Inbegriff der christlichen Lehre von Heinrich Wilhelm Josias Thiersch | Nachdruck der 2. Auflage von 1886 | ISBN 9783943980608

Inbegriff der christlichen Lehre

Nachdruck der 2. Auflage von 1886

von Heinrich Wilhelm Josias Thiersch
Buchcover Inbegriff der christlichen Lehre | Heinrich Wilhelm Josias Thiersch | EAN 9783943980608 | ISBN 3-943980-60-X | ISBN 978-3-943980-60-8
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Inbegriff der christlichen Lehre

Nachdruck der 2. Auflage von 1886

von Heinrich Wilhelm Josias Thiersch
Heinrich W. J. Thiersch (1817-1885), der als Professor für Theologie in Marburg lehrte, war Engel (Vorsteher) katholisch-apostolischer Gemeinden und Apostolischer Hirte. Sein letztes Werk, „Inbegriff der christlichen Lehre“, wird nun als Nachdruck wieder zugänglich gemacht. Ähnlich aufgebaut wie ein Katechismus und mit vielen anschaulichen Beispielen angereichert, stellt es eine verständliche Einführung in den katholisch-apostolischen Glauben gegen Ende des 19. Jahrhunderts dar.
In katholisch-apostolischen Kreisen gilt Heinrich Wilhelm Josias Thiersch als „herausragender Schriftsteller innerhalb des apostolischen Werkes“ (Karl Born). Sein letztes Buch „Inbegriff der christlichen Lehre“ kann als Abschluss seines Lebenswerks betrachtet werden. Obwohl als Kompendium der christlichen Lehre und Hilfsmittel für den Religionsunterricht konzipiert, trägt das Werk in weiten Teilen den Charakter eines persönlichen Glaubensbekenntnisses. Neben den Erläuterungen zu den Glaubensbekenntnissen und den Geboten zählen für Thiersch zu den „fünf Hauptstücken“ christlicher Lehre das Vaterunser, die Taufe und das Abendmahl. An dieser Struktur wird deutlich, dass für Thierschs „Inbegriff der christlichen Lehre“ Luthers kleiner Katechismus Pate gestanden hatte. Noch vor Drucklegung des Buches 1885 verstarb der Verfasser.
Wie viele katholisch-apostolische Autoren fühlte sich Thiersch berufen, gegen den Zeitgeist Position zu beziehen. Als Vertreter einer konservativ-orthodoxen Erweckungstheologie sah Thiersch in der persönlichen Frömmigkeit den eigentlichen Ausdruck des Glaubens, den er durch die tiefgreifenden Veränderungen der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts gefährdet sah. Gegen die von ihm konstatierte „Erschlaffung des religiösen Lebens der Gegenwart“ kämpfte Thiersch mit entschiedener Gläubigkeit und Sittenstrenge. Deshalb sind lehrhafte Ausführungen bei Thiersch immer auch verbunden mit Hinweisen zu ihrer „Nutzanwendung“, illustriert mit Beispielen aus der Alltagswelt. Die Verknüpfung von Lehre und Leben macht den Reiz des Buches aus und führt dem heutigen Leser auch die Welt des 19. Jahrhunderts vor Augen. So wird nicht nur ein Stück apostolischer Kirchen- und Dogmengeschichte, sondern auch Zeitgeschichte lebendig.
Für den Nachdruck wurde der Text der 2. Auflage von 1886 an die neue Rechtschreibung angepasst. Unverändert blieben die Bibelzitate und die Schreibweise der biblischen Bücher, die einer älteren Fassung der Lutherbibel vor deren erster kirchenamtlicher Revision 1892 entstammen.