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Hochschulangehörige, insbesondere Studierende
Bildungsfinanzierung
von Torsten Bultmann und weiteren, illustriert von Hendrik Brixius, Vorwort von Torsten Bultmann, Vorwort von Heiner Fechner, Vorwort von Vera Klier und Vorwort von Klemens Himpele, herausgegeben von fzsAuszug
„Streiken bildet!“ unter dieser Losung traten fast alle Hochschulen Nordrhein-Westfalens im vergangenen Sommersemester 2002 in den Streik, der sich gegen das Ansinnen der Landesregierung, „Langzeitstudiengebühren“ einzuführen, richtete. Seine politische Wirkung erweist sich daran, inwieweit über die unmittelbaren Beweggründe und Zeitrahmen hinaus in der Hochschulöffentlichkeit debattiert werden kann, und ob der jeweilige Anlass - aktuell: Studiengebühren und Studien konten - politisch in die Perspektive einer kritischen Bewertung der Entwicklung von Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft insgesamt gestellt werden kann. Diesem Bildungsinteresse entspricht die hier vorgestellte Publikation mit vielfältigen Diskussionsanregungen, selbstverständlich nicht nur mit Bezug auf NRW. Für das Bildmaterial danken wir sehr herzlich der Gruppe Arbeiterfotografie und Hendrik Brixius.Der inhaltliche Schwerpunkt liegt in der Kritik der Ökonomisierung des Hochschulsystems und vergleichbarer Entwicklungen in anderen Bildungsbereichen. In diesem Sinne werden die konzeptionellen Hintergründe, die Auswirkungen und die Perspektiven der aktuellen Bildungspolitik von verschiedenen politischen Standpunkten beleuchtet. Diese Politik zeigt sich nämlich nicht „von selbst“, schon gar nicht in ihren offiziellen Verlautbarungen. Sie wird wahrgenommen als ein zusammenhangloses Aneinanderreihen technokratischer Anlässe - Gesetze, Sparerlasse, „Modernisierungspakte“ -, die die Betroffenen zum vereinzelten Reagieren zwingen und bei dem die Wahrnehmung von Zusammenhängen erschwert wird. Hier wollen wir Abhilfe leisten. Schließlich könnte das, was wir aktuell unter politischen Leitbegriffen wie „Markt“, „Wettbewerb“ und „Effizienz“ erleben, die Herausbildung eines historisch neuartigen Hochschulmodells sein, mit dem wir - Studierende und WissenschaftlerInnen - uns grundsätzlich auseinandersetzen müssen. Lasst uns fortsetzen, was (nicht nur) im letzten Streik begonnen wurde!