Die Weltuhr von Sylva Fischerová | Gedichte | ISBN 9783943767964

Die Weltuhr

Gedichte

von Sylva Fischerová, aus dem Tschechischen übersetzt von Daniela Pusch
Buchcover Die Weltuhr | Sylva Fischerová | EAN 9783943767964 | ISBN 3-943767-96-5 | ISBN 978-3-943767-96-4
Inhaltsverzeichnis 1

Hätte mir damals jemand gesagt, dass ein Vierteljahrhundert später ich vom Flughafen Václav Havel in die Hauptstadt des vereinigten Europas fliege, ich hätt‘ ihn in die Klapse geschickt. Die Europauhr aber klemmt…
Die Welt durch Reisen zu begreifen, sie in ein Bündel Fluglinien schnüren und dann mit der Reißzwecke der Erinnerung aufzuspießen. Wir sind das, was wir erinnern. Wir erinnern uns an das, was uns die Zeit noch nicht gestohlen hat. Schiffe kreuzen Ozeane nach einem Netz von Längen- und Breitengraden; durch unser Leben aber navigieren Mutter, Vater, Schwestern und Brüder, Freunde. Auf diese kommt es an, ob wir zum Ziel gelangen. Die Autorin stellt ihren Lebenslauf wie die Geschichte ihrer Familie auf den Kopf und wieder zurück auf die Beine. Petr Bílek, Literaturkritiker in U knihovny, Prag
Sylva Fischerová ist eine Dichterin wie keine andere. Sie ist nicht nur eine der wichtigsten lebenden europäischen Dichterinnen, sie ist auch eine der wenigen europäischen Dichterinnen, die man mit viel Vergnügen Lesen kann, ohne die Wahrheit zu kompromittieren, ohne die Magie zu verkaufen. Sie unterhält auf die alte Art und lehrt die Lektion. Fischerová eröffnet mir jedes Mal etwas Neues, wenn ich ihr Buch öffne. Dies ist eine Dichterin, mit der man leben kann. Ilya Kaminsky, Literaturkritiker und Lyriker, San Diego, USA
Angetrieben von einer ruhelosen moralischen Intelligenz, die nie an Dringlichkeit verliert, vermischen Fischerovás Gedichte Hoffnung mit Ironie und zeigen, warum uns die Welt schmerzt. Dennis Schmitz, Lyriker, Sacramento, USA

Die Weltuhr

Gedichte

von Sylva Fischerová, aus dem Tschechischen übersetzt von Daniela Pusch
Sylva Fischerovás neuer Gedichtband stellt uns vor eine unverwechselbare persönliche Topographie, in der die konkreten Orte als Projektionen der Geschichte und ihrer Ereignisse erscheinen – die Summe eines Lebens und poetischer Erfahrung. Wir begegnen Menschen, die der Dichterin nahe standen, wie ihre Schwester Viola, die selbst Dichterin war, und ihr Vater Josef Ludvík Fischer (im Buch mit den Initialen J. L.), ein Philosoph, dessen Werk in der Zeit des Kommunismus auf der schwarzen Liste stand. Václav Havel bezeichnete ihn als den ersten lebenden Philosophen, dem er je begegnet sei. Wir lesen über seine Emigration in die Niederlande während des Zweiten Weltkriegs und über die Auswanderung der Schwester nach der sowjetischen Besetzung der Tschechoslowakei 1968 in die Schweiz und nach Deutschland. Sylva Fischerovás Poesie ist reich an originellen Metaphern und bedeutungsvollen Bildern, angetrieben durch eine rhythmische Dynamik. Es ist gut, langsam zu lesen, innezuhalten und zurückzugehen, noch einmal darüber nachzudenken und sich an alles zu erinnern, was gesagt wurde. Nicht viele Bücher in der zeitgenössischen europäischen Poesie, verdienen eine solche Lektüre.