Collectanea Aegyptiaca von Wolfgang Kosack | Aufsätze und Studien zur Kulturgeschichte des Alten Aegyptens | ISBN 9783906206080

Collectanea Aegyptiaca

Aufsätze und Studien zur Kulturgeschichte des Alten Aegyptens

von Wolfgang Kosack
Buchcover Collectanea Aegyptiaca | Wolfgang Kosack | EAN 9783906206080 | ISBN 3-906206-08-4 | ISBN 978-3-906206-08-0
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Collectanea Aegyptiaca

Aufsätze und Studien zur Kulturgeschichte des Alten Aegyptens

von Wolfgang Kosack
Archaische Verbformen in den Pyramidentexten und im Mittelägyptischen
Die Pyramidentexte sind - aller Bemühungen der Kommentatoren und Grammatiker zum Trotz – an vielen Stellen noch immer dunkel und unverständlich. Die Zeitformen der Verben sind bei den Pyramidentexte überaus wichtig, denn es ist durchaus nicht gleichgültig, ob ein Satz oder eine Aussage im Präsenz, Perfekt, im Futur oder im sog. ‘Stativ’ (früher: ‚Pseudopartizip’) steht, ob Sätze und Sinneinheiten parataktisch nebeneinander gestellt sind oder hypotaktisch mit einander verknüpft wurden. Innerhalb kurzer Sätze können sich solche Zeitformen unvermittelt ändern. Diese Zeitbrüche müssen bei der Übersetzung genauestens beachtet und in der Übersetzung möglichst adäquat wiedergegeben werden. Die hier aus den Pyramidentexten zusammengestellten Beispiele dienen zur Identifizierung und Unterscheidung dreier meist defektiv geschriebener, archaischer Verben. Die typischen Erscheinungen werden mit Beispielen belegt, Parallelen sind nur zitiert, da es ein zu gewaltiger Aufwand wäre, alle Stellen aus den Pyramidentexten in Hieroglyphen zusammenzutragen. Die Zeichenformen der Hieroglyphen-Vorlagen konnten nicht immer korrekt wiedergegeben werden, im Zweifelsfall schaue man in der Edition von SETHE nach. Belege sind nach Zählung SETHE/FAULKNER 1 angegeben und beziehen sich auf die Zeilenzahl. 413b bedeutet demnach Pyramidentext Spr.274 Schluß, Zl 413b; die ergänzenden Texte nach den Zählungen Faulkners § 57 O, 1930a (nicht bei Sethe) oder Faulkner 2225d. Varianten sind nur da berücksichtigt, wo man Sinnveränderung erkennen kann oder wo im Vergleich zueinander grammatikalische Entschlüsselungen möglich werden. Zusätzliche Belege wurden aus den „Reden, Rufen und Liedern“ genommen, die ERMAN und JUNKER bearbeitet haben 2. E 15 bedeutet Erman S. 15, und J 32 bedeutet Junker, S. 32. Weitere zusätzliche Beispiele sind aus Texten des MR und NR mit genauerer Angabe der Belege genommen.
1 Sethe, Kurt. Die altägyptischen Pyramidentexte nach den Papierabdrücken u. Photographien d. Berliner Museums neu hrsg. u. erl. 2. Aufl. Darmstadt 1960 Faulkner, R(aymond) O(liver), The ancient Egyptian Pyramid texts. Transl. into English. Oxford 1969 + Supplement of hieroglyphic texts. 2 Adolf Erman, Reden, Rufe und Lieder auf Gräberbildern des Alten Reiches. In: APAW Neue Reihe Berlin 1918:
Junker, Hermann, Zu einigen Reden und Rufen auf Grabbildern des Alten Reiches. Sitzungsbericht Akademie d, Wissenschaften in Wien 221, Abt.5. Wien, Leipzig 1943