Agathas altes Berlin von Agatha Nalli-Rutenberg | Erinnerungen der A. Nalli-Rutenberg 1912 | ISBN 9783944324876

Agathas altes Berlin

Erinnerungen der A. Nalli-Rutenberg 1912

von Agatha Nalli-Rutenberg, herausgegeben von Herbert Friedrich Witzel
Buchcover Agathas altes Berlin | Agatha Nalli-Rutenberg | EAN 9783944324876 | ISBN 3-944324-87-0 | ISBN 978-3-944324-87-6
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Alle Menschen, die sich für die Geschichte Berlins interessieren.

Rezension aus den MITTEILUNGEN DES VEREINS FÜR DIE GESCHICHTE BERLINS, 119. Jahrgang, Heft 1, 2023:
Herbert F. Witzel (Hrsg.): Agathas altes Berlin. Erinnerungen der A. Nalli-Rutenberg (1912), Berlin: worttransport. de 2022, 204 Seiten, 73 Abbildungen, 20 €.
Agatha Nalli-Rutenberg (1838-1919) veröffentlichte 1907 ihre Erinnerungen unter dem Titel: „Mein liebes altes Berlin“. Die zweite erweiterte Ausgabe von 1912 erschien unter dem Namen „Das Alte Berlin“. Herbert Friedrich Witzel traf in seiner A& O-Reihe („Aufgefrischter Originaltext“) eine Textauswahl, ersetzte die alte Fraktur durch eine moderne Antiqua-Schrift und bereicherte seine Broschüre durch Illustrationen. Die Autorin erzählt anschaulich aus ihrer Kindheit, hebt ihre sportlichen Betätigungen hervor und beschreibt die Vergnügungen der Berliner. Ein großer Abschnitt ist den Sagen und Spukhäusern der Stadt gewidmet. Hauptberuflich arbeitete die Autorin als Lehrerin in Schöneberg. Eine Erzählung in systematischer Reihenfolge strebte sie nicht an. Die liebenswerten Plaudereien gleichen vielmehr einem wundersamen Kaleidoskop. Unser früherer Vereinsvorsitzender Ernst Friedel schrieb damals in seinem Geleitwort: „Alles in allem ein fesselndes, erheiterndes, belehrendes Werk, dem Leserkreis beiderlei Geschlechts bestens empfohlen.“
Martin Mende

[Rezension aus KuK Neukölln]
Reise in das Berlin vor 126 Jahren
Erinnerungen an eine zumeist noch friedliche Vaterstadt
Herbert Friedrich Witzel hat das Programm seines kleinen Neuköllner »worttransport«-Verlags um eine geschichtlich hochinteressante Preziose bereichert. Im Rahmen seiner Recherchen zum im 19. Jahrhundert in Rixdorf lebenden und auf dem »Neuen Jacobi-Friedhof« begrabenen Philosophen und Bibelkritiker Bruno Bauer stieß er auf dessen Patenkind Agathe Nalli-Rutenberg. Die 1838 auf der Fischerbrücke geborene Schriftstellerin ist die Tochter von Adolf Friedrich Rutenberg, eines Freundes von Karl Marx und Chefredakteur der »National Zeitung«. Sie war Lehrerin in Schöneberg, reiste viel durch Europa und heiratete in Italien den Römer Fausto Nalli, blieb ihrer geliebten Heimatstadt aber stets treu verbunden.
1907 schrieb sie erstmals ihre Erinnerungen an und als »Mein
liebes altes Berlin« auf, 1912 folgte die verbesserte Neu-Ausgabe »Das Alte Berlin«, die nun, von Witzel aus der Frakturschrift übertragen, sanft redigiert und klug bebildert, in seiner »A& O-Reihe« (Aufgefrischte Originaltexte) und natürlich als »Buch ohne Eselsohren« eine bibliophile Wiedergeburt erlebt.
Wie schon Heimatforscher Ernst Friedel in seinem Geleitwort über dieses »fesselnde, erheiternde, belehrende Werk« schreibt, schafft es die Autorin, »wie in einem weiblichen Kaleidoskop« zu vermitteln, wie im alten Berlin gelacht und geliebt, gedacht und gedichtet wurde, vor allem aber, wie »diese kleine Welt des damals, wenn auch haupt- und residenzstädtischen, doch noch so unendlich kleinbürgerlichen Berlins« ab den 1830er-Jahren von seinen Bewohnern erlebt wurde.
Entlang ihrer eigenen Familiengeschichte wird oft auch noch tiefer in die Stadtgeschichte geblickt, so etwa in Geschichten über die »Franzosenzeit« oder legendenumwobene Bauten und »Spukhäuser«.
Was für eine grüne Gartenstadt die spätere elektrifizierte Millionenmetropole einst war, scheint heute kaum mehr vorstellbar. Ob Schwimmanstalten, Gartenlokale, Kaffeeküchen und dörfliche Sommerfrischen, die Revolution von 1848, welche Persönlichkeiten das geistige und politische Leben prägten, wie gegessen, geheizt und beleuchtet wurde – all das machen diese anek­dotenreichen Erinnerungen, auch dank der von Witzel hinzugefügten Fotos und Illustrationen, wieder lebendig. Mit Schilderungen über den Turnunterricht in der Hasenheide oder Bruno Bauers ländliches Refugium findet auch Rixdorf – »Neukölln« gab es ja noch nicht – seinen Platz.
Ein begeisterndes Buch für alle Berlin- und Geschichtsliebhaber, das das Leben in der »guten alten« Zeit spür- und plastisch nacherlebbar werden und einen nicht ganz ohne Wehmut bleiben lässt.                                                                           hlb

Agathas altes Berlin

Erinnerungen der A. Nalli-Rutenberg 1912

von Agatha Nalli-Rutenberg, herausgegeben von Herbert Friedrich Witzel
Jede Frau ist eine geborene Revolutionärin. Deshalb erscheint dieses allererste Buch, das eine Frau über die Entwicklung Berlins vom Dorf zur Großstadt geschrieben hat, pünktlich zum 175. Jubiläum der deutschen März-Revolution, die die Autorin noch als Schulkind (11) miterlebte.
Agatha Nalli-Rutenberg, geboren 1838 „auf der Fischerbrücke“, Lehrerin in Schöneberg, Europa-Reisende, verheiratete Römerin (daher der „Nalli“ in ihrem Namen), Schriftstellerin und Spätheimkehrerin, schrieb 1907 ihre Erinnerungen an ihr „liebes altes Berlin“ auf. Daraus wurde 1912 eine verbesserte Ausgabe, 2022, eine neue, sogar mit aktuellen Fotos illustrierte Ausgabe und nun ! ENDLICH ! 2023 die beste aller verbesserten Neu-Ausgaben mit einem zusätzlichen Ortsregister . - Viel Spaß beim Lesen und Schauen und Nachschauen!