Mut zur Baukultur | Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises Architektur der Katholischen Akademie Schwerte | ISBN 9783927382664

Mut zur Baukultur

Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises Architektur der Katholischen Akademie Schwerte

herausgegeben von Bernd Reiff und Michaela Stoffels
Mitwirkende
Herausgegeben vonBernd Reiff
Herausgegeben vonMichaela Stoffels
Buchcover Mut zur Baukultur  | EAN 9783927382664 | ISBN 3-927382-66-3 | ISBN 978-3-927382-66-4
Inhaltsverzeichnis 1

Mut zur Baukultur

Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises Architektur der Katholischen Akademie Schwerte

herausgegeben von Bernd Reiff und Michaela Stoffels
Mitwirkende
Herausgegeben vonBernd Reiff
Herausgegeben vonMichaela Stoffels
»Baukultur« ist ein schillernder Begriff, der in der Fachwelt durchaus
umstritten ist. Dies ist nicht zuletzt divergierenden Ansichten
über die Deutung des Kulturellen geschuldet. Es existiert kein ausgereifter,
konsensfähiger Kulturbegriff, weder in Architektur und
Städtebau, noch in der engeren Kulturforschung selbst. Stattdessen
vermittelt der Begriff »Baukultur« beständig zwischen unterschiedlichen
architektonischen Selbstverständnissen. Dies machte auch
die Auftakttagung »Mut zur Baukultur« des neugegründeten Arbeitskreises
Architektur der Katholischen Akademie Schwerte, die
am 6. Juni 2009 - in Kooperation mit der Montag Stiftung Urbane
Räume gAG Bonn, der Evangelischen Akademie Villigst sowie der
Regionale Südwestfalen 2013 - stattfand, deutlich. Während die
Einen unter »Baukultur« die Möglichkeit verstehen, durch geeignete,
nicht selten im Historischen wurzelnde Bauprojekte positiv auf
die Lebenswelt der Menschen einzuwirken, sehen die Anderen in
dem Begriff insbesondere die architektonische Materialisierung
alltäglicher Erfahrungen des modernen Menschen. So unterschiedlich
diese baukulturellen Definitionen auch sein mögen, so haben
sie dennoch eines gemeinsam: Beide gehen von der Prämisse aus,
dass der stete Aushandlungsprozess zwischen unterschiedlichen
Interessensgruppen sowie zwischen Individuum und Gesellschaft
für die Realisierung baukultureller Maßnahmen unerlässlich ist.
Baukultur kann somit nur dort gelingen, wo nicht bloße Funktionalität
und Nützlichkeit, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht.
Für unsere heutige Zeit gilt es mehr denn je, Architekturen zu
schaffen, die sich einschreiben in jede Biografie, in jedes individuell
gelebte Leben, Architekturen, die wieder Orientierung stiften können.
Hierzu ist ein permanenter Dialog zwischen Bauherren und
Bürgern nötig. Die Veranstaltung »Mut zur Baukultur« wollte erstens
Mut zu mehr bürgerschaftlichem Engagement für baukulturelle
Maßnahmen machen. Das schließt auch ein waches Bewusstsein
für die Möglichkeiten von Architektur, für ihre Qualitäten und
Defizite ein. Gerade wir als Akademie in kirchlicher Trägerschaft
fühlen uns dazu aufgerufen, Initiativen zu unterstützen, die Städte
und Landschaften wieder als soziale und kulturelle Räume erfahrbar
machen. Allerdings kann die Schaffung von Partizipationsstrukturen
für Bürger nicht im luftleeren Raum diskutiert werden. Sie ist
auf räumliche Erdung angewiesen. Deshalb hat der Arbeitskreis
Architektur der Katholischen Akademie Schwerte zweitens entschieden,
die Tagung »Mut zur Baukultur« anhand der Region
»Südwestfalen« durchzubuchstabieren. Denn dieser Raum befindet
sich im Rahmen der über fünf Jahre andauernden Regionale 2013
in einem Identitätsfindungsprozess, der vielfältige baukulturelle
Fragen aufwirft.
Aber was ist eigentlich regionale Identität? Warum ist sie heute ein
Schicksalsthema und wie ist sie zu stärken? Diesen Überlegungen
wird sich die zweite Tagung des Arbeitskreises »Architektur und
regionale Identität« im Mai 2011 widmen. Dabei soll insbesondere
deutlich werden, dass der Raum Südwestfalen eine eigene Identität
besitzt, die es gerade in Zeiten der Globalisierung, in der das Regionale
tendenziell an Bedeutung gewinnt, neu zu gewichten gilt.
Architektur und Städtebau stehen dabei in der Pflicht, dem jeweiligen
kulturellen Selbstverständnis vor Ort baulich-räumlich adäquat
Ausdruck zu verleihen.