Hfg – IUP – ZPI 1969-1972. Gestaltung oder Planung? | Zum Paradigmenwechsel der 1960er und 70er Jahre am Beispiel der Hochschule für Gestaltung Ulm, des Instituts für Umweltplanung Ulm und des Planungsinstituts der Universität Stuttgart | ISBN 9783939486947

Hfg – IUP – ZPI 1969-1972. Gestaltung oder Planung?

Zum Paradigmenwechsel der 1960er und 70er Jahre am Beispiel der Hochschule für Gestaltung Ulm, des Instituts für Umweltplanung Ulm und des Planungsinstituts der Universität Stuttgart

herausgegeben von Gerhard Curdes
Buchcover Hfg – IUP – ZPI 1969-1972. Gestaltung oder Planung?  | EAN 9783939486947 | ISBN 3-939486-94-9 | ISBN 978-3-939486-94-7
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung

Hfg – IUP – ZPI 1969-1972. Gestaltung oder Planung?

Zum Paradigmenwechsel der 1960er und 70er Jahre am Beispiel der Hochschule für Gestaltung Ulm, des Instituts für Umweltplanung Ulm und des Planungsinstituts der Universität Stuttgart

herausgegeben von Gerhard Curdes
Die weltbekannte Hochschule für Gestaltung in Ulm (HfG) existierte nur 15 Jahre. Sie war einer der bemerkenswertesten kulturellen Orte in der noch jungen demokratischen Bundesrepublik, ein Ort beispielloser diskursiver Dichte, an dem es daher auch zwangsläufig eine ausgiebige und kritische Diskussion gab. Bemerkenswert war der hohe Anteil von Studenten und Dozenten aus dem Ausland, namentlich aus der Schweiz. In der restaurativen Phase der Bundesrepublik wurde diese Schule immer wieder kritisch beäugt und hatte im Positiven wie im Negativen eine ungewöhnlich große Resonanz in den in- und ausländischen Print- und Bildmedien.
Die Schule war die erste Designschule der Bundesrepublik und hatte eine weltweite Ausstrahlung wegen ihres ungewöhnlichen Curriculums und der konsequenten puristischen Haltung ihrer Designauffassung. Nach der Schließung der Schule im Jahr 1968 wurde am 15.10.1969 als Nachfolge-rin ein Institut für Umweltgestaltung (IUG), später umbenannt in Umweltplanung (IUP) in den Gebäuden der HfG neu eröffnet. Dieses Institut sicherte den verbliebenen Studierenden der HfG die Fortsetzung des Studiums mit Diplomabschluss und begann mit großer öffentlicher Anteilnahme ein Aufbaustudium der Umweltplanung. In der kritischen Phase nach 1968 entwickelte sich das IUP zu einem Forschungsla-bor, das Rahmenbedingungen und Grundlagen planenden Handelns untersuchte. Dies wurde in der Öffentlichkeit nicht verstanden, weil immer noch das alte Bild der HfG in den Köpfen fortbestand. Das Institut hat Beiträge zur Überwindung des Funk-tionalismus geleistet und als erster Ort in Deutschland ein Studium durchgeführt, dessen Kern selbst bestimmte Projekte waren. Parallel dazu entwickelte sich jedoch auch an der Universität Stuttgart das Interesse an diesem Studiengang und das Ziel, das Institut nach Stuttgart zu verlagern und der Universität zu inkorporieren. Deshalb wurde ein vorzeitiges Verbot der Berufung weiterer sechs Dozenten und die Aufnahme weiterer Studenten ausgesprochen. Das Interesse aber an diesem Studium war, obwohl es nur eine Studienbescheinigung gab, ungebrochen groß. Mit dem Ziel, ein Studium für Umweltplanung zu entwickeln, war das Institut ein bun-desweiter Vorreiter und hätte ein Alleinstellungsmerkmal bis heute gehabt. Auch heute gibt es noch keinen Metastudiengang für die Grundlagen einer Planungswis-senschaft. Das Buch behandelt die Veränderungen der Designlehre, den Paradigmenstreit an der HfG, die letzte Phase der Hochschule für Gestaltung, die Entwicklung der Ziele und Strukturen für eine Nachfolgeinstitution und die Begehrlichkeiten um Inhalt und Etat des Instituts, die letztlich 1972 zu seiner vorzeitigen Auflösung führten.