Zürich-Parkhaus Opéra, Band 3: Naturwissenschaftliche Analysen und Synthese | Eine neolithische Feuchtbodenfundstelle | ISBN 9783906299129

Zürich-Parkhaus Opéra, Band 3: Naturwissenschaftliche Analysen und Synthese

Eine neolithische Feuchtbodenfundstelle

herausgegeben von Niels Bleicher und Christian Harb
Mitwirkende
Herausgegeben vonNiels Bleicher
Herausgegeben vonChristian Harb
Buchcover Zürich-Parkhaus Opéra, Band 3: Naturwissenschaftliche Analysen und Synthese  | EAN 9783906299129 | ISBN 3-906299-12-0 | ISBN 978-3-906299-12-9

Zürich-Parkhaus Opéra, Band 3: Naturwissenschaftliche Analysen und Synthese

Eine neolithische Feuchtbodenfundstelle

herausgegeben von Niels Bleicher und Christian Harb
Mitwirkende
Herausgegeben vonNiels Bleicher
Herausgegeben vonChristian Harb
Zürich-Parkhaus Opéra übertrifft vergleichbare Fundstellen deutlich an Fläche und Fundmenge und erlaubt dank der Repräsentativität und hohen Datendichte Einblicke in die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt der damaligen Bevölkerung. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Analysen – erstmals in der Feuchtbodenarchäologie unter Einbezug der Chironomiden- und Cladocerenfossilien sowie ausführlicherer Mykologie – und führt die Erkenntnisse der gesamten Auswertung dieser vor allem horgenzeitlichen Fundstelle in einer Synthese zusammen. Die taphonomischen Resultate aller Disziplinen belegen, dass die Ablagerung der Kulturschichten auf dem grössten Teil der Grabungsfläche ganzjährig unter Wasser erfolgte. Die archäobiologischen Ergebnisse bestätigen die eminente wirtschaftliche Bedeutung von Getreide und Rindern, zeigen aber auch, dass die Rolle von Erbsen und Sammelpflanzen bislang unterschätzt wurde. Pollenuntersuchungen, Dendrotypologie und Archäobotanik zeichnen ein detailliertes Bild der menschlichen Eingriffe in die Naturlandschaft. So erhöhten die Siedler zu Beginn einer Siedlungsphase die Produktivität ihrer Umgebung durch gezielte Eingriffe. Das Optimum war nach frühestens 15 bis 20 Jahren erreicht, dann sank die Produktivität und nach etwa 250 Jahren wurde eine neue Region vorbereitet. Vieles deutet darauf hin, dass wirtschaftlich spezialisierte Nebensiedlungen zusammen einen komplexeren Siedlungsverbund bildeten. Die Siedler bedienten sich über weite Teile Europas verbreiteter Symbole, nahmen aber viele Entwicklungen der Westschweiz und am Bodensee nicht auf. Die Fundverteilungen und -typologie sowie die Siedlungsstruktur lassen auf verschiedene soziale Einheiten innerhalb von Parkhaus Opéra schliessen. Diesen dritten und letzten Band zu Zürich-Parkhaus Opéra runden ein kritischer Rückblick auf Organisation und Ablauf von Grabung und Auswertung, Empfehlungen für künftige Grabungen sowie Ausblicke auf weiterführende Forschungsfragen ab.