Der "Reichsdramaturg" Rainer Schlösser und die Musiktheater-Politik in der NS-Zeit von Boris von Haken | ISBN 9783932696640

Der "Reichsdramaturg" Rainer Schlösser und die Musiktheater-Politik in der NS-Zeit

von Boris von Haken
Buchcover Der "Reichsdramaturg" Rainer Schlösser und die Musiktheater-Politik in der NS-Zeit | Boris von Haken | EAN 9783932696640 | ISBN 3-932696-64-6 | ISBN 978-3-932696-64-0

Der "Reichsdramaturg" Rainer Schlösser und die Musiktheater-Politik in der NS-Zeit

von Boris von Haken
Der „Reichsdramaturg“ Rainer Schlösser (1899-1945) war einer der wichtigsten Akteure in der Kulturpolitik des NS-Staats. Als Leiter der Theaterabteilung hatte der promovierte Germanist seinen Amtssitz im „Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda“, dessen Chef Goebbels war. Von hier aus kontrollierte er das gesamte Musiktheater: Intendanten, Verlage, Sänger, Orchestermusiker, Librettisten und Komponisten waren von seiner Überwachung und seinem Dirigismus betroffen.
In der vorliegenden Studie betrachtet der Musikwissenschaftler Boris von Haken Schlössers Wirken und seine Amtsführung, die mit ihren Unterdrückungs- und Gängelungsmechanismen einem ständig fortgesetzten Provisorium glich. Schlössers Musiktheater-Politik blieb auf Interventionen in Spielpläne und auf Erteilung von Aufführungsverboten beschränkt. Der überzeugte Parteigänger vermochte es nicht, eine neue, der NS-Ideologie immanente Musiktheater-Programmatik zu formulieren und durchzusetzen. Er stand in ständiger Konkurrenz mit anderen Repräsentanten des NS-Staats, die auf die Theaterpolitik und das Musiktheater einzuwirken versuchten.
Themenfelder der vorliegenden Arbeit sind: Etablierung der „Reichsdramaturgie“ - Erste Aktivitäten - Aufführungsverbote - Berufsverbote - Spielplanpolitik - Ausländische Musik - Kulturpolitik im Krieg - Kompentenzen und Kompetenzbeschränkungen Schlössers im NS-System - Musiktheater und deutsche Besatzungspolitik - Das Ende Schlössers und der „Reichsdramaturgie“.