NS-Getreue in der Provinz von Wolfgang Sannwald | Gomaringen zwischen Weimar und Bonn und SS-General Gottlob Berger | ISBN 9783926969392

NS-Getreue in der Provinz

Gomaringen zwischen Weimar und Bonn und SS-General Gottlob Berger

von Wolfgang Sannwald
Buchcover NS-Getreue in der Provinz | Wolfgang Sannwald | EAN 9783926969392 | ISBN 3-926969-39-3 | ISBN 978-3-926969-39-2
Inhaltsverzeichnis 1
Heimathistoriker*innen, Erinnerungskultur, NS-Familiengeschichte

NS-Getreue in der Provinz

Gomaringen zwischen Weimar und Bonn und SS-General Gottlob Berger

von Wolfgang Sannwald
260 Seiten über die ­Jahre 1932 bis 1953 in Gomaringen, einem Dorf in der schwäbischen Provinz. Der Autor Wolfgang Sannwald ist Kreisarchivar des Landkreises Tübingen, Historiker und Honorarprofessor am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen. Er verfolgt, wie sich der Nationalsozialismus in dem Arbeiterdorf und damit auf dem Land Mehrheiten verschaffte, wie NSDAP-Akteure vor Ort Macht für ihre Partei gewannen und sie ausübten.
Es geht um geheime Waffenlieferungen an die SA beim Reichstagsbrand, um eine Wahlschlappe der NSDAP bei einer Kommunalwahl im März 1933, um die Deportation außergewöhnlich vieler aus dem Dorf in das KZ Heuberg, um einen Frauenaufruhr dagegen, um Karrieren in SA und SS, um eine Arisierung in den fernen Niederlanden, um Verfahren der politischen Säuberung nach dem Sieg der Alliierten und um Netzwerke zur Begnadigung eines verurteilten Kriegsverbrechers.
Bei den Forschungen wurde erstmals Gottlob Berger, SS-General, Chef des SS-Hauptamtes und Gefolgsmann   von Heinrich Himmler, als Akteur im Hintergrund dieser Ortsgeschichte sichtbar.
Die dichte Beschreibung und Analyse führt nahe an einzelne Personen im Dorf, deren Motive und soziale Einbindung heran. Zugrunde liegt eine kulturwissenschaftliche und erinnerungskulturelle Auswertung zahlreicher Akten der politischen Säuberung nach 1945, ergänzt um über drei Jahrzehnte hinweg geführte Interviews und private Unterlagen Betroffener.
Im Hintergrund der reich bebilderten Darstellung schwebt stets die Frage danach, wie dieses Stück Vergangenheit in die Gegenwart hinein wirkte und wirkt.