Tiefdruckgebiete | Ein Film von Andrea Rothenburg über Petra Thomsen (Lizensiert für didaktische und therapeutische Zwecke) | ISBN 9783941182042

Tiefdruckgebiete

Ein Film von Andrea Rothenburg über Petra Thomsen (Lizensiert für didaktische und therapeutische Zwecke)

von Andrea Rothenburg
Buchcover Tiefdruckgebiete  | EAN 9783941182042 | ISBN 3-941182-04-8 | ISBN 978-3-941182-04-2
Borderline Erkrankte, Depressive, Alkoholiker, Drogenabhängige, Psychiatrieerfahrene, Anhörige psychisch Kranker, Psychiater, Psychotherapeuten, Psychologen, Adoptierte, Pflege- und Adoptiveltern, Maler, Künstler
PFAD Fachzeitschrift für die Pflege- und Adoptivkinderhilfe Heft 3/2011, FilmrezensionDer Dokumentarfilm wird durch die aufwühlende, hochinteressante Nebeneinanderstellung von autobiografischen Berichten der Malerin Petra Thomsen und separat aufgezeichneten Erzählungen ihrer Adoptiveltern lebendig. In ihrem selbstkritischen und detaillierten Erinnerungsbild schildert die Borderline-Patientin die widersprüchlichen Gefühle und Vorstellungen, die zu dem existenziell bedrohlichen inneren Konflikt geführt hatten. Wohldurchdachte Szenenwechsel zeigen die Hauptperson an symbolkräftigen und biografisch bedeutungsvollen Orten, unterbrochen von den freimütigen Äußerungen der Adoptiveltern. Diese Kombination von Bildern, Symbolen und Aussagen versetzt den Betrachter in die Lage, das Nichtverstehenmüssen der Entwicklung so einer Krankheit zu akzeptieren. Stattdessen wird die wechselvolle Zeit der therapeutisch unterstützten Bewältigung als eine fragile, ganz allmählich stabilisierende Phase der Identitätsbildung und des Lernens erfassbar – doch niemals nur als qualvolle Durststrecke. Es gelingt dem Film, die zutiefst verletzte, zwiespältige innere Welt einer erwachsenen Adoptierten und Borderline-Betroffenen darzustellen und zugleich einen Weg aus der Krise aufzuweisen: Dieser beginnt mit liebevollen, geduldigen Bezugspersonen im Rücken und wird von einer Therapie begleitet, die betäubte Selbstheilungskräfte wiedererweckt, mit künstlerischer Tätigkeit nährt und wachhält. Erkennbar wird auch, dass das frühe Abgeschnitten werden von der leiblichen Mutter seelische Verletzungen auslöst, die lange Zeit latent bleiben und erst später die ihnen gebührende Aufmerksamkeit einfordern. Pflege- und Adoptiveltern erhalten die Bestätigung, dass es für das Leben des Betroffenen von entscheidender Bedeutung ist, in Krisensituationen und darüber hinaus – trotz Nichtverstehen, Schmerz und Hilflosigkeit – dem erwachsenen Adoptivkind als verlässliche Ansprechpartner erhalten zu bleiben. Es ist ein Film, der unter die Haut geht - und zugleich Hoffnung schöpfen lässt.(Psychiatrie Fachzeitung Eppendorfer)

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Ein Film von Andrea Rothenburg über Petra Thomsen (Lizensiert für didaktische und therapeutische Zwecke)

von Andrea Rothenburg
Petra Thomsen wurde kurz nach ihrer Geburt zur Adoption freigegeben. Durch die frühe Trennung von der leiblichen Mutter wurde sie schwer traumatisiert. Obwohl sie von ihren Adoptiveltern liebevoll aufgenommen wurde, konnte sie sich nicht mit ihnen identifizieren. Immer wieder beschäftigte sie sich mit der Frage nach ihrer Herkunft. Auf der Suche erfuhr sie nicht nur Erfreuliches. Dennoch bereut sie es nicht, diesen Weg gegangen zu sein. Schon früh litt sie unter einer Angststörung, wurde später depressiv, missbrauchte Alkohol und verletzte sich selbst. Ambulante und stationäre Therapien prägten ihr Leben. Schließlich bekam sie die Diagnose: Borderline-Syndrom. Während eines Klinikaufenthalts fand Petra Thomsen zur Malerei. Die künstlerische Arbeit und die Therapie auf einer Spezialstation für Menschen mit einer Borderline-Erkrankung eröffneten ihr neue Horizonte.