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Christen, Theologen, Zisterzienser
Quellen und Studien zur Zisterzienserliteratur / Exordium Magnum Cisterciense
Oder Bericht vom Anfang des Zisterzienserordens von Conradus, Mönch in Clairvaux, später in Eberbach und Abt daselbst
herausgegeben von Kassian Lauterer, Fritz Wagner und Frank E Zehles, aus dem Latein übersetzt von Heinz PiesikTeil I: Distinctiones I - III. Der Band III der Reihe „Quellen und Studien zur Zisterzienserliteratur“ bietet den lateinischen Text des Exordium Magnum Cisterciense, das Conradus, Zisterziensermönch und späterer Abt der Klosters Eberbach, zwischen 1186 und 1221 verfaßt hat. Bruno Griesser OCist legte 1961 die heute noch maßgebliche kritische Textausgabe vor. Sie (bzw. ihre Neuedition im Corpus Christianorum Continuatio Mediaevalis CXXXVIII) ist Grundlage der vorliegenden Übersetzung. Nach Würdigung der Grundlegung des klösterlichen Gemeinschaftslebens in der Urkirche geht der Verfasser rasch zur Bedeutung Benedikts für die westliche Kirche über, um etwa ab Kapitel 10 des ersten Buches über die Gründe, Umstände und Querelen der neuen Ordensgründung ausführlich zu berichten. Wichtige Dokumente der Anfangszeit von Päpsten, wie Dekrete und Privilegien, Förderschreiben von Kardinälen und Bischöfen werden wiedergegeben. Die ersten Äbte von Cîteaux, Robert, Alberich, insbesondere Stephan Harding, treten in deutlichen Schilderungen hervor. Vom unbedingten Gottvertrauen der Handvoll Gründermönche angesichts offizieller Bedenken, Anfeindungen, drastischer täglicher materieller Probleme, der Sorgen über bedrohlich ausbleibenden Nachwuchs, atmet jede Zeile. Mit der Schilderung Stephans gewinnen die Berichte des Exordium Magnum, wie Griesser gültig formuliert hat, den Charakter einer umfangreichen Sammlung von Berichten und Schilderungen aus dem Mönchsleben mit dem Ziel asketischer Unterweisung und Erbauung. Das Exordium gehört zum Typ der im Mittelalter, und vor allem bei den Zisterziensern so überreich gepflegten Exempel-, Mirakel- und Visionsliteratur.