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Währungskonkurrenz und Protektion
Peripherisierung und ihre Überwindung aus geldwirtschaftlicher Sicht
von Mathilde LükenNicht allseitige Vorteile und Angleichung der Entwicklungsniveaus, sondern Etablierung und Verstetigung von Entwicklungsdifferentialen kennzeichnen den Weltmarkt. Für das empirisch beobachtbare Entwicklungsgefälle sind weder eine falsche Wirtschaftspolitik noch Marktunvollkommenheiten oder das Erbe des Kolonialismus primäre Ursache. Die Währungskonkurrenz erzwingt eine hierarchische Struktur der Weltwirtschaft. Unterentwicklung ist Ergebnis der Marktlogik und nicht Resultat von Marktversagen, so die zentrale These, die im ersten Teil der Arbeit monetär-keynesianisch fundiert wird.
Da die generelle Angleichung der Entwicklungsniveaus den Funktionsbedingungen des Weltmarktes widerspricht, wird die Abkehr vom Freihandelspostulat zu einem konstitutiven Element einer angemessenen Entwicklungsstrategie. Entwicklungserfolg verlangt eine nationale merkantilistische Strategie. National deshalb, weil immer nur einzelne Länder ihre Position innerhalb einer gegebenen Hierarchie verbessern können. Merkantilistisch deshalb, weil jeder Entwicklungserfolg eines Landes die Position anderer Länder verschlechtert. Die Präsentation und geldwirtschaftliche Fundierung einer den Funktionsbedingungen des Weltmarktes angemessenen Entwicklungsstrategie erfolgt im zweiten und dritten Teil der Abhandlung. Inhalt: