Donum dedit von Ulrike Ehmig | Charakteristika einer Widmungsformel in lateinischen Sakralinschriften | ISBN 9783940598356

Donum dedit

Charakteristika einer Widmungsformel in lateinischen Sakralinschriften

von Ulrike Ehmig
Buchcover Donum dedit | Ulrike Ehmig | EAN 9783940598356 | ISBN 3-940598-35-6 | ISBN 978-3-940598-35-6

Donum dedit

Charakteristika einer Widmungsformel in lateinischen Sakralinschriften

von Ulrike Ehmig
Aus dem Imperium Romanum sind über 20000 lateinische Inschriften bezeugt, mit denen Menschen sich an Götter wandten. Für die Erforschung römischer Religionspraktiken wurden sie bislang nur in sehr geringem Maße berücksichtigt. Die vorliegende Studie stellt die erste systematische Auseinandersetzung mit dem Phänomen lateinischer Sakralinschriften dar, indem sie gezielt eine spezifische Widmungsformel in den Blick nimmt: Mit der Wendung donum dedit brachte man den Göttern eine Gabe, ein Geschenk, dar, das zumindest explizit nicht an Bedingungen geknüpft war. Die einschlägigen 1500 Inschriften unterscheiden sich damit grundlegend von der großen Masse lateinischer Votivinschriften. Wenn man die für sie typischen Formulierungen votum solvit oder ex voto ernst nimmt, sind diese mehr als 12000 Zeugnisse stets in Erfüllung eines Gelübdes entstanden. Ihre Stiftung war an die Voraussetzung einer göttlichen Hilfeleistung gebunden. Die Arbeit geht folgenden Fragen nach: Wo und wann wurden Inschriften mit der Wendung donum dedit gestiftet? Welche Gottheiten wurden mit einem donum bedacht? Erhielten bestimmte Götter Geschenke in besonderem Maße? Wer waren ihre Stifter? Wie charakterisierten diese sich, wenn sie in den Inschriften mehr als nur ihren Namen nannten? Welche Gründe nannte man für die dona, und was gab man den Göttern zum Geschenk? Die Ergebnisse werden stets dem entsprechenden Befund der Votivinschriften gegenübergestellt. Auf diese Weise sind erste begründete Überlegungen dazu möglich, wie unterschiedliche Widmungsformulare in lateinischen Sakralinschriften gebraucht wurden. Statt von gleichförmigen und gegebenenfalls sogar austauschbaren Wendungen auszugehen, wie es die bisherige Forschung häufig unterstellt, zeichnet sich ein überaus differenziertes antikes Verständnis individueller Kultpraxis ab. Die Resultate werden in der anthropologischen, auf Marcel Mauss zurückreichende Forschung zur Gabe verortet. Zusammenfassungen in Deutsch, Englisch und Französisch sowie ein umfangreiches Sachregister runden die Studie ab.