Herrscher in der Zeitenwende von Bernhard Post | Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach 1876–1923 | ISBN 9783931743949

Herrscher in der Zeitenwende

Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach 1876–1923

von Bernhard Post und Dietrich Werner
Mitwirkende
Autor / AutorinBernhard Post
Autor / AutorinDietrich Werner
Buchcover Herrscher in der Zeitenwende | Bernhard Post | EAN 9783931743949 | ISBN 3-931743-94-2 | ISBN 978-3-931743-94-9

Herrscher in der Zeitenwende

Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach 1876–1923

von Bernhard Post und Dietrich Werner
Mitwirkende
Autor / AutorinBernhard Post
Autor / AutorinDietrich Werner
Als „wohl der gehaßteste Fürst in ganz Deutschland“ wurde Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach am 9. November 1918 von dem sozialdemokratischen Reichstags- und Landtagsabgeordneten August Baudert bezeichnet. Denn der Krieg hatte vergessen lassen, dass sich unter seiner Regentschaft das Großherzogtum seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem prosperierenden Staat entwickelt hatte. Alleine in die Schulbildung waren bis zum Jahr 1914 rund 20 Prozent des Landeshaushalts geflossen. Durchaus erfolgreich hatte der kleine Staat unter seiner Leitung bis zu dem Völkermorden seinen Weg in 20. Jahrhundert gesuchte. Der Monarch selbst hatte mit riesigen Summen aus seinem Privatvermögen zur Förderung von Kunst, Kultur und Sozialwesen dazu beigetragen. Allerdings war seine Regentschaft von Skandalen, dem tragischen Tod seiner ersten Frau wie auch seiner komplizierten Persönlichkeit überschattet gewesen. Eine Erziehung unter dem Druck der Weimarer Klassik hatte ihn introvertiert werden lassen und wie seine Vorfahren neigte er zum Jähzorn. Beides verhinderte es trotz aller seiner Verdienste, ihn populär werden zu lassen. Prägend für das Bild von Großherzog Wilhelm Ernst in der Nachwelt wurden jedoch die zynischen Kommentare von Vertretern der Moderne wie Harry Graf Kessler und Henry van de Velde, die ihm alleine das Scheitern ihrer radikalen Kunstauffassung in Weimar anlasten wollten. Bisher zum Teil noch unbekannte Quellen zeigen ein anderes Bild. „Ich hatte alles getan was ich konnte. Ich hatte noch viel Gutes vor.“ Resümierte Wilhelm Ernst wenige Stunden vor seiner Abdankung. Aber mit der Revolution war die Zeit des monarchischen Regierungssystems abgelaufen.