor / AutorinWilhelm Reismann
Autor / AutorinGerald Goger
Einleitung aus wissenschaftlicher Sicht
Für die aktuelle Schrift der Plattform 4.0 haben die beiden Autoren Dipl.-Ing. Harald Christalon und
Hon. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Wilhelm Reismann bewusst den durchaus provokanten und visionären
Titel „AVVA radikal – digital“ gewählt. Dabei legen die beiden Autoren Reismann und Christalon „den
Finger in die offenen Wunden“ der Bestrebungen einer durchgängigen Digitalisierung von Planen, Bauen
und Betreiben entlang der Wertschöpfungskette von Bauprojekten. Nimmt man den Gedanken der
Digitalisierung im Bauwesen nämlich wirklich ernst, erfordert dies aus Sicht von Wissenschaft und Praxis
einen kompletten Kulturwandel in der Branche – und dieser kann gerade im Bereich von Ausschreibung,
Vergabe, Vertrag und Abrechnung eben nur durch einen radikalen Neuanfang erfolgen.
Es genügt nicht – nach dem Motto „alter Wein in neuen Schläuchen“ – die bestehenden (vielfach bewährten,
manchmal unbewährten und trotzdem traditionell gepflegten) Rituale entlang der AVVA-Prozesskette
durch den zusätzlichen Einsatz von Softwares und digitalen Rechenalgorithmen zu unterstützen
und zu verbessern. Nein, ein solch kurzsichtiger Ansatz einer „schlichten Unterstützung und
Verbesserung bestehender Prozesse“ ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt, weil eben die durchgängige
Digitalisierung von Planen, Bauen und Betreiben und insbesondere der nutzbringende Einsatz
von Building Information Modeling bei Bauprojekten mit traditionellen AVVA-Instrumenten schlichtweg
nicht gelingen kann.
Derzeitig vorherrschende AVVA-Fehlentwicklungen bei der Abwicklung von Bauprojekten werden nicht
durch eine Digitalisierung dieser Prozesse behoben werden können. „Schlechte Prozesse“ werden alleine
durch ihre Digitalisierung nicht zu besseren Prozessen. Gerade die strikte Trennung von Planungsund
Bauprozessen, das oftmalige Phänomen der „baubegleitenden Planung“, die mangelnde Nutzung
der baubetrieblichen Expertise von bauausführenden Unternehmen in der Planungsphase, projektspezifische
(vielfach wechselnde und hoch komplexe) vertragliche Regelungen, von Projekt zu Projekt
wechselnde Projektbeteiligte (wie z. B. örtliche Bauaufsicht, Projektsteuerung, begleitende Kontrolle)
und der vielfach vernachlässigte Betrieb eines Gebäudes und/oder einer Infrastrukturmaßnahme stehen
einer durchgängigen Digitalisierung der Wertschöpfungskette eines Bauprojektes derzeit diametral
entgegen.