Gemeinsame Faulung von Klärschlamm und Fäzes unter extremen klimatischen Bedingungen – Beispiel Mongolei.
von Christian BruskiZu diesem Buch
Zur Lösung der sanitären Problematik mongolischer Städte wurde im Rahmen des Projekts „IWRM MoMo 2“ (Integriertes Wasserressourcen-Management in Zentralasien: Modellregion Mongolei) ein integriertes Sanitärsystem entwickelt (LONDONG & HARTMANN 2011). In diesem System ersetzen Trockentrenntoiletten die Latrinen in den Jurtensiedlungen. Somit können Urin und Fäzes (Definition siehe unten) getrennt voneinander erfasst und im Anschluss verwertet werden. Bezüglich der Fäzes ist eine gemeinsame Faulung mit Klärschlamm vorgesehen, der bei der zentralen Abwasserreinigung anfällt. Mithilfe des entstehenden Faulgases wird thermische bzw. elektrische Energie generiert. Die anfallenden Gärreste können, ebenso wie der Urin, als Dünger in der Landwirtschaft dienen. Insgesamt ist es das Ziel des integrierten Sanitärsystems, die Ressourcen der einzelnen Stoffströme zu nutzen. Dadurch können Werte (Energie, Dünger) geschaffen werden, die zur Wirtschaftlichkeit des Systems beitragen. Zur praktischen Umsetzung eines solchen integrierten Sanitärsystems fehlen allerdings Erfahrungen bezüglich des Einsatzes von Fäzes aus Trockentrenntoiletten bei einer Nassvergärung. Ziel dieser Arbeit ist es, erste Erkenntnisse zu gewinnen über Fäzes, die aus Trockentrenntoiletten stammen und als Substrat bei einer Faulung mit Klärschlamm eingesetzt werden. Darüber hinaus wird der Einfluss der extremen klimatischen Bedingungen auf eine solche Faulung näher betrachtet. Insgesamt gilt es, folgende Fragen zu beantworten:
Mithilfe der Antworten auf diese Fragen werden erste Grundlagen erarbeitet, die eine gemeinsame Faulung von Klärschlamm und Fäzes in der Praxis ermöglichen sollen. Dabei zielen die Ergebnisse auf Regionen mit klimatischen Verhältnissen bzw. einer Siedlungsstruktur vergleichbar zu mongolischen Gegebenheiten. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurden verschiedene Versuchsreihen durchgeführt:
Die Ergebnisse dieser Versuche bilden die Basis für das Aufstellen eines Verfahrensschemas sowie die Ableitung von Kennzahlen zur Auslegung einer Faulung von Klärschlamm und Fäzes.
Definition der Bezeichnung „Fäzes“:
Ergebnis Insgesamt weisen die Ergebnisse dieser Arbeit darauf hin, dass eine gemeinsame Faulung von Klärschlamm und Fäzes im Rahmen eines integrierten Sanitärsystems, auch unter den extremen klimatischen Bedingungen, möglich ist. Zur Umsetzung im großtechnischen Maßstab bedarf es allerdings noch weiterer Forschung. Hier ist besonders die Schnittstelle zu den Trockentrenntoiletten, dem Fäzes-Transportsystem und der Aufbereitung der Fäzes zu nennen.
Zur Lösung der sanitären Problematik mongolischer Städte wurde im Rahmen des Projekts „IWRM MoMo 2“ (Integriertes Wasserressourcen-Management in Zentralasien: Modellregion Mongolei) ein integriertes Sanitärsystem entwickelt (LONDONG & HARTMANN 2011). In diesem System ersetzen Trockentrenntoiletten die Latrinen in den Jurtensiedlungen. Somit können Urin und Fäzes (Definition siehe unten) getrennt voneinander erfasst und im Anschluss verwertet werden. Bezüglich der Fäzes ist eine gemeinsame Faulung mit Klärschlamm vorgesehen, der bei der zentralen Abwasserreinigung anfällt. Mithilfe des entstehenden Faulgases wird thermische bzw. elektrische Energie generiert. Die anfallenden Gärreste können, ebenso wie der Urin, als Dünger in der Landwirtschaft dienen. Insgesamt ist es das Ziel des integrierten Sanitärsystems, die Ressourcen der einzelnen Stoffströme zu nutzen. Dadurch können Werte (Energie, Dünger) geschaffen werden, die zur Wirtschaftlichkeit des Systems beitragen. Zur praktischen Umsetzung eines solchen integrierten Sanitärsystems fehlen allerdings Erfahrungen bezüglich des Einsatzes von Fäzes aus Trockentrenntoiletten bei einer Nassvergärung. Ziel dieser Arbeit ist es, erste Erkenntnisse zu gewinnen über Fäzes, die aus Trockentrenntoiletten stammen und als Substrat bei einer Faulung mit Klärschlamm eingesetzt werden. Darüber hinaus wird der Einfluss der extremen klimatischen Bedingungen auf eine solche Faulung näher betrachtet. Insgesamt gilt es, folgende Fragen zu beantworten:
Mithilfe der Antworten auf diese Fragen werden erste Grundlagen erarbeitet, die eine gemeinsame Faulung von Klärschlamm und Fäzes in der Praxis ermöglichen sollen. Dabei zielen die Ergebnisse auf Regionen mit klimatischen Verhältnissen bzw. einer Siedlungsstruktur vergleichbar zu mongolischen Gegebenheiten. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurden verschiedene Versuchsreihen durchgeführt:
Die Ergebnisse dieser Versuche bilden die Basis für das Aufstellen eines Verfahrensschemas sowie die Ableitung von Kennzahlen zur Auslegung einer Faulung von Klärschlamm und Fäzes.
Definition der Bezeichnung „Fäzes“:
Ergebnis Insgesamt weisen die Ergebnisse dieser Arbeit darauf hin, dass eine gemeinsame Faulung von Klärschlamm und Fäzes im Rahmen eines integrierten Sanitärsystems, auch unter den extremen klimatischen Bedingungen, möglich ist. Zur Umsetzung im großtechnischen Maßstab bedarf es allerdings noch weiterer Forschung. Hier ist besonders die Schnittstelle zu den Trockentrenntoiletten, dem Fäzes-Transportsystem und der Aufbereitung der Fäzes zu nennen.