Der Heidelberger Campus-Mord von Hubert Bär | ISBN 9783939540304

Der Heidelberger Campus-Mord

von Hubert Bär
Buchcover Der Heidelberger Campus-Mord | Hubert Bär | EAN 9783939540304 | ISBN 3-939540-30-7 | ISBN 978-3-939540-30-4
Krimileser, Regionalkrimi, Heidelberg, Universität
Wir befinden uns im Heidelberg des Jahres 2007, genauer gesagt: auf dem Campus. Die Universität kämpft um den Elite-Status, und dazu ist einigen Vertretern der Professorenschaft jedes Mittel recht. Gilt es doch, mühsam erworbene Pfründe zu sichern und die eigenen Schäfchen, pardon: Assistenten und Doktoranden, ins Trockene zu bringen. In seinem neuen Krimi „Der Heidelberger Campus-Mord“ beschreibt Hubert Bär die unsauberen Machenschaften gut dotierter Honoratioren, denn unter dem Deckmäntelchen gemeinsamer Forschung und hehrer Visionen brodelt eine gefährliche Mischung aus Ehrgeiz, Intrigen und Abstiegsängsten. Plötzlich ist eine Studentin verschwunden, und auf dem Campus liegt eine Leiche. Hubert Bär weiß, wovon er schreibt. Der 1942 geborene Autor lebt seit 1962 in und um Heidelberg, wo er Germanistik und Romanistik studiert und promoviert hat. Bärs Hauptfigur Jochen Pfeifer ist denn auch wissenschaftlicher Angestellter am Literaturwissenschaftlichen Institut und schreibt bei Professor Kögel seine Doktorarbeit. Dabei ist er ebenso erfolglos wie in seiner Ehe mit Frauke. Gerade hat Pfeifer Frau und Kind verlassen, doch zu einem erotischen Abenteuer mit der attraktiven Studentin Silke fehlt ihm ebenso der Mut wie zu einer Auseinandersetzung mit seinen intriganten Kollegen. Mit spitzer Feder nimmt Hubert Bär das universitäre Leben aufs Korn. Da benehmen sich Professoren wie Duodezfürsten, die in der Mensa die neuesten Personalien diskutieren und sich gegenseitig nicht die Butter auf den Partyhäppchen gönnen. Die Handlung ist angereichert mit üppigem Lokalkolorit, Heiligenberg und Schlossbeleuchtung fehlen ebenso wenig wie Verkehrsschikanen, Brentano-Preis und Poetik-Dozentur. So ist „Der Heidelberger Campus-Mord“ ein spannendes Lesevergnügen für Lokalpatrioten, Elite-Skeptiker und Krimifans. Rhein-Neckar-Zeitung, 21.04.2009 'Inzwischen hat, so hört man, die Verkettung von Effizienzanalysen, Exzellenzinitiativen und Existenzängsten das hiesige Hochschulklima derart heruntergekühlt, dass Lehrende, Forschende und Studierende sich nur noch zielstrebig ihrem Fortkommen widmen und für Aus- und Abschweifungen, wie der widerborstige Anglist Schwanitz (in 'Der Campus' und 'Der Zirkel') sie schilderte, weder Zeit noch Mumm übrig haben. Kein Wunder, dass das ehrwürdige amerikanisch-britische Genre des Campus-Romans bei uns keine Blüten mehr treibt.' Das schrieb vergangenen September die ehemaliger FAZ-Literaturkritikerin Kristina Maidt-Zinke in der Süddeutschen Zeitung. Was das Klima an den Hochschulen betrifft, mag sie recht haben. Ihre Einschätzung in Sachen Campus-Roman wird sie revidieren müssen. Eben jenes Klima, das Frau Maidt-Zinke beschreibt, der Mythos von der Leistungsgesellschaft und ihren Eliten an den Hochschulen so wie der Rechtfertigungsdruck der Geistes- gegenüber den Naturwissenschaften, sind Thema von Hubert Bärs Kriminalroman 'Der Heidelberger Campus-Mord'. Die Handlung spielt im Jahre 2007 in Heidelberg, zu einer Zeit, als die Universität und die kommunale Öffentlichkeit zu verkraften hatten, dass ein Antrag der Universität auf Anerkennung des bereits sicher geglaubten Elitestatus abgelehnt wurde. Jochen Pfeifer, wissenschaftlicher Angestellter am Literaturwissenschaftlichen Institut, erwacht eines Morgens aus einer schweren Benommenheit. Mühsam versucht er sein Erinnerungsvermögen auf Trab zu bringen. Dabei findet er heraus, dass am Vorabend eine kleine Gesellschaft bei seinem Vorgesetzten, Professor Kögel stattfand, bei dem die Studentin, Silke Brehme den Professor mächtig umgarnte. Pfeifer, der mit seinem Vorgesetzten gerne über eine Verlängerung seines Anstellungsvertrages gesprochen hätte, kam überhaupt nicht zum Zuge. Er erinnert sich, dass er früh als einer der ersten Gäste gegangen ist, weil er die Situation unerträglich fand. Unerträglich fand er, dass sich alle Studentinnen und Studenten um seinen Konkurrenten Dr. Klaus Adam, einem Goetheforscher, scharten, wobei einige sich selbst bereits als sehr professoral zu geben suchten, in der Haltung und in der Attitüde des Redens. In den nächsten Tagen stellt sich heraus, dass Silke Brehme verschwunden ist. Vieles deutet darauf hin, dass sie einem Verbrechen zum Opfer fiel. Auch Pfeifer gerät in Verdacht, zumal ihn jemand angeschwärzt zu haben scheint. Seine Wohnung und sein Auto werden auf Spuren hin untersucht – ohne Ergebnis. Auf der fiktional-realen Ebene des Romans passieren zwei Morde. Weitere Morde geschehen in Träumen; und auch in Erzählungen des Protagonisten, mit denen er seinen Psychotherapeuten unterhält, wobei dem Leser zumindest anfänglich nicht klar ist, ob es sich dabei nicht um indirekte Geständnisse handelt oder ob er dabei nur fabuliert, um ein Faible seines Therapeuten für spannende Kriminalgeschichten zu befriedigen. Bärs Buch ist zwar in der Reihe 'Kurpfalz Krimi' erschienen, dennoch ist es ein klassischer Vetreter des Campus-Krimis. Die Gattung gilt als Forum der Autoritäten- und Institutionenkritik und Vehikel der Auseinandersetzung um Bildungspolitik in satirischer Form, oft mit selbstironischen Akzenten. Ein besonderes Augenmerk gilt dem intertextuellen Spiel mit den Methoden der modernen Literaturwissenschaft; so wollen an Bärs Literaturwissenschaftlichem Institut sich gleich drei Personen – passend zu Schillers 250. Geburtstag 2009 - mit neuesten Erkenntnissen zum Verhältnis von Goethe zu Schiller profilieren. Eine willkomene Gelegenheit für den Autor, spitze Pfeile voller Ironie in Richtung Palais Boiserée, dem Sitz der Heidelberger Germanistik, abzuschiessen.'Der Heidelberger Campus-Mord' steht in der Tradition von Dorothy Sayers Gaudy Night, The Groves of Academe von Mary McCarthy, den Büchern von Dietrich Schwanitz und Thea Dorns Berliner Aufklärung und kann als gelungene Wiederbelebung des Genres Campus-Krimi bezeichnet werden. Werner Traschütz in Szylla-Lesezeichen, Heidelberg

Der Heidelberger Campus-Mord

von Hubert Bär
Heidelberg 2007. Die romantische Stadt kämpft um die Anerkennung als Weltkulturerbe, die ehrwürdige Universität um den Elite-Status. Doch unter dem Deckmantel gemeinsamer Visionen brodelt eine gefährliche Mischung aus Karrieresucht, Intrigen und Abstiegsängsten. Im Zentrum undurchsichtiger Machenschaften stehen Akademiker des Literaturwissenschaftlichen Instituts und das mysteriöse Verschwinden einer Studentin. Und plötzlich geschieht das Entsetzliche: Der Heidelberger Campus-Mord.
Hubert Bär wirft mit spitzer Feder und gekonnter Ironie einen schonungslosen Blick hinter die saubere Fassade Heidelberger Eliten. Ein packendes Krimierlebnis der besonderen Art.