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Die Geschichte der Bockwindmühle Tüngeda 1840-2001 sowie der Windparks Wangenheim/Hochheim und Wiegleben 1999 - 2001
von Werner Rockstuhl und Harald RockstuhlEine Rezension von Hubert Kolling:
Nur wenige Kilometer vom Standort der Mühle entfernt wurde in Wangenheim / Hochheim und Wiegleben in den Jahren von 1999 bis 2001 der größte Windpark Thüringens mit 26 Windenergie-Anlagen errichtet. Würde man die knapp 17 Meter hohe Kornmühle zur Erzeugung von elektrischer Energie nutzen, könnte man damit neun Familien versorgen. Demgegenüber liefern die „weißen Riesen“ – jeder ist rund 100 Meter hoch – jeweils Strom für 900 Familien, in der Summe also Energie für rund 23.000 Haushalte.
Harald und Werner Rockstuhl haben der Bockwindmühle Tüngeda sowie den Windparks Wangenheim / Hochheim und Wiegleben ein lesenswertes Buch gewidmet, das nach 1990 und (ergänzt) 1995 seit 2001 in überarbeiteter und wesentlich ergänzter Auflage vorliegt. Mit ihm möchten sie – laut ihrem Vorwort – ihre Leserschaft dazu einladen, die Anlagen zu besuchen und in deren Geschichte und Gegenwart „zu wandeln“. Dabei hat nach Angaben der Autoren die Gemeinde Tüngeda und ihr unmittelbares Umland etwas ganz Besonderes zu bieten, nämlich eine über 500-jährige Geschichte von Mühlen, Windmühlen und der Nutzung der Windenergie. So sei bereits im Mittelalter in Tüngeda „Waid“ oder „Deutsches Indigo“ angebaut worden, eine zum Blaufärben benutzte Pflanzengattung aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Zu sehen gibt es demnach auf dem Tüngedaer Anger ein original Waidmühlenstein und am Ortsrand findet sich der einzige in Thüringen noch erhaltenen Waidmühlenteich, in den hinein der Waid bis ins 18. Jahrhundert bearbeitet und verkübelt wurde.
Die heutige Bockwindmühle Tüngenda wurde 1840 zwischen Tüngenda und Oesterbehringen durch neun Tüngedaer Bauern errichtet und 1875 auf den heutigen Standort umgesetzt. Harald und Werner Rockstuhl geben ihrer Leserschaft aber nicht nur eine Beschreibung der Mühle samt Technik und Maßen, sondern auch einen Überblick auf deren geschichtliche Entwicklung. Besonders breiten Raum ihrer Darstellung nimmt dabei die „wundersame“ und mühevolle Wiederaufstellung der Mühle in den Jahren von 1984 bis 1987 ein. Im Frühjahr 1984 hatte ein Sturm schwere Schäden an dem ohnehin schon schwer lädierten Gebäude angerichtet. Daraufhin habe sich alsbald, um dieses technische Denkmal zu retten, die kleine Interessengemeinschaft „Bockwindmühle Tüngeda“ gegründet und unter erschwerten „DDR-Bedingungen“ die Restauration („Rekonstruktion“) der Mühle betrieben. Am 19. Dezember 1987 sei es dann endlich so weit gewesen; das erstemal hätten sich die Flügeln der instandgesetzten Bockwindmühle wieder gedreht.
Nachdem die Autoren in weiteren Kapiteln die Windparks Wangenheim / Hochheim und Wiegleben vorgestellt haben, berichten sie schließlich über eine der modernsten Weizen- und Roggenmühlen Deutschlands, der Heyl-Mühle in Bad Langensalza, die jeden Tag 1.000 Tonnen Getreide zu hochwertigen Mehlen verarbeitet. Während dort 2.500 kW elektrischer Energie den Mühlenbetrieb antreibt, wird Getreide in einer Größenordnung von 50.000 Tonnen unter anderem in einem 60 Meter hohen Mehlsilo gelagert, welches heute als weithin sichtbares Wahrzeichen des Müllerhandwerks in Bad Langensalza steht.
Das in hochwertiger Ausstattung mit Kunstdruckpapier ausgestattete Buch wird durch eine Vielzahl zum Teil ganzseitiger Schwarzweiß- und Farbabbildungen, Zeichnungen und Lagepläne illustriert. Wenngleich der schmale Band kein wissenschaftliches Werk ist, wird ihn jeder Mühlenfreund bereichernd und gewinnbringend zur Hand nehmen.
Nur wenige Kilometer vom Standort der Mühle entfernt wurde in Wangenheim / Hochheim und Wiegleben in den Jahren von 1999 bis 2001 der größte Windpark Thüringens mit 26 Windenergie-Anlagen errichtet. Würde man die knapp 17 Meter hohe Kornmühle zur Erzeugung von elektrischer Energie nutzen, könnte man damit neun Familien versorgen. Demgegenüber liefern die „weißen Riesen“ – jeder ist rund 100 Meter hoch – jeweils Strom für 900 Familien, in der Summe also Energie für rund 23.000 Haushalte.
Harald und Werner Rockstuhl haben der Bockwindmühle Tüngeda sowie den Windparks Wangenheim / Hochheim und Wiegleben ein lesenswertes Buch gewidmet, das nach 1990 und (ergänzt) 1995 seit 2001 in überarbeiteter und wesentlich ergänzter Auflage vorliegt. Mit ihm möchten sie – laut ihrem Vorwort – ihre Leserschaft dazu einladen, die Anlagen zu besuchen und in deren Geschichte und Gegenwart „zu wandeln“. Dabei hat nach Angaben der Autoren die Gemeinde Tüngeda und ihr unmittelbares Umland etwas ganz Besonderes zu bieten, nämlich eine über 500-jährige Geschichte von Mühlen, Windmühlen und der Nutzung der Windenergie. So sei bereits im Mittelalter in Tüngeda „Waid“ oder „Deutsches Indigo“ angebaut worden, eine zum Blaufärben benutzte Pflanzengattung aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Zu sehen gibt es demnach auf dem Tüngedaer Anger ein original Waidmühlenstein und am Ortsrand findet sich der einzige in Thüringen noch erhaltenen Waidmühlenteich, in den hinein der Waid bis ins 18. Jahrhundert bearbeitet und verkübelt wurde.
Die heutige Bockwindmühle Tüngenda wurde 1840 zwischen Tüngenda und Oesterbehringen durch neun Tüngedaer Bauern errichtet und 1875 auf den heutigen Standort umgesetzt. Harald und Werner Rockstuhl geben ihrer Leserschaft aber nicht nur eine Beschreibung der Mühle samt Technik und Maßen, sondern auch einen Überblick auf deren geschichtliche Entwicklung. Besonders breiten Raum ihrer Darstellung nimmt dabei die „wundersame“ und mühevolle Wiederaufstellung der Mühle in den Jahren von 1984 bis 1987 ein. Im Frühjahr 1984 hatte ein Sturm schwere Schäden an dem ohnehin schon schwer lädierten Gebäude angerichtet. Daraufhin habe sich alsbald, um dieses technische Denkmal zu retten, die kleine Interessengemeinschaft „Bockwindmühle Tüngeda“ gegründet und unter erschwerten „DDR-Bedingungen“ die Restauration („Rekonstruktion“) der Mühle betrieben. Am 19. Dezember 1987 sei es dann endlich so weit gewesen; das erstemal hätten sich die Flügeln der instandgesetzten Bockwindmühle wieder gedreht.
Nachdem die Autoren in weiteren Kapiteln die Windparks Wangenheim / Hochheim und Wiegleben vorgestellt haben, berichten sie schließlich über eine der modernsten Weizen- und Roggenmühlen Deutschlands, der Heyl-Mühle in Bad Langensalza, die jeden Tag 1.000 Tonnen Getreide zu hochwertigen Mehlen verarbeitet. Während dort 2.500 kW elektrischer Energie den Mühlenbetrieb antreibt, wird Getreide in einer Größenordnung von 50.000 Tonnen unter anderem in einem 60 Meter hohen Mehlsilo gelagert, welches heute als weithin sichtbares Wahrzeichen des Müllerhandwerks in Bad Langensalza steht.
Das in hochwertiger Ausstattung mit Kunstdruckpapier ausgestattete Buch wird durch eine Vielzahl zum Teil ganzseitiger Schwarzweiß- und Farbabbildungen, Zeichnungen und Lagepläne illustriert. Wenngleich der schmale Band kein wissenschaftliches Werk ist, wird ihn jeder Mühlenfreund bereichernd und gewinnbringend zur Hand nehmen.