Wetter | Verhext, gedeutet, erforscht. Katalog zur gleichnamigen Wanderausstellung des Westfälischen Museumsamtes (LWL) in Zusammenarbeit mit dem Bauernhaus-Museum Bielefeld | ISBN 9783927204645

Wetter

Verhext, gedeutet, erforscht. Katalog zur gleichnamigen Wanderausstellung des Westfälischen Museumsamtes (LWL) in Zusammenarbeit mit dem Bauernhaus-Museum Bielefeld

herausgegeben von Verena Burhenne
Mitwirkende
Herausgegeben vonVerena Burhenne
Sonstige MitwirkungMonika Weyer
Sonstige MitwirkungRosa Rosinski
Buchcover Wetter  | EAN 9783927204645 | ISBN 3-927204-64-1 | ISBN 978-3-927204-64-5

Wetter

Verhext, gedeutet, erforscht. Katalog zur gleichnamigen Wanderausstellung des Westfälischen Museumsamtes (LWL) in Zusammenarbeit mit dem Bauernhaus-Museum Bielefeld

herausgegeben von Verena Burhenne
Mitwirkende
Herausgegeben vonVerena Burhenne
Sonstige MitwirkungMonika Weyer
Sonstige MitwirkungRosa Rosinski
Wetter als Gesprächsthema ist Alltag. Es bietet lockeren Anlass, mit Fremden in Kontakt zu treten. Wetter ist in allen Medien präsent. In unserer freizeitorientierten Gesellschaft halten die meisten von uns eine möglichst lange Sonnenscheinperiode für wichtig. Das war einmal anders: Besonders in argrarwirtschaftlich geprägten Gesellschaften war und ist die Abhängigkeit vom Wetter existenziell. Wetter ist und war Thema Nummer eins im Alltag der Menschen. Das Phänomen Wetter wird in dieser Begleitpubikation zu einer Wanderausstellung nicht auf die Meteorologie allein reduziert. Auch die Dimensionen „Erfahrung“ und „Glaube“ – gemeint sind damit auch Volksglaube und Aberglaube – werden betrachtet. Selbst wenn der Glaube bei der Erklärung von Wetterphänomenen heute gegenüber der Wissenschaft in den Hintergrund getreten ist – verschwunden ist er nicht. Die Zeitreise durch die Entwicklung der Vorstellung vom Wetter und den Wettervorhersagen beginnt im Hohen Mittelalter, zieht sich über Barock und Aufklärung bis in die heutige Zeit. Es beginnt mit den wissenschaftlichen Anfänge der Wetterbeobachtungen zu einer Zeit, als das Weltbild der Antike noch Gültigkeit besaß und die Menschen Gott für das Wetter verantwortlich machten. Unterschiedliche Handlungsstrategien werden vorgestellt, welche die Menschen jener Zeit entwickelten, um nahendes Unwetter zu beeinflussen, abzuwenden oder sich davor zu schützen. Den Anklagen wegen Wetterzauberei wird die intensive Verehrung von Wetterheiligen gegenübergestellt. Blitz und Donner wurden noch im 17. Jahrhundert als Zeichen des göttlichen Zorns betrachtet. Zur gleichen Zeit begann in den Wissenschaften das große Experimentieren. Mithilfe von Versuchsanordnungen gelang es den Naturwissenschaften, bestimmte Rätsel zu lösen und dabei wurden die für die Meteorologie wichtigsten Messinstrumente – wie Barometer, Thermometer und Hygrometer – entdeckt. Die Erfindung der Telegraphie ermöglichte die Vernetzung von Daten: Die Entwicklung der Messtechnik sowie der Aufbau der Verwaltungsstrukturen verschaffte der Meteorologie einen nie dagewesenen Boom. Langsam kommt es zur öffentlichen Wettervorhersage und Daten werden einem immer größeren Kreis von Interessenten zugänglich. Blitz und Donner werden nicht mehr länger als Strafinstrument Gottes interpretiert, sondern als Güte und Weisheit des Schöpfers.